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Cuxhaven

TMesserattacke verhindert: Wie Doni Merovci zum Helden wurde

Doni Merovcis beherztes Eingreifen verhindert eine Messerattacke.

Doni Merovcis beherztes Eingreifen verhindert eine Messerattacke. Foto: Kramp

Doni Merovcis beherztes Handeln hat eine Messerattacke in der Cuxhavener Innenstadt verhindert. Es waren dramatische Szenen, die sich in der belebten Nordersteinstraße abspielten.

Von Wiebke Kramp Montag, 16.09.2024, 18:00 Uhr

Cuxhaven. Er kam gar nicht zum Nachdenken. Doni Merovci (56) zögerte keinen Moment, als er am Sonnabendmittag bemerkte, dass der junge Mann die Frau nicht nur anschrie, sondern mit dem Messer in der Hand fuchtelte und sie damit tätlich angreifen wollte.

„Geht weiter“, sagte er zu seiner Frau und den beiden Töchtern, die er sofort zur Seite genommen hatte, - und er schritt ein. Mit gezieltem Griff ans Handgelenk setzte er das Messer („so groß wie ein Brotmesser“) außer Kraft und drückte mit Drehbewegung den Angreifer zu Boden.

„Der liebe Gott hat mir die Kraft gegeben“

„Ich habe ihn sechs bis sieben Minuten so unten gehalten, bis die Polizei kam. Ich war darauf ganz konzentriert und habe versucht, ihn zu beruhigen“, schildert er und ist sich sicher: „Der liebe Gott hat mir die Kraft gegeben.“ Auch andere Passanten hätten geholfen und die Polizei gerufen. Seine Frau und die beiden Töchter - zehn und 13 Jahre - waren Augenzeugen der Szene. Sie hatten Angst um ihn und weinten.

Laut Polizei handelt es sich bei dem 21-jährigen Angreifer um einen vietnamesischen Staatsangehörigen. Angaben zur Herkunft der von ihm bedrohten 34-jährigen Frau wurden nicht gegeben.

Aus Jugoslawien nach Cuxhaven gekommen

Doni Merovci kam vor 29 Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Cuxhaven. Der Flüchtling aus Albanien sollte abgeschoben werden, das wurde durch eine Petition des niedersächsischen Landtags verhindert. Die Familie erhielt Bleiberecht. Heute ist sie längst voll integriert. Doni Merovci ist in der Fußballszene gut vernetzt, wirkte als Trainer bei verschiedenen Vereinen und kennt auch durch seine Arbeit in der Gastronomie eine Menge Leute.

Später, als ihm im Rückblick die Lage richtig bewusst wird, spricht Doni Merovci von „Horrorszenen wie bei Alfred Hitchcock“, sagt aber auch: „Das war doch meine Bürgerpflicht.“ Und nein, Angst habe er keine gehabt. Lob gibt es für seine Zivilcourage von vielen Seiten. Aber das allerschönste kommt von seiner jüngsten Tochter: „Papa, das hast du toll gemacht!“

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