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Jugendhandball

TMegafusion im Handball: Ab Sommer spielen 500 Kinder unter einem Namen

Die B-Jugend der JSG spielte erfolgreich in der Jugend-Bundesliga.

Die B-Jugend der JSG spielte erfolgreich in der Jugend-Bundesliga. Foto: Verein (nomo)

Der Jugendhandball in der Region stellt sich neu auf. Auf der Geest und in Stade entsteht ein Riesenverein. Die Macher sprechen jetzt schon von einer Erfolgsgeschichte.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 21.05.2025, 13:50 Uhr

Fredenbeck. Lars Müller vom VfL Fredenbeck, Sven Klette-Matzat vom VfL Stade und Ines Dessauer vom TuS Harsefeld stellen bei einem Pressegespräch in einer kleinen Kneipe in Fredenbeck Großes vor. Die drei Vereinsvertreter haben demnächst die Hand auf 500 Kindern und Jugendlichen in 34 Mannschaften mit ihren 50 oder 60 Trainerinnen und Trainern. Im Einzugsgebiet der drei Vereine leben 85.000 Menschen. Das Potenzial, daraus viele kleine Handballer und Handballerinnen zu generieren, scheint riesig.

Ines Dessauer vom TuS Harsefeld.

Ines Dessauer vom TuS Harsefeld. Foto: Berlin

Seit fünf Jahren vereinen der VfL Fredenbeck und der VfL Stade die Jugendarbeit in der Jugendspielgemeinschaft Fredenbeck/Stade (JSG). Jetzt bekommt die JSG Zuwachs. Der TuS Harsefeld bringt 170 Jungen und Mädchen im E- bis B-Jugendalter mit in die neue JSG FSH, die in der Saison 2025/26 an den Start geht. Das neue Logo enthält die Logos der drei Stammvereine. Der Schriftzug „Ein Team“ steht unter den Wappen.
Das ist das neue Logo der JSG FSH.

Das ist das neue Logo der JSG FSH. Foto: Verein (nomo)

Kein Talent muss den Verein verlassen

„Wir wollen möglichst breit aufgestellt sein“, sagt Lars Müller über die Intention der Fusion. „Der TuS Harsefeld konnte den Spagat zwischen Leistungs- und Breitensport nicht leisten“, sagt Ines Dessauer. Gute Handballer musste der TuS im Alter von 15, 16 Jahren in andere Vereine schicken, weil sie in Harsefeld keine Zukunft hatten. „Wir müssen die Kids durchbringen, beim Sport halten“, sagt Sven Klette-Matzat. Durch die neuen Strukturen können die Handballer in der JSG spielen, bis sie das Jugendalter hinter sich haben.

Danach haben sie die Qual der Wahl. Der VfL Fredenbeck stellt aktuell vier Männermannschaften, die höchste in der 3. Liga. Bei den Frauen können es die Talente bis in die Regionalliga schaffen.

Namhafte Spieler wie Lars Kratzenberg und Ole Richter wuchsen sportlich einst beim TuS Harsefeld auf, bevor sie als Jugendliche zum VfL Fredenbeck wechselten und dort später in der ersten Männermannschaft sogar in der 3. Liga spielten.

JSG spielt erfolgreich in der Bundesliga

„Wir machen nicht aus drei kranken Vereinen einen gesunden“, sagt Lars Müller. Im Gegenteil. Die JSG sei schon jetzt eine Erfolgsgeschichte. „Wir machen etwas, bevor jemand krank wird“, sagt Müller. Die JSG Fredenbeck/Stade spielte in der zurückliegenden Saison bereits erfolgreich in der Bundesliga der weiblichen B-Jugend. In der Pokalrunde belegte das Team am Ende Rang zwei. Zudem stellte die JSG mit Inja Motzkus und ihren 94 Treffern die beste Torschützin der Liga. Die A-Juniorinnen wollen sich für die Bundesliga qualifizieren.

Inja Motzkus ist mit 94 Treffern beste Torschützin der Bundesliga.

Inja Motzkus ist mit 94 Treffern beste Torschützin der Bundesliga. Foto: Jörg Struwe

Die JSG stellt in allen Altersklassen Mannschaften. Über die Jugend-Bundesligisten hinaus ist der Verein im Handballverband Niedersachsen-Bremen von der C-Jugend aufwärts in den Regional- und Oberligen stark vertreten.

Vereine werfen Geld für Trainer in einen Topf

„Mit den neuen Strukturen wollen wir Synergien nutzen“, sagt Ines Dessauer. Die drei beteiligten Vereine können ihr Geld zusammenlegen und davon unter anderem hauptamtliche Trainer bezahlen. In Sachen Sporthallenkapazitäten sind die Vereine zwar jetzt schon recht gut aufgestellt, die Hallenbelegung könne aber mit der Fusion weiter entzerrt werden. „Allerdings müsse die Bereitschaft da sein, auch den einen oder anderen Kilometer weiter zu fahren“, sagt Lars Müller.

Lars Müller vom VfL Fredenbeck.

Lars Müller vom VfL Fredenbeck. Foto: Berlin

Neu strukturiert haben der VfL Fredenbeck und der VfL Stade zudem den Frauenhandball. Ab der Saison 2025/26 gehen beide Vereine als VfL Stade/Fredenbeck an den Start. Stade stellt in dem Fall die hochklassigeren Teams und die erfolgreichere Vergangenheit. Deshalb steht der Name der Stadt an erster Stelle der künftigen Handballspielgemeinschaft (HSG). Sven Klette-Matzat ist der Kopf der HSG.

Sven Klette-Matzat vom VfL Stade.

Sven Klette-Matzat vom VfL Stade. Foto: Berlin

Stade wirft ein Regionalligateam und eine Oberligamannschaft in den großen HSG-Topf. Fredenbeck startete zuletzt in der Verbandsliga und der Regionsliga. Die erste Frauenmannschaft wird künftig Aleksandra Malmon-Osuch trainieren. Stefan Beck übernimmt die zweite Mannschaft.

Aleksandra Malmon-Osuch wird ab Sommer 2025 Cheftrainerin bei der HSG Stade/Fredenbeck.

Aleksandra Malmon-Osuch wird ab Sommer 2025 Cheftrainerin bei der HSG Stade/Fredenbeck. Foto: Struwe

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