TMia Lakenmacher trifft beim BSV eine der schwersten Entscheidungen ihres Lebens

Mia Lakenmacher gab kurz nach ihrem 18. Geburtstag ihr Bundesliga-Debüt und erzielte gleich ein Tor. Foto: Jan Iso Jürgens/IsoluxX
Drei Kreuzbandrisse, Operationen, Reha, mehrere Comebacks: Das macht etwas mit einer jungen Sportlerin. Ein großes Handball-Talent, das beim Bundesligisten BSV auf dem Sprung war, hat jetzt eine weitreichende Entscheidung getroffen.
Buxtehude. Sie hat lange überlegt, aber die Entscheidung steht jetzt fest: Mia Lakenmacher wird nach drei Kreuzbandrissen ihre Handball-Karriere mit nur 21 Jahren beenden. Am 18. Mai beim letzten Bundesliga-Heimspiel der Saison wird die Nummer 33 noch einmal in der Halle Nord auflaufen. Aber nur zur Verabschiedung. Nach 34 Bundesliga-Spielen und 47 Toren für den Buxtehuder SV ist Schluss.
Mia Lakenmacher stammt aus einer Handball-Familie. Vater Sven Lakenmacher und Großvater Wolfgang Lakenmacher waren Nationalspieler, die beide sogar an Olympischen Spielen teilnahmen. Auch das große Talent von Mia Lakenmacher wurde früh erkannt. Bereits als 16-Jährige gewann sie mit dem Frauen-Team von Hannover-Badenstedt die Meisterschaft in der 3. Liga. Am 11. Januar 2019 bestritt sie ihr Debüt für die deutsche Jugendnationalmannschaft gegen die Schweiz. Der mögliche Beginn - so schien es - einer Karriere wie Vater und Großvater.
Bundesliga-Debüt kurz nach 18. Geburtstag
Als Mia Lakenmacher im Sommer 2020 zum Buxtehuder SV wechselte, da hatte sie bereits zwei schwere Verletzungen erlitten. Im Mai 2019 riss das Syndesmoseband, im November 2019 das Kreuzband. Nach umfangreicher Reha und Aufbau-Training kam die Spielmacherin zunächst in der A-Jugend-Bundesliga und im Drittliga-Team zum Einsatz. Am 27. Dezember 2020 gab Mia Lakenmacher kurz nach ihrem 18. Geburtstag ihr Bundesliga-Debüt beim Auswärtsspiel in Göppingen und erzielte gleich ihr erstes Bundesliga-Tor.
Die Karriere schien so richtig Fahrt aufzunehmen, da folgte der nächste Schock. Im Mai 2021 riss ihr im Viertelfinale um die deutsche A-Jugendmeisterschaft erneut das Kreuzband. Wieder lange Pause, OP, Reha, Aufbau-Training.
Fast auf den Tag genau ein Jahr später folgte das Bundesliga-Comeback. Doch das Glück währte nur zehn Monate, bis zum 9. März 2023 im Bundesliga-Training. Es war keine besondere Situation, aber Mia Lakenmacher ahnte sofort, dass das Kreuzband wieder durch ist.
Vielleicht wird Handballerin Sportreporterin
In den folgenden 13 Monaten während der Reha dachte Mia Lakenmacher über ihre sportliche Zukunft nach. Und sie traf eine Entscheidung. „Leider ist der Zeitpunkt schon viel zu früh gekommen, an dem ich meine Karriere beenden muss. Das ist nach all den Comebacks natürlich keine leichte Aufgabe“, sagt Mia Lakenmacher, die dem Sport vielleicht als Sportreporterin erhalten bleiben will.
Handball werde immer ein großer Teil ihres Lebens bleiben. „Trotzdem heißt es für mich jetzt nach vorne zu schauen, um mich neuen Herausforderungen zu stellen und zu gucken, was das Leben neben dem Leistungssport für mich bereithält“, sagt Lakenmacher.
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BSV-Trainer Dirk Leun bedauert: „Es macht mich wirklich sehr traurig, ein so großes Talent und in unserem Team einen sehr sympathischen Menschen zu verlieren, mit dem es immer Freude gemacht hat, zusammen zu arbeiten. Mia war auf einem guten Weg, sich zu einer stabilen Größe in unserem Team zu entwickeln.“
Lakenmacher sei ein Talent mit ganz großen Perspektiven gewesen, sagt BSV-Manager Peter Prior. Es sei tragisch, wenn schwere Verletzungen eine Karriere so früh beenden. (db)