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Gastronomie

TNach 43 Jahren: Wird der Pachtvertrag des Rondells in Burhave nicht verlängert?

Olaf Klußmann ist im Rondell zu Hause. In der Hauptsaison arbeitet er jeden Tag. Einheimische und Urlauber kennen ihn. Sie kommen immer wieder gern zum Essen in das Restaurant auf dem Deich. Die Nachricht, dass er den Pachtvertrag verlieren könnte, macht viele Gäste betroffen.

Olaf Klußmann ist im Rondell zu Hause. In der Hauptsaison arbeitet er jeden Tag. Einheimische und Urlauber kennen ihn. Sie kommen immer wieder gern zum Essen in das Restaurant auf dem Deich. Die Nachricht, dass er den Pachtvertrag verlieren könnte, macht viele Gäste betroffen. Foto: Krabbenhoeft

Der Norden steht für frischen Fisch. In Burhave gibt es den unter anderem im Rondell bei Olaf Klußmann. Nun besteht aufgrund einer Neuausschreibung der Verpachtung die Gefahr, dass das Lokal sein 50-jähriges Bestehen nicht erleben wird.

Von Sabrina Krabbenhoeft Montag, 29.07.2024, 17:50 Uhr

Burhave. „Das ist ein Schlag ins Gesicht“, sagt Olaf Klußmann. Er ist seit 43 Jahren Pächter des Rondells in Burhave. Erst durch Dritte erfuhr er, dass das Restaurant von der Geschäftsführung des Tourismus-Service-Butjadingen (TSB) offiziell zur Verpachtung ausgeschrieben wurde. Er fiel aus allen Wolken.

Die Wünsche der Urlauber

Der Geschäftsführer des TSB, Claudio Patrik Schrock-Opitz, bestätigt die Ausschreibung. Der Vertrag von Olaf Klußmann läuft zum 1. Januar 26 aus. Dann soll das Rondell möglicherweise neu verpachtet werden. „Gästebefragungen haben ergeben, dass ein niederschwelliges gastronomisches Angebot am Strand gewünscht wird. Danach richten wir uns“, sagt der Leiter der TSB. Im Sommer soll es nun Cocktails und Fingerfood im Strandkorb geben.

Außerdem soll das Restaurant seine Öffnungszeiten bis 22 Uhr ausweiten. Gespräche mit Olaf Klußmann über ein neues Betriebskonzept habe es bereits 2020 gegeben. Doch seitdem habe sich nichts geändert, und nun müsse man handeln. „Anhand der eingereichten Bewerbungen werden wir entscheiden, was uns in Richtung der Wünsche der Kunden weiterbringt. Auch Herr Klußmann kann seinen Hut in den Ring werfen“, sagt Claudio Patrik Schrock-Opitz.

Mehr als sieben Tage arbeiten geht nicht

Olaf Klußmann winkt ab: „Ich bewerbe mich nicht für mein eigenes Geschäft.“ 1981 übernahm er den Betrieb von seinen Eltern. Im Jahr 2000 stellte er das Angebot im Restaurant auf deutsche Küche, mit Fisch- und Fleischspezialitäten, um. Die Qualität des Essens sprach sich herum. Das Lokal zog zahlreiche Stammgäste unter Einheimischen und Urlaubern an. Die hausgemachte Friesentorte ist heute legendär.

Von Mitte März bis Ende Oktober arbeitet der 60-Jährige sieben Tage die Woche von 11 bis 18 Uhr. Von November bis März hat das Restaurant an fünf Tagen geöffnet. In der Ausschreibung des TSB steht, dass „in den Schulferien eine Öffnungszeit von 9 bis 22 Uhr erwünscht“ ist. Außerhalb der Ferienzeiten soll mindestens von 11 bis 20 Uhr geöffnet sein. Neben der Restaurant- ist eine Strandbewirtung vorgesehen, außerdem die Schlüsselübergabe für Strandkörbe und gegebenenfalls die Bewirtung der Strandkörbe.“ Das ist eine Forderung, die Olaf Klußmann nicht erfüllen kann.

Einen Imbiss am Strand gab es schonmal

Wäre es nicht möglich, einen Pächter zu finden, der einen Imbisswagen am Strand betreibt? Das hat es sogar schon gegeben. 2007 kaufte Olaf Klußmann einen Wagen und stellte ihn unterhalb des Rondells auf. Dem damaligen Geschäftsführer des TSB, Robert Kowitz, gefiel das nicht. Erst nach Rücksprache mit dem Aufsichtsrat konnte der Wagen an seinem Platz bleiben.

Sieben Jahre lang lief der Verkauf von Pommes und Currywurst blendend. Dann fehlte Olaf Klußmann das Personal, und er schloss den Stand. Er sagt: „Von mir aus kann jemand am Strand eine Bude aufstellen. Solange er nicht die Produkte verkauft, die ich selbst anbiete, ist das kein Problem.“

Es klingt nach einer einfachen Lösung für alle. Doch Claudio Patrik Schrock-Opitz sagt, der TSB möchte alles aus einer Hand. Sprich einen Pächter für das Rondell und die umliegenden Angebote.

Die Ausschreibung ist raus. Die eingehenden Konzepte werden im Herbst mit einem Fachberater besprochen. Eine finale Entscheidung, wer das Rondell weiterführt, wird laut Claudio Schrock-Opitz im Frühjahr 2025 fallen. Ein erstes Gespräch zwischen Olaf Klußmann, Axel Linneweber und dem Geschäftsführer des TSB ist für diese Woche geplant.

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