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Abfallgebühren

TMüll im Landkreis Stade wird teurer - Neue Tonne kommt

Die Abfallgebühren im Landkreis Stade sollen steigen, doch es gibt Kritik (Symbolbild).

Die Abfallgebühren im Landkreis Stade sollen steigen, doch es gibt Kritik (Symbolbild). Foto: Sven Hoppe/dpa

Der Kreis Stade ändert zum 1. Januar 2025 seine Abfallgebühren, die Kosten für den Verbraucher steigen im Schnitt um 15 Prozent. Eine Sonderrolle spielt der Grünabfall.

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Von Daniel Berlin
Mittwoch, 02.10.2024, 14:00 Uhr

Landkreis. Der künftige Umgang des Landkreises Stade mit dem Grünabfall aus Privathaushalten stieß in der jüngsten Kreistagssitzung kurz vor der finalen Entscheidung der Politik eine Debatte an. Darüber, dass der Kreis die Müllgebühren erhöhen muss, waren sich die Kreistagsmitglieder weitgehend einig. In Sachen Grünabfall allerdings gingen die Meinungen weit auseinander.

Die Kreisverwaltung plädierte für die kostenlose Abgabe von Grünabfällen und warb bereits in den Fachausschüssen Wochen zuvor für diese Variante. Am Ende bekam sie von der Mehrheit im Kreistag grünes Licht. Derzeit kostet ein Kubikmeter Grün- und Gehölzabfälle in den Abfallwirtschaftszentren 8,50 Euro. Die Argumente der Verwaltung: Es werde weniger Wildmüll anfallen, die Arbeitsabläufe in den Annahmestellen würden vereinfacht und die Wartezeiten dadurch verkürzt.

SPD pocht auf das Verursacherprinzip

SPD-Fraktionschef Björn Protze hält die generelle Steigerung der Gebühren für unumgänglich. „Wir können uns schlicht nicht wehren“, sagt er. Alles werde teurer. Die kostenlosen Grünabfälle allerdings würden die Gebührenerhöhung zusätzlich mit fünf bis sechs Prozent belasten. Protze sieht das kritisch und will doch lieber beim Verursacherprinzip bleiben.

Wer keine Möglichkeit hat, sein Laub zu kompostieren oder keine Grüne Tonne nutzt, bringt es zu den Deponien. Die Annahme dort wird bald kostenlos.

Wer keine Möglichkeit hat, sein Laub zu kompostieren oder keine Grüne Tonne nutzt, bringt es zu den Deponien. Die Annahme dort wird bald kostenlos. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

An das Wildmüll-Argument der Verwaltung glaubt Protze nicht. Schließlich sei Papiermüll auch kostenlos, liege beim Wildmüll aber ganz weit vorn. Protze schiebt mit einem Augenzwinkern hinterher, dass illegale Entsorger auf Papier wenigstens manchmal Namen und Adressen hinterließen. Das werde auf Laubblättern nicht geschehen.

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Landkreis Stade führt 40-Liter-Tonne ein

Karin Aval (Bündnis 90/Die Grünen) sieht die Gebührenerhöhung strittig. Es gebe auch andere Instrumente, um die Abläufe an den Abfallwirtschaftszentren zu optimieren. „Aber an der Vorlage der Verwaltung ist nicht alles schlecht“, sagt Aval. Der Landkreis wird ab nächstem Jahr eine neue 40-Liter-Tonne für den Restmüll einführen, die die Grünen begrüßen. Hintergrund ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen ihren Müll sehr genau trennen und die 60-Liter-Tonne nicht mehr vollbekommen.

Grüne, SPD und Die Linke sprachen sich im Kreistag gegen die neue Gebührenordnung aus. Vor allem wegen des Streitthemas Grünabfall. Die-Linke-Fraktionsvorsitzender Benjamin Koch-Böhnke vertrat die These, dass „die Menschen mit den größten Gärten auch ein bisschen mehr Geld haben“ müssten. „Die wollen Sie entlasten?“, fragte Koch-Böhnke in die Runde.

Im Zweifel kommt Motorsäge zum Einsatz

Die Vertreter von CDU, FWG und FDP trugen den Vorschlag der Kreisverwaltung weitestgehend mit. FDP-Fraktionschef Peter Rolker sieht im Sammeln von „Grüngut“ einen „aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, von dem alle profitierten.

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Helmut Dammann-Tamke, vermutet, dass ein Mensch im Zweifel frühzeitig zur Motorsäge greift, bevor er auf Jahre für die Laubentsorgung zahlen muss. Uwe Arndt, Chef der FWG, meint, dass es nicht „die eine Lösung gibt, mit der wir allen gerecht werden“, stimmte der neuen Gebührenordnung aber grundsätzlich zu.

So steigt also die monatliche Benutzungsgebühr beispielsweise für die Schwarze Tonne (Restmüll, 60 Liter, 14-täglich) um 16,2 Prozent auf 9,04 Euro. Bei der Braunen Tonne (Biomüll) werden in Zukunft 5,21 Euro in Rechnung gestellt. Ein Vier-Personen-Haushalt zahlt ab 2025 mit 225 Euro knapp 35 Euro mehr für die Grund- und Behältergebühr.

Die Abfallgebühren im Landkreis Stade sollen steigen, doch es gibt Kritik (Symbolbild).

Die Abfallgebühren im Landkreis Stade sollen steigen, doch es gibt Kritik (Symbolbild). Foto: Sven Hoppe/dpa

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