TMarode Buxtehuder Schulen: Mängelliste soll bei der Sanierung helfen

An der Wand läuft Wasser herunter: In der IGS Buxtehude gab es jahrelang Wasserschäden. Aktuell wird das Dach saniert. Foto: Karsten Wisser
Als Reaktion auf die Buxtehuder Schulkrise soll die Erfassung der Mängel an Schulen professionalisiert werden. Das Ticketsystem erfüllt aber nicht alle Erwartungen.
Buxtehude. Buxtehude geht neue Wege in den teilweise maroden Schulen. Ein neues digitales Ticketsystem soll das gute alte Papier ablösen. Bisher werden die Schadensmeldungen nach Aussage der Verwaltung noch in Leitz-Ordnern abgelegt. In Zukunft sollen städtische Mitarbeiter ein digitales Formular ausfüllen. Das sind in der Regel die Hausmeisterkräfte. Sie können die moderne Variante der Schadensmeldung über ein Handy nutzen.
Neues Ticketsystem aus Eigenmitteln
Die Informationen landen in einer Excel-Tabelle. Hier können dann die Schäden in dieser Mängelliste zum Beispiel nach Schulen sortiert werden.
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Die Stadtverwaltung hat bei dieser Lösung auf den Zukauf teurer neuer Software verzichtet und das neue Ticketsystem mit Bordmitteln eingerichtet. Es soll ab sofort genutzt werden. Vorgestellt wurde das neue System von Sandra Rintsch, Sachgebietsleiterin Gebäudeunterhaltung aus der Fachgruppe Gebäude- und Grundstücksbewirtschaftung.
Viele Schulen und Sporthallen sind marode
Die Diskussion um die Mängelliste ist Teil der Buxtehuder Schulkrise. In den vergangenen zwei bis drei Jahren ist herausgekommen, dass sich viele Schulen und Sporthallen in Buxtehude in einem schlechten Zustand befinden.
Selbst die Fraktionen im Rat der Stadt waren überrascht, wie marode die Schul- und Sportinfrastruktur ist. Spektakulärste Fälle waren die jahrelangen Wasserschäden an der Integrierten Gesamtschule Buxtehude, der Schimmelbefall an der Hauptschule Buxtehude Süd und der insgesamt schlechte Zustand der Grundschulen.
Mängelliste wird von vielen unterstützt
Öffentlich wurde das, weil Eltern sich an das TAGEBLATT gewandt hatten und die Schulausschusssitzungen in den vergangenen beiden Jahren in den Grundschulen inklusiver kleiner Führung durch die Gebäude abgehalten wurden.
Bedrohungslage
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Der Antrag zur Mängelliste wurde im vergangenen Jahr von allen Nicht-Ratsmitgliedern im Schul- uns Sportausschuss sowie Stadtelternrat, Stadtschülerrat sowie den Personalräten der Lehrkräfte unterstützt. Von der Politik waren die FDP-Fraktion und Katharina Mewes, Einzelabgeordnete der BBG/FWG, beim Antrag mit an Bord.
Obwohl die Forderungen aus dem Antrag nun zum Teil umgesetzt worden sind, wurde er in Gänze am Ende von der Mehrheit des Ausschusses abgelehnt. Streitpunkt war zum Beispiel die Einsehbarkeit der Liste für die Öffentlichkeit.
Buxtehudes Stadtelternrat fehlt die Transparenz
„Die Enttäuschung ist entsprechend groß, dass sich die etablierten Parteien der geforderten Transparenz und dem offenen Umgang damit nicht anschließen konnten“, sagte Marc Höper, Vorsitzender des Stadtelternrats in Buxtehude, nach Ende der Sitzung.
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Dennoch gehe es in die richtige Richtung. Zukünftig werde das Verfahren „hoffentlich fortwährend so verbessert, dass die Schulgemeinschaft die Möglichkeit erhält, einen Status über die Nachverfolgung ihrer Belange in Erfahrung zu bringen“.
Ein ständiges Nachhaken bei den Hausmeistern sollte kein Dauerzustand werden
Marc Höper, Stadtelternrat
Ein ständiges Nachhaken bei den Hausmeistern sollte kein Dauerzustand werden, so Höper. Die Antragsteller hätten sich ein System gewünscht, in dem auch Schüler und Lehrer Schäden melden können.
Hier kann jeder Bürger neue Schäden melden
Buxtehudes Stadtbaurätin Michaela Springhorn empfahl dafür, die Funktion „Sag‘s uns einfach“ auf der Internetseite der Stadt Buxtehude zu nutzen. Dort gibt es eine digitale Karte, die die gemeldeten Fälle anzeigt. Außerdem ist dort zu sehen, ob das gemeldete Problem in Bearbeitung oder abgeschlossen ist.
In der ersten Version des Textes stand für die Präsentation der Mängelliste der Name einer falschen städtischen Mitarbeiterin. Wir haben den Fehler korrigiert.
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