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TMitarbeiterzahl fast verdreifacht: Dieses Airbus-Werk braucht Fachkräfte

Standortleiter Alexander Gloxin (v. li.) führte den CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler und den CDU-Chef Sebastian Lechner durch das Werk in Einswarden.

Standortleiter Alexander Gloxin (v. li.) führte den CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler und den CDU-Chef Sebastian Lechner durch das Werk in Einswarden. Foto: Lohe

Nach den Corona-Rückschlägen setzte im Jahr 2021 ein neuer Hochlauf der Produktion ein. Seither ist die Beschäftigtenanzahl im Airbus-Werk in Einswarden in die Höhe geschnellt.

Von Horst Lohe Dienstag, 10.12.2024, 17:05 Uhr

Nordenham. Seit der Einleitung des neuen Hochlaufes im Jahr 2021 hat das Airbus-Werk in Nordenham-Einswarden die Zahl der Mitarbeiter um 1.250 auf heute 3.550 erhöht. Darunter sind aktuell 157 Auszubildende und dual Studierende.

Diese beeindruckenden Zahlen nannte Airbus-Standortleiter Alexander Gloxin jetzt bei einem Besuch des niedersächsischen CDU-Chefs und Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Sebastian Lechner, in Begleitung des CDU-Landtagsabgeordneten Björn Thümler und des CDU-Bundestagskandidaten Bastian Ernst.

Stadt bietet bisher kaum Bauplätze an - Fährverbindung wichtig

Etwa 50 Prozent der Mitarbeiter kommen aus Nordenham und Umgebung, die restlichen 50 Prozent aus einem Radius von 100 Kilometern. Bauplätze in Nordenham seien gefragt, von der Stadt bisher aber kaum angeboten worden. Darauf wies Betriebsratsvorsitzender Michael Eilers nach Fragen der Besucher hin. Die Zahl von Mitarbeitern aus Bremen, Bremerhaven und dem Umland habe stark zugelegt. Daher sei auch die Fährverbindung Blexen-Bremerhaven ganz wichtig, so Michael Eilers.

Der Standortleiter machte auf Nachfrage deutlich, dass kein Interesse bestehe, alle Mitarbeiter von Handwerksfirmen in der Region abzuwerben. Denn Airbus benötige selbst die Leistungen dieser Handwerksbetriebe für den weiteren Hochlauf in Einswarden.

Nordenham ist weltweit führender Produktionsstandort für große Außenhautbauteile (Flugzeug-Schalen) und für hochautomatisierte Strukturmontage.

Produktionsziele für dieses Jahr sind bereits übertroffen worden

Die Produktionsziele für das zu Ende gehende Jahr 2024 von zwei Millionen Einzelteilen und 5.500 Schalen sind bereits übertroffen worden.

CDU-Spitzenpolitiker Sebastian Lechner und Landtagsabgeordneter Björn Thümler signalisierten Unterstützung bei dem Bestreben der Luftfahrtindustrie in Deutschland, das nationale Luftfahrtforschungsprogramm auf hohem Niveau stabil und planungssicher zu halten. Björn Thümler kritisierte in diesem Zusammenhang, dass das niedersächsische Luft- und Raumfahrtprogramm seit zwei Jahren nicht mehr existiert.

Ebenso unterstützen die Politiker die Forderung, die Luftverkehrssteuer in eine zweckgebundene Luftverkehrsabgabe umzuwandeln - und das Geld so für Forschung und Technologie sowie nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) verwenden zu können. Nicht zuletzt geht es um den Hochlauf der SAF-Produktion und des Wasserstoff-Ökosystems mit finanziellen Anreizen und verlässlichen Rahmenbedingungen. Auch dafür signalisierten die CDU-Politiker Unterstützung.

„Nicht nur auf grünen Wasserstoff setzen“

CDU-Oppositionsführer Sebastian Lechner sagte bei seinem Besuch in Einswarden, alle Rohstoffe und Technologien müssten zur Nutzung infrage kommen - ebenso alle „Farbstoffe“ von Wasserstoff, also nicht nur „grüner“ Wasserstoff (aus erneuerbaren Energien). Der CDU-Landeschef empfahl grundsätzlich auch für andere Bereiche der Wirtschaft, dass sich alle Akteure „etwas pragmatischer aufstellen“, ohne die Ziele klimaneutraler Produktion grundsätzlich wegzudrängen.

Sebastian Lechner aus Neustadt am Rübenberge ist seit Februar 2013 Mitglied des Niedersächsischen Landtags. Seit November 2022 ist er Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und seit Januar 2023 Vorsitzender der CDU in Niedersachsen.

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