TNach Pause wie ausgewechselt: VfL Fredenbeck schlägt Lippe
Aktivposten in Abwehr und Angriff: Michel Brassait erzielte acht Tore. Foto: Potreck
Den Handballern des VfL Fredenbeck gelingt in der 3. Liga ein wichtiger Sieg. Der VfL klettert auf Rang 7. Gegen Lemgo zeigt die Mannschaft zwei verschiedene Gesichter.
Fredenbeck. Fredenbeck hat vor eigenem Publikum geliefert. Der VfL besiegte das Nachwuchsteam des Erstligisten TBV Lemgo, TeamHandbALL Lippe II, deutlich mit 33:25 (12:14). 800 Fans sahen das Spiel in der Geestlandhalle.
Noch in der Vorbereitung hatte Fredenbecks Innenblocker Nils Schröder und Lauro Strothmann ihr derzeitiges Leistungsvermögen mit 70 Prozent taxiert und noch fehlende Drittligahärte als Schwäche benannt. Im Spiel gegen die Reserve des Erstligisten dürften einige Prozent dazugekommen sein.
Handball 3. Liga
T Fredenbecks Innenblock arbeitet an der Drittligahärte
Von Beginn an war die Fredenbecker Abwehr hellwach, verschob schnell, attackierte früh ihren Gegner. Torwart Justin Rundt gab mit einer soliden Partie Sicherheit. Der VfL kam gut ins Spiel (4:2, 7.).
Wenn der Ball im Torwinkel klebt
Dann aber, wie wie in den letzten Spielen, stellten sich die Fredenbecker mit einer schlampigen Wurfausbeute selbst ein Bein. Mehr als ein Dutzend Fehlwürfe standen in der ersten Halbzeit in der Statistik. Die Lemgoer glichen aus und gingen im Schlussdrittel der ersten Halbzeit zeitweise mit drei Toren in Führung (6:9, 18.; 11:14, 28.).
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Kuriose Situation in der 15. Minute. Beim Spielstand von 6:6 (15. Min.) parierte der Lemgoer Torwart einen Wurf von Lauro Strothmann. Der Ball sprang vom Fuß in den rechten oberen Winkel des Tors und blieb zwischen Latte, Netzstange und Netz hängen. Der Schiedsrichter entschied zunächst auf Tor, korrigierte sich aber nach Reklamation des Lemgoer Torwarts auf Abwurf. Der Ball ragte minimal unter die Latte und hatte so nicht im vollen Umfang die Torlinie passiert. Die Entscheidung war korrekt.
Edelhelfer können Schwächephase nicht erklären
Beim Halbzeitpfiff (12:14) war es in der Geestlandhalle merklich ruhiger geworden. Zu oft schon in den letzten Spielen waren die Fredenbecker nach gutem Start eingebrochen und hatte wichtige Spiele verloren.
Reinar Engelhardt, in der 38. Saison ehrenamtliche Einlasskontrolle beim VfL auf die Frage, ob er sich diese Leistungsschwankungen erklären könne, zuckt mit den Schultern. „Nein, das weiß ich auch nicht. Ich kann mir nicht erklären, woran das liegt.“ Und Norbert Pranga, über viele Jahre in verschiedenen Ämtern für den VfL engagiert, nach dem Spiel: „Ich habe in den letzten 40 Jahren hier in der Halle alles erlebt. Ich weiß nicht, warum.“
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In der Halbzeitpause hatte Fredenbecks Coach Matthias Steinkamp seine Mannschaft neu eingestellt. „Eigentlich war ich mit dem Spiel bis dahin sehr zufrieden. Die Wurfschwäche habe ich sehr deutlich angesprochen.“ Das zeigte Wirkung.
Nach der Pause geht Ruck durch die Mannschaft
Eine andere Mannschaft erschien auf der Platte. Den Spielern war die Entschlossenheit anzumerken, das Spiel nicht aus der Hand zu geben. Auf Halbrechts in der Abwehr begann Tarek Wafdi und entlastete so Mannschaftskapitän Pelle Fick.
Das Fredenbecker Eigengewächs, Jahrgang 2005, körperlich nicht gerade ein typischer Abwehrrecke, überzeugte durch seine Beweglichkeit und Aggressivität und zeigte auch im schnellen Umschaltspiel seine Durchsetzungsfähigkeit. „Sein Einsatz hatte Signalwirkung“, sagt Steinkamp.
Jetzt gelang alles, der VfL hatte einen Lauf und drehte in nicht einmal fünf Minuten das Spiel (16:14, 35.). Die Lipper verloren ihre Linie und waren gegen die mit Entschlossenheit und Willen auftretenden Fredenbecker chancenlos.

Geht dahin, wo es weh tut und wirft acht Tore: Spielmacher Lauro Strothmann. Foto: Potreck
Herausragend beim VfL agierten Lauro Strothmann als Spielgestalter und Torschütze und Michel Brassait in Angriff wie Abwehr mit Bestleistung. Unter dem Jubel der Fans wurde der Vorsprung ausgebaut (28:22, 52.). Da die Fredenbecker Abwehr nichts von ihrer Stabilität einbüßte und auch die Fredenbecker Wurfeffektivität wieder Normalmaß erreichte, war der Sieg des VfL in trockenen Tüchern. Mit Willen und Einsatz war eine noch bei Halbzeit drohende Pleite abgewendet. Stehend feierten die Fans die letzten zwei Spielminuten ihre Mannschaft.
Die Statistik
VfL: Rundt (1.-60. Min., 15 Paraden), Itzen; Brandt, Sumfleth, Brassait 8, de Vries, Backofen 1, Fick 1, Strothmann 8, Wafdi 2, Ritscher, Möller 4, Franke, Polak 5/3, Schröder 4, Reiners.
Siebenmeter: VfL 3/3 - LIP 1/1.
Zeitstrafen: VfL 2 - LIP 1.
Zuschauer: 768.
Nächstes Spiel: ASV Hamm-Westfalen - VfL Fredenbeck (Sbd., 15. November, 19 Uhr).
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