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Norddeutschland

TNach Brückendesaster in Elsfleth: So lange dauert die Reparatur

So sieht es aktuell an der demolierten Eisenbahnbrücke über die Hunte in Elsfleth aus. Die Bahn hält an ihrem Terminplan fest, dass die Züge Ende April wieder rollen sollen. Die Brücke war in der Nacht zum 25. Februar von einem Binnenschiff beschädigt worden.

So sieht es aktuell an der demolierten Eisenbahnbrücke über die Hunte in Elsfleth aus. Die Bahn hält an ihrem Terminplan fest, dass die Züge Ende April wieder rollen sollen. Die Brücke war in der Nacht zum 25. Februar von einem Binnenschiff beschädigt worden. Foto: Scheer

Dreieinhalb Wochen liegt es jetzt zurück, dass ein Binnenschiff die Eisenbahnbrücke über die Hunte so schwer beschädigt hat, dass keine Züge mehr fahren können. Die Bahn arbeitet mit Hochdruck an der Lösung des Problems. Hält der Zeitplan?

Von Christoph Heilscher Donnerstag, 21.03.2024, 15:00 Uhr

Nordenham. Bei einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche hatten Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Vertreter der Bahn die Zielsetzung ausgegeben, dass die Züge ab Ende April wieder rollen sollen - vorausgesetzt, es treten keine unvorhersehbaren Hindernisse auf.

Bahn setzt auch auf fremde Hilfe

„Wir sind im Zeitplan“, hat jetzt Johannes Krumm, Leiter des Anlagen- und Instandhaltungsmanagements von DB InfraGO für Norddeutschland, auf Anfrage unserer Redaktion betont. In der vergangenen Woche ist das von dem Schiff irreparabel demolierte Drehteil mit Hilfe eines Schwimmkrans demontiert worden.

Im nächsten Schritt muss der Pfeiler, der das Drehteil getragen hatte, abgekniffen werden. Der Pfeiler wird durch eine Rammrohr-Konstruktion ersetzt.

In den nächsten Tagen erwartet die Bahn die Ersatzbrücke. Auf einer Länge von zweimal 24 Metern werden neue Brückenelemente eingebaut, erläutert Johannes Krumm. Die Bahn verfügt in Konz bei Trier an der Mosel über ein Brückenlager für solche Notfälle. Auf der Straße werden die Brückenelemente Richtung Wesermarsch gefahren.

„Wir arbeiten mit Hochdruck“, betont Johannes Krumm. Die Bahn setzt dabei sowohl eigene Leute als auch Fremdfirmen ein.

Große Probleme für die Häfen in Brake und Nordenham

Vor allem für die beiden großen Häfen in der Wesermarsch, Brake und Nordenham, aber auch für eine Reihe von Industriebetrieben ist die Wiederherstellung des Schienenverkehrs in der Wesermarsch von existenzieller Bedeutung.

Beide Häfen sind alternativlos auf die Schiene als Transportweg angewiesen. Rhenus Midgard in Nordenham nutzt die Bahn unter anderem für den Transport von Kohle und Kraftstoffen. Der Braker Hafen ist auf den Schienenweg angewiesen für den Umschlag von Getreide, Futtermitteln, Zellulose, Holz und Stahl.

Wenn die Bahn den Zeitplan weiter einhalten kann, wird das Problem der Wesermarsch-Häfen Ende April gelöst sein. Dann werden auch die Personenzüge wieder regulär verkehren. Einen Verlierer wird es trotzdem für mehrere Jahre geben: den Oldenburger Hafen. Weil die Ersatzbrücke nicht geöffnet werden kann, können Seeschiffe Oldenburg bis zum kompletten Neubau einer Brücke nicht mehr anfahren.

Die Behelfsbrücke soll möglichst bald durch einen kompletten Neubau der Huntebrücke ersetzt werden, betont die Bahn. Die Finanzierung gilt als gesichert. Die alte Eisenbahnbrücke über die Hunte ist knapp hundert Jahre alt. Der Neubau wird auf einer anderen Trasse die Hunte queren.

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