TMamf 2025: Das waren die Gänsehaut-Momente vor und hinter der Bühne

Hauptact beim Mamf: Zum krönenden Abschluss rockt Kettcar die Stader Bühne. Foto: Weselmann
Das Stader Wochenende stand ganz im Zeichen des Mamf. Das Open Air ging mit Überraschungsgast und besonderem Backstage-Erlebnis über die Bühne. Ein Streifzug vor und hinter den Kulissen.
Stade. Müssen alle mit Festival - die Veranstaltung im Stader Bürgerpark machte ihrem Namen am Sonnabend wieder alle Ehre. Vom Goldie im Kinderwagen bis zum Oldie in Rockerkluft waren Generationen von Musikfans auf der Wiese versammelt. Für die gab es gleich zum Start um 13 Uhr eine Premiere.
Premiere: Maritimer Chor macht den Mamf-Auftakt
Den Auftakt machten in diesem Jahr nämlich die Stader Hafensänger. Bei bestem Wetter schunkeln sich die nach und nach eintrudelnden Leute mit ihnen in Festivallaune. „Das ist doch richtig schön“, begeistert sich Hafensänger Hans-Jürgen Weidlich, der für seine Sangesfreunde Erinnerungsfotos macht. Ihr Auftritt klingt nach Wiederholung.

Sie haben schon zum Auftakt mit den Stader Hafensängern die erste Reihe vor der Bühne erobert (von links): Tim Frickmann aus Braunschweig, Anni Zapfe aus Berne und Cillja Laupichler aus Schleswig-Holstein. Foto: Weselmann
Einige Konzertgänger haben schon Posten direkt vor der Bühne bezogen. Dazu gehören Tim Frickmann, Anni Zapfe und Cillja Laupichler. Sie sind aus Braunschweig, Bremen und Schleswig-Holstein angereist. „Die Künstler so nah zu erleben, macht das Konzertfeeling aus der ersten Reihe einfach besonders“, findet Anni, die ihren Platz bis zu ihrem Favoriten Kettcar - dem finalen Hauptact - sichern will.
Das junge Publikum und rosaroter Tee
Andere sitzen auf ihren Picknickdecken zusammen. Für viele Familien aus der Umgebung ist das Mamf alljährlicher Treffpunkt. Ina und Pascal Schlichting aus Osten haben es sich mit ihren Kindern Lola und Pippa gemütlich gemacht und nehmen Joana zum Felde aus Hollern-Twielenfleth mit Lotte und Kaspar in Empfang.

Treffpunkt für Familien: Pascal und Ina Schlichting haben sich es mit Lola und Pippa zuammen mit Joana zum Felde und ihren Kindern Lotte und Kaspar gemütlich gemacht. Foto: Weselmann
Die Eltern sind Mamf-Fans der ersten Stunde. Was sie früher alleine gefeiert haben, ist jetzt ein großer Familienspaß. Während sie eher die Indie-Rocker im Blick haben, wartet der Nachwuchs auf Bac und stimmt schon mal „Rosaroter Tee“ an. Bevor der junge Künstler auf die Bühne kommt, geht es aber erst noch zur Kindermeile - für ein Glitzertattoo auf dem Arm.
Mit steigender Picknickdecken-Dichte wächst die Nachfrage bei Burger und Bier, Eis und Aperol Spritz. Am Stand vom Stadeum wird dazu fleißig am Glücksrad gedreht. Das Team ist vor Ort und wirbt für die noch folgenden Veranstaltungen des Holk Kulturfestivals. In dessen Rahmen läuft das von der Stade Marketing und Tourismus GmbH (SMTG) ausgerichtete Mamf.
Viele Open-Air-Festivals haben zu kämpfen
SMTG-Chef Dr. Andreas Schäfer ist seit der ersten Ausgabe 2013 Kopf der Veranstaltung. Die ist stetig gewachsen. Als Indie-Festival gestartet, ist das Mamf um eine poppige Note reicher geworden und holt junges Publikum ab.

Auf Benno war SMTG-Chef Andreas Schäfer besonders gespannt. Foto: Weselmann
„Die letzten beiden Jahre waren wir ausverkauft“, beziffert Schäfer den Erfolg. Mit gut 2000 Besuchern hat das 2025 nicht ganz geklappt. Maximal 3000 dürften aufs Gelände. Trotzdem ist Schäfer guter Dinge. Manches Open-Air-Festival hat in ganz anderer Größenordnung zu kämpfen oder ist sogar komplett von der Bildfläche verschwunden. Das Mamf findet immer neues Publikum.
Mamf beschert zwei Fans ein einzigartiges Erlebnis
Timm Geissler und Annette Jankofsky beispielsweise sind zum ersten Mal dabei. Sie wurden von einer Freundin mitgeschleppt. Mit Sohn Felix genießt das Stader Paar die „einladende Festivalstimmung“, wo Fans mit Seifenblasen immer wieder magische Momentaufnahmen zaubern.

Zauberhafte Zutat: Seifenblasen sind super für magische Mamf-Momente. Foto: Weselmann
Ein Tipp hat auch zwei Hamburgerinnen nach Stade gebracht. Rebecca Gohlke und Julia Wünsche strahlen: „Grüße an Mario - es ist mega.“ Die beiden haben „richtig Bock auf das Konzert von Lara Hulo“.
Die Berliner Sängerin ist eng mit Hamburg verbunden und auch in Stade kein Neuling. Gerade erst begeisterte sie beim Hanse Song Festival das Publikum. Vor einem Jahr ist sie als Musikerin mit erster eigener Show durchgestartet. „Es ist krass, dass ich jetzt auf solchen Bühnen wie dieser oder demnächst im Docks spielen darf“, sagt die Künstlerin.

Die größten Fans von Lara Hulo: Marle Westphalen aus Balje und ihre Freundin Emily Genz waren bei fast allen Auftritten der Sängerin. Beim Mamf wurde ihnen ein besonderer Wunsch erfüllt. Foto: Weselmann
Bei so gut wie jedem ihrer Konzerte dabei sind Marle Westphalen aus Balje und ihre Freundin Emily Genz. Und ihr großer Wunsch beim Mamf wird wahr: Sie dürfen zu Lara Hulo auf die Bühne und mit ihr singen.
Der TAGEBLATT-Gewinner darf hinter die Kulissen
Den TAGEBLATT-Gewinner erwartet ein ebenso außergewöhnliches Mamf-Erlebnis. Sven Oldenburg wurde mit zwei Backstage-Tickets beglückt. Neben Kettcar wollte der 39-Jährige unbedingt Betterov live erleben, der kurzfristig Blumengarten ersetzt hat.
Nach dem runden Geburtstag bei Freunden kommt der Steinkirchener pünktlich vor dessen Auftritt durch den Einlass. Dort wird er schon heiß ersehnt von Tochter Nora. Die ist längst mit Freunden vor Ort und präsentiert stolz ein Autogramm von Bac.
Hand in Hand mit Papa wirft sie nun einen Blick hinter die Kulissen. Denn Mama ist leider krank. Dass der Backstage-Bereich so weitläufig ist, mit Tischtennis-Platte und Tischkicker unter Bäumen, hätten die beiden gar nicht gedacht.
Das MAMF in Stade
Das Stader Wochenende stand ganz im Zeichen des Mamf. Das Open Air ging mit Überraschungsgast und besonderem Backstage-Erlebnis über die Bühne. Ein Streifzug vor und hinter den Kulissen.
Im Versorgungszelt greifen die beiden bescheiden nach Getränk und Keksen. Dabei bietet das Catering reichlich Auswahl zwischen Burger, Pastavariationen, Salaten, Milchreis und mehr. Die Zehnjährige zieht es aber in Richtung Künstlergarderoben, um weitere Unterschriften zu ergattern. Benno musste weiterreisen, mit anderen Musikern hat sie später noch Glück.
Thees Uhlmann rauscht zu Kettcar auf die Bühne
Erstmal geht es zurück vor die Bühne. Zum Auftritt von Betterov stürzt sich Sven Oldenburg ins Getümmel vor der Bühne, während Nora im Kreis der Freunde über das Gelände tobt. „Das ist einfach ein cooles Festival und wir sind fast jedes Jahr hier“, erzählt der in Buxtehude aufgewachsene Oldenburg. Dieses Mal nimmt er sogar ein gemeinsames Foto backstage mit Betterov als Erinnerung mit.

Beim Auftritt von Betterov ist TAGEBLATT-Gewinner Sven Oldenburg mitten im Getümmel vor der Bühne. Foto: Weselmann
Zu Kettcar ist er natürlich wieder im Publikum. „Stade - alte Lady, da sind wir wieder“, grüßen die Hamburger Rocker in die Menschenmenge. Musikalisch gut vorgeglüht, bringen „Politikbretter“ - so nennt die Band Songs wie „Sommer 89“ - die Fans auf Betriebstemperatur. Die nächtliche Kühle wird einfach weggekesselt.
„Aber wir wären nicht Kettcar, wenn wir nicht gleich ein Liebeslied hinterher planken würden“, wirft Frontmann Marcus Wiebusch ein. Als Krönung rauscht sogar noch Überraschungsgast Thees Uhlmann auf die Bühne und das Publikum feiert bis zum letzten Festivalton um kurz vor 23 Uhr.
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