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Ernährung

Bald Altersgrenze für Energydrinks?

Verschiedene Energy Drinks der Discounter Aldi, Lidl und Edeka.

Verschiedene Energy Drinks der Discounter Aldi, Lidl und Edeka. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Energydrinks sind bei vielen Kindern und Jugendlichen beliebt. Aber ihr Koffeingehalt ist nicht ohne. Kritiker wollen eine Altersgrenze einführen - und erhalten Unterstützung von Niedersachsens Verbraucherschutzministerin.

Von dpa Donnerstag, 18.01.2024, 14:50 Uhr

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Hannover. Der Vorschlag eines Bürgerrats, für Energydrinks eine Altersgrenze von mindestens 16 Jahren einzuführen, stößt in Niedersachsen auf Zustimmung. „Die Gesundheitsschädlichkeit von vermeintlich coolen Energydrinks wird oft unterschätzt“, sagte Verbraucherschutzministerin Miriam Staudte (Grüne).

Hersteller sollen auf Gesundheitsrisiken hinweisen

Sie unterstütze eine solche Altersgrenze. Die Empfehlung des Bürgerrats sieht darüber hinaus deutliche Warnhinweise auf Energydrinks vor, die vor den gesundheitlichen Risiken der Inhaltsstoffe warnen.

Staudte hält auch weitere Empfehlungen des Bürgerrats für richtig, wie eine Tierwohlabgabe zum Umbau der Tierhaltung, eine verpflichtende Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch den Einzelhandel, ein neues Besteuerungssystem bei Lebensmitteln, insbesondere eine höhere Zuckersteuer, sowie Anreize für biologisch erzeugte Lebensmittel und pflanzliche Produkte.

Bürgerrat fordert kostenloses Mittagessen für Kinder

Die Empfehlungen zeigten deutlich, in welche Richtung sich die Landwirtschafts- und Ernährungspolitik verändern müsse - „hin zu mehr Nachhaltigkeit“, erklärte Staudte. „Um die Beteiligten nicht zu frustrieren, ist es wichtig, dass diese Empfehlungen jetzt auch aufgegriffen beziehungsweise ernsthaft geprüft werden.“

Der Bürgerrat des Bundestags hatte insgesamt neun Empfehlungen zum Thema Ernährung ausgesprochen. Die wichtigste davon war ein Ruf nach kostenlosen Mittagessen für Kinder in Kitas und Schulen. Niedersachsens Kultusministerium hatte dazu erklärt, man halte das Vorhaben für richtig, ohne eine hohe finanzielle Beteiligung des Bundes sei es aber schwer zu realisieren.

Die Empfehlungen sollen in einem Bürgergutachten zusammengefasst werden, das dann im Bundestag diskutiert werden soll. Es besteht aber keine Verpflichtung, dass die Vorschläge umgesetzt werden.

Energydrinks: Oft zu viel Koffein für Kinder und Jugendliche

Besonders bei Kindern und Jugendlichen sind Energydrinks beliebt. Doch

schon in einer Dose Energydrink steckt oft mehr Koffein, als sie pro Tag zu sich nehmen sollten. Zu diesem Fazit kommt die Verbraucherzentrale Niedersachsen, nachdem sie eine Stichprobe von 12 Energydrinks unter die Lupe genommen hat.

Nimmt man zu viel Koffein zu sich, können Herzrasen und Schweißausbrüche Folgen sein. Damit es nicht so weit kommt, gilt für Kinder und Jugendliche: am Tag maximal drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht.

Ein Beispiel: Das 12-jährige Kind, das 50 Kilogramm wiegt, kommt auf einen Tageshöchstwert von 150 Milligramm Koffein.

Die 500-Milliliter-Dose ist die Regel

Allerdings stecken in einer 500-Milliliter-Dose bereits zwischen 151 und 160 Milligramm Koffein, wie die Verbraucherzentrale schreibt. Dazu kommt: So große Dosen sind die Regel. „Und einmal öffnen bedeutet dann meist auch austrinken - schließlich sind Getränkedosen nicht wiederverschließbar“, so Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Übrigens: Um den Koffeingehalt einer gesamten Energydrink-Dose herauszufinden, muss man rechnen. Die Hersteller geben in aller Regel nur den Koffeingehalt pro 100 Milliliter an. (dpa)

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