TMann angezündet - Neue Details zum SEK-Einsatz bei Netto

Der mutmaßliche Täter soll die Fensterscheibe des Netto-Discounters in Cuxhaven eingeschlagen und sich dann im Markt verbarrikadiert haben. Foto: Lütt
Ein Mann wird vom SEK in einem Supermarkt verhaftet, nachdem er einen Cuxhavener angezündet haben soll. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse.
Cuxhaven. Einige Tage nach der Festnahme eines 37-Jährigen in Cuxhaven, der einen 68-Jährigen mit einer brennbaren Flüssigkeit angegriffen hatte, gibt es neue Informationen - aber auch viele offene Fragen. Der Verdächtige wurde am Freitagmorgen durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) beim Netto-Markt an der Brockeswalder Chaussee festgenommen - etwa fünf Kilometer vom Tatort entfernt.
Fahndung führte schließlich zur Festnahme
Laut Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, konnte der Mann im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen lokalisiert werden. „Unsere Streifen haben den Verdächtigen dort festgestellt“, erklärt er auf Nachfrage. Details zum Ablauf der Festnahme könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht werden. Nur so viel: „Bis der Zugriff erfolgte, dauerte es mehrere Stunden.“
Unklare Details und Gerüchte
Laut Informationen der CN/NEZ-Redaktion soll sich der 37-Jährige zunächst bei den Einkaufswagen verschanzt und dann eine Schaufensterscheibe eingeschlagen haben, bevor er sich im Markt verbarrikadierte. Außerdem soll es zu einem Schuss gekommen sein. „Alles ermittlungstaktische Maßnahmen - keine Angaben“, heißt es. Dies sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Außerdem konnten am Morgen nach der Tat Anzeichen für den Einsatz eines Feuerlöschers in und vor der geschlossenen Pfandrückgabe des Marktes entdeckt werden. Ob und wie der Feuerlöscher tatsächlich verwendet wurde, lässt Hertz unklar.
Zustand von Opfer und Beschuldigtem
Der Zustand des 68-jährigen Opfers habe sich seit Freitag nicht verändert. „Der Mann befindet sich weiterhin im Krankenhaus und wird medizinisch versorgt“, so Hertz. Er habe Verbrennungen an den Armen und am Oberkörper erlitten, jedoch bestehe keine Lebensgefahr.
Der 37-jährige Beschuldigte befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Hertz bestätigte, dass die Staatsanwaltschaft Stade einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes erwirkt habe. Die Dauer der Untersuchungshaft ist laut Gesetz auf sechs Monate begrenzt. So werde nun erwartet, dass die Staatsanwaltschaft den Fall zur Hauptverhandlung bringt.
Keine Relevanz der Nationalität für den Fall
Zur Beziehung zwischen mutmaßlichem Täter und Opfer wollte die Polizei keine weiteren Details preisgeben, bestätigte jedoch, dass sich die beiden bereits vor der Tat kannten. „Es handelt sich nicht um ein zufällig ausgesuchtes Opfer.“
Auch zu unbestätigten Informationen über eine mögliche Verbindung des Beschuldigten zu einem früheren SEK-Einsatz in der Wernerstraße in Cuxhaven konnte die Polizei derzeit keine Angaben machen.
Auf die Frage nach der Nationalität des Beschuldigten stellte Hertz klar, dass dies für den Fall irrelevant sei. „Der Sachverhalt ändert sich dadurch nicht. Es ist für den Fall nicht von Bedeutung.“ Er wies darauf hin, dass es kürzlich in einem anderen Fall in Cuxhaven zu Missverständnissen gekommen sei, bei dem die Nationalität des Tatverdächtigen fälschlicherweise veröffentlicht wurde - der Messerverfolgung in der Nordersteinstraße am Sonnabend.