TNach Müllärger: DLRG gibt Altkleidercontainer schrittweise frei

Übervolle Sammelcontainer wie hier in Wiepenkathen gibt es im ganzen Landkreis. Ein neuer Dienstleister soll jetzt Abhilfe schaffen. Foto: Buchmann
Trotz Klebeband stopften Menschen Altkleider und Müll in die gesperrten Container. Jetzt scheint eine Lösung gefunden.
Horneburg. Im Landkreis Stade herrscht seit Monaten Rätselraten über die aktuelle Situation an den 120 Altkleidercontainern der DLRG. Seit Oktober 2024 waren fast alle mit Plastikfolie und Klebeband gesperrt. Doch jetzt scheint eine Lösung gefunden.
„Die Behälter werden derzeit nach und nach wiedereröffnet und sind dann auch wieder benutzbar“, teilt Christoph Penning vom DLRG-Landesverband Niedersachsen auf TAGEBLATT-Nachfrage mit. Der Landesverband habe seit April mit der IZ Circular Textiles GmbH einen neuen Vertragspartner für die Leerung der Container gefunden, sagt Pressesprecher Penning.
DLRG bittet Menschen um „Gebrauch mit Außenmaß“
Der bisherige Dienstleister SOEX aus Schleswig-Holstein hatte im Oktober 2024 Insolvenz beantragt, was wie berichtet zu überfüllten Behältern und Bergen aus Kleidung und Abfall um die Container herum geführt hatte. Der Vertrag mit SOEX sei rückwirkend zum Jahresende 2024 aufgelöst worden, so Penning.

Traurig: Altkleider, die zu lange im Regen standen, musste die DLRG bei ihrer Sammelaktion entsorgen. Foto: Bohmbach
Der DLRG-Landesverband bittet die Menschen im Landkreis jedoch weiterhin um Geduld. Die angelieferten Mengen an Altkleidern seien aktuell „noch nicht beherrschbar“, sagt Penning. Gründe dafür seien die Massen an Altkleidern sowie anderem Müll.
Fahrer kommen wegen Müllbergen nicht hinterher
Die Fahrer könnten daher ihre Routen nicht beenden. Außerdem fehle es derzeit noch an notwendigem Personal für das Gebiet. Wer im Landkreis derzeit Altkleider entsorgen will, solle von der Nutzung der Sammelstellen in den kommenden Monaten „nur begrenzt und vor allem mit Augenmaß Gebrauch machen“, so Penning.
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Der DLRG-Landesverband äußert sich zuversichtlich, dass der neue Dienstleister mittelfristig wieder den gewohnten Geschäftsbetrieb aufnehmen wird. Für den Notfall habe der Landesverband ein Sonderkündigungsrecht zum Jahresende mit dem Vertragspartner vereinbart, ergänzt Penning.
Container werden schrittweise wieder geöffnet
Rainer Bohmbach, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Horneburg/Altes Land, bestätigt die wieder angelaufene Leerung der Kleidercontainer. Die gesperrten Container würden schrittweise wieder geöffnet. „Es ist wichtig, wieder Ruhe in die Sache zu bringen“, sagt Bohmbach. Die vergangenen Monate hätten den Ortsgruppen viel Ärger beschert, bei einer kreisweiten Aufräumaktion trugen die Ehrenamtlichen fast 35 Kubikmeter Müll zusammen.

Letzten Herbst mussten die DLRG-Mitglieder im Landkreis tonnenweise Müll einsammeln. Foto: Bohmbach
In Drochtersen und Nordkehdingen habe die DLRG die Sammelbehälter einziehen müssen, da sich die Menschen nicht an das Einwurfverbot gehalten hätten. Auch die Kommunikation mit den privaten Stellplatzgebern sei kritisch gewesen, ergänzt Bohmbach.
Bald keine DLRG-Container mehr im Landkreis?
Die DLRG stellt dem neuen Betreiber zunächst eine Bewährungsfrist. Sollte im Landkreis Stade kurzfristig keine zufriedenstellende Entsorgung sichergestellt werden können, sei es nicht ausgeschlossen, alle Container im Gebiet abzuziehen, sagt Penning.
Bohmbach bestätigt diese Möglichkeit. Im Herbst wechselten erfahrungsgemäß viele Menschen ihre Kleidung aus, was die Sammelstellen stark auslaste. Sollte sich die Situation nicht dauerhaft verbessern, könne die Ortsgruppe selbstständig aus dem Vertrag des Landesverbandes aussteigen, sagt Bohmbach. Der Betreiber müsste dann alle 120 Container einsammeln. „In diesem Fall würden wir eventuell eigene Verträge schließen, um das Gebiet mit neuen Containern zu versorgen“, sagt er.
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