TNach anderthalb Jahren: Restaurant Schlemmer-CaRe schließt wieder

„Wir haben geschlossen“: Dieses Schild informiert die Gäste des Schlemmer-CaRe über den derzeitigen Stand. Foto: Camin
Erneut ist Schluss. Anderthalb Jahre nach der Übernahme des Schlemmer-CaRes durch die neuen Pächter muss das Restaurant in Bad Bederkesa wieder schließen. Das sind die Gründe.
Geestland. Das Schlemmer-CaRe in Bad Bederkesa ist Traditionsgaststätte pur. „Hier werden Sachen noch selbst gemacht“ heißt es vom Eigentümer Peter Dieckmann. Er führte das vom Großvater selbst gebaute Restaurant ab dem 1. März 1980 stolze 36 Jahre lang. Der Verlust von guter, bürgerlicher, deutscher Küche im Ort sorgte bei den Stammgästen für Frust. Vor eineinhalb Jahren übernahm ein neuer Pächter - doch nun ist erneut Schluss.
Die Zeiten von der anfänglichen Sieben-Tage-Woche sind vorbei. Viele Stammgäste sind über Jahre treu gewesen und blieben den neuen Pächtern erhalten. Unter zahlreichen Essensangeboten in Bad Bederkesa findet man nur noch selten klassische Hausmannskost wie dicke Rippe oder Rinderrouladen. „Man soll das machen, was man kann“, sagt Peter Dieckmann.
Die Nachfrage potenzieller Pächter war groß
Schon kurz nachdem Peter Dieckmann 2022 bekanntgegeben hatte, dass er sich zurückziehen wird, kamen die ersten Angebote von potenziellen Nachfolgern. Eine Woche später: Ein neuer Pächter war gefunden. Die ehemaligen Betreiber des Landhauses vom Campingplatz Bad Bederkesa wollten sich verändern. Alles war vorbereitet, ein Rundum-sorglos-Paket für die Nachfolger samt polierten Karaffen und Gläsern.
Anfänglich lief noch alles reibungslos, das Ehepaar Andreas und Bianca Lebioda führte die Gaststätte weiter. Nach anderthalb Jahren mussten sich die neuen Pächter nun aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen, wie Dieckmann sagte. Am 10. November war erst einmal Schluss.
Wie geht es nun mit dem Restaurant weiter?
„Ich kann da jetzt nicht alles wegschmeißen, dafür bin ich überhaupt nicht. Das konnte ich noch nie ab“, sagt Dieckmann. Es soll genug Zeit da sein, um noch vorhandene Ware an die Brauerei und Geschäfte zurückzugeben oder an Freunde zu verschenken. Schon seinen Kindern habe er immer gesagt, „dann nehmt lieber weniger auf den Teller und esst auf“.
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Dieckmann bedauert, dass die bürgerliche Küche aus Bad Bederkesa verschwindet. „Burger machen ist kein Kochen, das ist zusammenstellen“, sagt der gelernte Koch, der im Waldschlösschen Bösehof seine Ausbildung absolvierte. „Die Werte, die wir hatten, gehen verloren, so etwas wird im zukünftigen CaRe nicht mehr passieren.“
Noch ist die Zukunft des Kultorts ungewiss. Aktuell gibt es keine Planungen über einen neuen Pächter. War es damals richtig, sich zurückzuziehen? „Jein. Aber damals den Laden abgegeben zu haben, bereue ich nicht und es war die richtige Entscheidung“, sagt Dieckmann.