HSV patzt erneut im Aufstiegsrennen – „Machst die Dinger nicht“

Schiedsrichter Tobias Welz zeigt HSV-Trainer Steffen Baumgart wegen Meckerns die Gelbe Karte. Foto: Heiko Becker/dpa
Die Konkurrenz vorne enteilt, die Rivalen dahinter holen auf. Nach dem 1:1 bei Greuther Fürth muss der HSV mehr denn je um den Aufstieg bangen. Es geht erst einmal nur noch um den Relegationsplatz.
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Fürth. Ernüchtert tritt der Hamburger SV die Heimreise aus Franken an. Am Ostersonntag kam der Fußball-Zweitligist im Aufstiegsrennen trotz bester Chancen nicht über ein Unentschieden bei der SpVgg Greuther Fürth hinaus und fällt auf den vierten Tabellenrang der 2. Bundesliga zurück. „Die Enttäuschung ist groß, weil vor allem mehr drin war“, sagte Trainer Steffen Baumgart bei Sky nach dem 1:1 (0:0). Ein direkter Aufstiegsrang ist bereits sieben Punkte entfernt.
Besonders bitter aus HSV-Sicht: Die Konkurrenz um den FC St. Pauli, Holstein Kiel, Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 gewann geschlossen. Trotzdem glauben die Hamburger „weiterhin dran“, dass der Aufstieg weiter möglich ist, bekräftigte Torschütze Miro Muheim. Der Schweizer (56. Minute) hatte mit einem Traumtor die Führung besorgt, Fürths Jomaine Consbruch (77.) schlug mit einem nicht minder schönen Treffer und dem überraschenden Ausgleich zurück.
HSV vergibt beste Chancen in Fürth
Hamburg hatte in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz und Torschussaktionen, die besseren Chancen aber hatte Fürth. Jeweils eingeladen von den Hanseaten nach Fehlern konnten Armindo Sieb (7.) und Lukas Petkov (16.) das nicht zur Führung nutzen.
Im zweiten Durchgang wurde Hamburg gefährlicher. András Németh (48.), der den verletzten Torjäger Robert Glatzel vertrat, setzte nach einem Konter, eingeleitet von Immanuel Pherai, den Ball scharf aufs Fürther Tor. U21-Nationaltorhüter Jonas Urbig lenkte den Schuss gerade noch über die Latte. „Er ist ein junger Stürmer“, sagte Baumgart. „Ich finde, er hat das gut gemacht. Wir hätten uns gefreut, wenn er ein Tor gemacht hätte.“ Bakery Jatta (53.) traf mit seinem Kopfball nur den Pfosten - Urbig wäre nicht mehr an den Ball gekommen.
Traumtor von Muheim reicht dem HSV am Ende nicht
Der Hamburger Druck nahm weiter zu und brachte die verdiente Führung. Laszlo Benes legte eine Ecke auf den frei stehenden Muheim zurück. Der Abwehrspieler ließ Urbig mit seinem Schuss aus rund 25 Metern keine Chance. Muheim erzielte sein fünftes Saisontor und ist damit der torgefährlichste Abwehrspieler der Liga.

Miro Muheim (links) im Duell mit Fürths Armindo Sieb. Foto: Heiko Becker/dpa
Nemeth verpasste das fast sichere 2:0 gegen Urbig (70.). „Es muss mehr als ein Tor sein“, sagte Baumgart mit Blick auf die Ausbeute. Die Strafe folgte durch Consbruch: Sein Schuss aus 30 Metern schlug im Winkel und zum glücklichen Ausgleich ein. „Wir haben, glaube ich, sehr, sehr viel gut gemacht“, sagte Baumgart. Aber: „Am Ende stehst du vier, fünfmal vor dem Tor und machst die Dinger nicht.“