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Sportstipendium

TNach Perspektivwechsel: Junger Schiri reift an der Pfeife als Mensch

Schiedsrichter Calvin Meglin erklärt einem Spieler des SV Burweg etwas auf dem Spielfeld.

Unparteiischer Calvin Meglin läuft zwischen sechs und acht Kilometer pro Spiel - hier in der 1. Kreisklasse: SV Burweg gegen TSV Großenwörden. Foto: Berlin

Aufstiege feiert jeder Fußballer gern. Auch Schiedsrichter wie Calvin Meglin machen das. Seit Sommer pfeift der Wiepenkathener in der Bezirksliga. Mit einer Stärke macht er die Spieler glücklich.

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Von Thies Meyer
Mittwoch, 24.09.2025, 05:50 Uhr

Wiepenkathen. Der Kreissportbund (KSB), die Sparkasse Stade Altes Land und das TAGEBLATT als Medienpartner legen das mit 3000 Euro dotierte Sportstipendium wieder auf. Auf eine finanzielle Förderung können insgesamt zehn Kandidaten und Kandidatinnen hoffen, die im Landkreis Stade erfolgreich Sport treiben. Das TAGEBLATT stellt in den nächsten Tagen alle Nachwuchs-Athleten vor. Heute: Calvin Meglin.

Der 16-Jährige Jungschiedsrichter vom TSV Wiepenkathen feierte am 10. August den Aufstieg, seinen persönlichen: Calvin Meglin leitet beim Duell Fischerhude/Quelkhorn gegen den Rotenburger SV II (0:4) erstmals ein Herrenspiel auf Bezirksebene. Die Bundesliga ist noch entfernt.

Rückblick: Sportstipendium 2024

Beleidigungen gegen Schiri? Meglin hat bisher Glück gehabt

Meglin wolle nicht lügen, sagt aber: „Die Bundesliga wäre schon schön.“ Bis dahin sei es aber noch „ein weiter Weg“, für den man viel investieren müsse. Meglin konzentriert sich voll auf das Hier und Jetzt.

Über die Schiedsrichterei lernt er, selbstbewusster aufzutreten und sich durchzusetzen. Das hilft ihn auch im Alltag weiter: „Ich habe weniger Probleme, mit fremden Leuten zu reden.“

Meglin schaute die ARD-Dokureihe „Unparteiisch“, die Zuschauer einen Einblick verschafft, wie Profischiedsrichter mit Spielern kommunizieren. „Das waren interessante Einblicke“, sagt er. Wie die Profis an der Pfeife als Persönlichkeit auftreten, imponiert Nachwuchstalent Meglin.

Doch so wie die Profischiedsrichter und -fußballer in der Bundesliga miteinander sprechen, teilweise mit sehr forschem Ton, könne er es sechs Ligen tiefer nicht machen. Das übliche und laute Gemecker hört er bei fast jedem Amateurspiel, es gehört dazu.„Richtig heftig beleidigt hat mich zum Glück noch keiner“, sagt Meglin.

Das schätzen Spieler an ihm

Manchmal macht er die Spieler auch glücklich. Meglin hat ein gutes Gespür, wann er das Spiel und einen Vorteil laufen lässt. Spieler haben ihn dafür schon mehrmals gelobt, sagt er.

Calvin Meglin hat das Fußballspielen nicht aufgegeben. Beim Training seiner Wiepenkathener U18 ist er immer. Das nutzt er, um fit zu bleiben. Joggen oder Fitnessübungen zuhause an der Klimmzugstange gehören auch zu seinem Sportprogramm.

Als Meglin mit 12 Jahren Unparteiischer wurde, wollte er den Fußball aus einer anderen Perspektive sehen - ein Perspektivwechsel, der den Wiepenkathener noch weit bringen kann. Top-Schiedsrichter Deniz Aytekin rät jungen Schiris im TAGEBLATT: „Langfristiger Erfolg kommt durch Disziplin.“

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