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Exhibitionismus

TMann entblößt sich im Zug: So reagiert Start Unterelbe auf den Vorfall

In Hamburg, Bremen oder jetzt in Cadenberge: Blickt man auf die Meldungen der vergangenen Monate, so scheinen sich die Fälle von exhibitionistischen Handlungen in Bahnen in Norddeutschland zu häufen. (Symbolbild, erstellt mit KI)

In Hamburg, Bremen oder jetzt in Cadenberge: Blickt man auf die Meldungen der vergangenen Monate, so scheinen sich die Fälle von exhibitionistischen Handlungen in Bahnen in Norddeutschland zu häufen. (Symbolbild, erstellt mit KI) Foto: Stürtz/ChatGPT

Nach einem exhibitionistischen Vorfall im Zug zwischen Hamburg und Cuxhaven hat die Bundespolizei noch keinen Täter ermittelt. Jetzt hat sich Start Unterelbe zum Vorfall geäußert.

Von Christian Mangels Freitag, 08.08.2025, 16:56 Uhr

Cuxhaven. Diese Tat sorgt für Kopfschütteln und Bestürzung: Ein Mann soll sich in einem Zug von Start Unterelbe am Montagabend (4. August 2025) vor einer 13-Jährigen entblößt haben. Der Unbekannte ist nach Aussage des Mädchens in Cadenberge in das Fahrradabteil des RE 14531 eingestiegen. Er hat in der Nähe des Mädchens Platz genommen und sein Geschlechtsteil entblößt.

Die 13-Jährige habe sich daraufhin in das hintere Ende des Wagens verzogen und dort zu zwei anderen Mädchen gesetzt. Als die Schülerin in Otterndorf ausstieg, berichtete sie ihrer Mutter noch am Bahnsteig von dem Vorfall. Sofort alarmierte die Mutter die Polizei. Beamte der Bundes- und Landespolizei fahndeten am nächsten Bahnhof, der Endhaltestelle Cuxhaven, nach dem unbekannten Täter. Bisherige Ermittlungen erbrachten noch keinen Erfolg.

Daher bittet die Bundespolizeiinspektion Bremen noch einmal Zeugen, die Angaben zum Geschehen machen können, sich unter (0421) 16299-7777 oder per E-Mail unter bpoli.bremen@polizei.bund.de zu melden.

Der Mann soll zwischen 25 und 30 Jahren alt und etwa 170 Zentimeter groß sein. Nach Angaben der Zeugin soll er einen dicken Bauch und kurze, dünne, dunkle Haare haben. Er trug einen grünen Pullover, eine schwarze Jogginghose und schwarze Turnschuhe der Marke „Nike“.

Verhalten ist inakzeptabel und wird in keiner Weise toleriert

Wie reagiert Start Unterelbe auf die Tat? „Der Vorfall vom Montagabend im RE 14531 auf der Strecke Hamburg - Cuxhaven hat uns sehr betroffen gemacht“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Ein solches Verhalten von Reisenden sei absolut inakzeptabel und werde von Start Unterelbe in keiner Weise toleriert. Die Verkehrsgesellschaft betont: „Solche Vorkommnisse sind in unseren Zügen äußerst selten. Umso ernster nehmen wir diesen Fall.“ Man werde eng mit der ermittelnden Bundespolizei zusammenarbeiten.

Wie Start Unterelbe mitteilt, sei das Zugpersonal für den Umgang mit psychisch belastenden Ereignissen geschult. „Dazu zählen auch Deeskalationsstrategien und klare Meldewege.“ Darüber hinaus sei auf der Linie ein Fahrgastbetreuer im Einsatz, der den Fahrgästen als Ansprechpartner zur Verfügung stehe. „Zusätzlich werden unsere Züge im Netz abschnittsweise von einer Sicherheitsfirma begleitet“, informiert die Verkehrsgesellschaft.

Man prüfe fortlaufend, wie die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste weiter gestärkt werden können, „sei es durch technische Ausstattung, Präsenz im Zug oder weitere Maßnahmen.“ Die aktuellen Erkenntnisse aus dem Vorfall von Montagabend würden in diese Überlegungen einfließen.

Mehrere Exhibitionismus-Fälle im Kreis Cuxhaven bekannt

Wie oft kommen exhibitionistische Vorfälle eigentlich im Kreis Cuxhaven vor? Nach Angaben des Polizeisprechers Carsten Bode wurden 2024 insgesamt 13 Exhibitionismus-Fälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cuxhaven registriert und untersucht. Im laufenden Jahr ist es bis heute schon zu sieben Fällen gekommen. Mehrere Taten seien am Strand oder im Schwimmbad passiert. „Sonst sind die Tatorte eher entlegene Gegenden wie ein Park oder der Wald“, so Bode.

Die Exhibitionisten zu fassen, sei nicht einfach, sagt der Polizeisprecher, da sie bis zum Eintreffen der Polizei meist bereits vom Tatort verschwunden seien. „Bei einmaligem Auftreten eines solchen Täters ist dann die Ermittlung durchaus schwierig“, erklärt Bode. Da die Täter aber häufig nicht nur einmal, sondern mehrfach auftreten, ergebe sich aufgrund mehrerer Beschreibungen dann ein Bild. „Dann ist die Ermittlung eher von Erfolg gekrönt.“

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