TNach Insolvenz: So geht es Bäcker Buck heute

„Wir ziehen um” heißt es auf einem Plakat im Fenster der Hadler Backmanufaktur. Foto: Kramp
Die Bäcker-Branche leidet an gestiegenen Preisen und Konkurrenzdruck. Die Garde-Filialen sind Geschichte, die Backmanufaktur Buck trat die Regelinsolvenz an. Nun gibt es Hoffnung.
Cadenberge/Otterndorf. Eine ganze Handwerksbranche ist in die wirtschaftliche Schieflage geraten. Die Bäckerzunft kämpft mit Preissteigerungen beim Personal, Kostenerhöhungen bei Material und der Energie. Hinzu kommt noch die Konkurrenz durch die Backtheken bei Discountern.
Jüngstes Beispiel für wirtschaftliche Probleme war die Schließung aller Filialen der insolventen Garde-Bäckerei in Stade und Buxtehude sowie im Land Hadeln und Cuxhaven.
Während die Filiale am Kaemmererplatz in Cuxhaven noch leer steht, ist für die Marktkauf-Center im Kreis Stade sowie die E-Center in Hemmoor und Cadenberge schnell Ersatz gefunden worden. Dort übernahm die zu Edeka gehörende Bäckerei von Allwörden die Verkaufsstellen.
Bäcker aus der Region meldet Insolvenz an
Lediglich der Edeka von Niko Keil in Otterndorf blieb ohne Bäcker, nachdem Garde alle Verkaufsstellen geschlossen hatte. Das ändert sich in Kürze. In den vakanten Bäckerladen im Eingangsbereich des Einkaufsmarktes zieht die Hadler Backmanufaktur von Bäcker Buck ein - und verlagert seine Filiale kurzerhand nach nebenan und ist damit nun in direkter Nachbarschaft konkurrenzlos.
Thilo Buck, Bäckermeister in nunmehr dritter Generation, betont: "Wir freuen uns, diese Filiale akquirieren zu können. Damit haben wir die Möglichkeiten genutzt, um uns räumlich zu verbessern und noch näher dran zu sein an den Kunden."
Er gehe davon aus, dass sich das Therapiezentrum über den Auszug seiner Filiale freuen werde, um eine Erweiterung vornehmen zu können. Überhaupt zeigt sich der Handwerksmeister und Arbeitgeber zuversichtlich: "Unsere wirtschaftliche Lage ist stabil und gut", betonte er.
Vorzeichen haben sich sichtlich verbessert
Damit haben sich die Vorzeichen sichtlich gedreht. Denn auch über das Vermögen der Buck KG wurde am 1. April ein Insolvenzverfahren eröffnet. Es handelt sich dabei allerdings um ein gerichtlich abgestimmtes Verfahren in Eigenverwaltung - und nicht um eine angeordnete Regelinsolvenz. Die wirtschaftlichen Belange blieben in den Händen der Familie Buck und der vom Amtsgericht Cuxhaven eingesetzte Sachwalter, der Bremer Rechtsanwalt Berend Böhme, stimmt mit ihr die Entscheidungen ab und hat die Kassengewalt.
Die in Cadenberge ansässige Familienbäckerei Buck unterhält insgesamt fünf Filialen in Otterndorf, Cadenberge sowie Hemmoor und beschäftigt 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen.
Offensichtlich trägt die Regelinsolvenz Früchte. Von "auskömmlichen guten Ergebnissen für dieses Jahr" spricht auch der Sachwalter Behrend Böhme. Dazu hätten auch Einsparungen geführt.
Bäcker Buck: Zwei Varianten für die Zukunft
Nun stünden zwei Möglichkeiten: Die erste sei der Erhalt des Bäckerunternehmens in Familienhand. Zweite Variante seien Gespräche mit strategischen Partnern und Interessenten, die gegenwärtig geführt würden. Rechtsanwalt Böhme zeigt sich zufrieden: "Das Eigenverwaltungsverfahren hat keinen Umsatz gekostet. Die Kunden wenden sich nicht ab und sowohl für die Mitarbeiter als auch die Kunden spielt das Verfahren im täglichen Leben keine Rolle."