Zähl Pixel
Vollsperrung

TNach vier Jahren: Jetzt wird Harsefelds Fahrradstraße fertig gebaut

Bisher kennzeichnet nur rote Farbe die Fahrradstraße an den Kreuzungen. Bald sollen auch gepflasterte Erhöhungen die Vorfahrt deutlich machen.

Bisher kennzeichnet nur rote Farbe die Fahrradstraße an den Kreuzungen. Bald sollen auch gepflasterte Erhöhungen die Vorfahrt deutlich machen. Foto: Ahrens

Kommende Woche wird die seit Jahren geplante Fahrradstraße weitergebaut. Der erste Teil hatte für Ärger gesorgt. Was während der Vollsperrung verändert wird - und warum danach nun doch Autos erlaubt sind.

author
Von Sophia Ahrens
Donnerstag, 02.11.2023, 05:50 Uhr

Harsefeld. Schon als 2019 die Harsefelder Fahrradbrücke eingeweiht wurde, war sich der damalige Rat einig: Auch der Weg zur Brücke selbst muss sicherer werden. Für Böberstroot und Querweg beschloss die Politik im gleichen Jahr umfangreiche bauliche Änderungen. Die Straßen verbinden für Radfahrer unter anderem die Schulen mit der Ortsmitte. Eine Arbeitsgruppe aus Bürgern hatte Vorschläge ausgearbeitet, wie die Brückenzubringer für Radfahrer attraktiver gestaltet werden können.

Die Arbeiten an der Böberstroot, die aus der Ortsmitte zur einen Seite der Fahrradbrücke führt, sind inzwischen abgeschlossen. Sie verliefen nicht ohne Nebengeräusche. Seit dem Ausbau herrscht für die Böberstroot Vorfahrt vor der Griemshorster Straße. Schweller aus Kunststoff sollten den Verkehr bremsen. Doch aus Angst vor Reifenschäden wichen Autofahrer auf den Gehweg aus. Vor allem die CDU kritisierte damals das Konzept an der unübersichtlichen Einmündung. „Keiner hält hier an“, konstatierte Fraktionsvorsitzende Sigrid Müller im Jahr 2021. Die Fahrradstraße Böberstroot werde als solche nicht wahrgenommen.

Teile des Querwegs nur noch für Anliegerverkehr frei

Laut Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück hat sich die Lage inzwischen beruhigt. Zwar gebe es immer mal wieder Kritik oder Vorstöße für den Bereich - doch in direktem Austausch mit der Tiefbaubehörde sei alles schnell geklärt worden. Inzwischen sind die Schweller einem gepflasterten Aufbau gewichen.

Aufpflasterungen dieser Art sollen nun auch den Querweg auf der anderen Seite der Brücke sicher für den Radverkehr machen. Im Kreuzungsbereich Querweg/Herrmann-Löns-Weg wurde damit schon begonnen. Jetzt steht auch der Rest des Weges an. Ab dem kommenden Montag, 6. November, wird die Straße daher zwischen den Kreuzungen Carl-Diem-Straße/Ulmenweg und Südstraße gesperrt. Auch die Kreuzungsbereiche selbst würden voll gesperrt, heißt es aus dem Harsefelder Rathaus. Eine Umleitung werde eingerichtet.

Erhöhungen wie hier sollen an allen Einmündungen den Vorrang des Querweges deutlich machen.

Erhöhungen wie hier sollen an allen Einmündungen den Vorrang des Querweges deutlich machen. Foto: Ahrens

Bis zum 1. Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Da stehen wir zeitlich unter Druck“, sagt Ute Kück. Das Projekt Fahrradstraße wird durch die N-Bank gefördert. Die Unterstützung gibt es allerdings nur, wenn die Maßnahmen rechtzeitig abgeschlossen sind. Corona, Gespräche mit Anliegern und Probleme bei der Ausschreibung hätten das Vorhaben verzögert. Voraussichtlich 880.000 Euro wird die Fahrradstraße in Böberstroot und Querweg insgesamt kosten. Der Flecken erwartet allerdings Förderungen in Höhe von etwa 663.500 Euro.

Nach Ende der Vollsperrung werden die Maßnahmen für Autofahrer spürbar bleiben: Schon seit einigen Jahren kennzeichnet eine eher unauffällige Beschilderung die Fahrradstraße. Ein Ratsbeschluss 2020 ließ knallrote Signalfarbe folgen, die die Vorfahrt der Fahrräder sichtbar machen sollte. Doch erst die Aufpflasterungen, die jetzt geplant sind, werden ein schnelles Überfahren der Kreuzungen aus den Einmündungen nicht mehr möglich machen. Autos müssen vor dem Querweg abbremsen.

Ursprünglich war geplant, den Querweg nach dem Ausbau für den Autoverkehr zu schließen. Nur Fahrräder und Anlieger sollten erlaubt sein. Dieser Plan wurde inzwischen wieder verworfen: Wie bereits jetzt auf den Schildern zu lesen, werden Kraftfahrzeuge weiter durch den Querweg fahren dürfen. Die ersten Vorlagen in 2019 sahen zunächst vor, das nur auf dem kurzen Teilstück von der Mittelfelder Straße bis zur Einbahnstraße Am Bahnhof Süd zu erlauben. „Eine Freigabe ausschließlich für Anlieger entfiel bei der verkehrsbehördlichen Anordnung“, so Kück.

Bauliche Änderungen sollen neue Regeln deutlich machen

Trotzdem gilt: Die Straßen, die in den Querweg münden, werden im Zuge der Arbeiten durch die neuen Gehwegüberfahrten noch deutlicher abgetrennt und untergeordnet. Auf dem Querweg herrscht Vorfahrt. Die Fahrradstraße beginnt nach dem Ausbau an der Carl-Diem-Straße und führt über die Brücke und Böberstroot bis zur Griemshorster Straße.

Das Schild kennzeichnet schon seit einigen Jahren den Beginn der Fahrradstraße.

Das Schild kennzeichnet schon seit einigen Jahren den Beginn der Fahrradstraße. Foto: Ahrens

Während der Bauarbeiten wird für die Anwohner des Querweges zwischen Südstraße und Carl-Diem-Straße ein Notzugang eingerichtet. Die Erreichbarkeit der Grundstücke werde von Seiten der Carl-Diem-Straße sichergestellt, verspricht die Harsefelder Verwaltung. Schüler werden gebeten, während der Sperrung über den Mittelweg zur Schule zu fahren. Es werden Hinweistafeln aufgestellt. Der Bürgerbus bekommt Ersatzhaltestellen an der Kreuzung Mittelweg/Südstraße und am Wendehammer des Brakenswegs vor dem Gymnasium.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel