Nächster Glasfaser-Anbieter drängt in den Landkreis Stade

In Dollern (Foto) ist die Konkurrenz schon weiter: Mit einem Spatenstich beginnt der Glasfaserausbau in Deinste, Helmste, Schwinge und Wedel. Foto: Vasel
Fredenbeck, Stade, Apensen: Von diesem Donnerstag wird wieder gebuddelt. Dabei zeigen die Ausbauzahlen: Die Anbieter hinken deutlich hinterher.
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Landkreis. In den Gemeinden Deinste, Helmste, Schwinge und Wedel startet an diesem Donnerstag der Ausbau des Glasfasernetzes durch Premium-Netz, eine Marke des Internet Service Providers Filiago. Die erforderliche Anzahl an Haushalten habe sich für einen Glasfaseranschluss entschieden, sodass der Ausbau nun realisiert werden kann, teilt Premium-Netz mit. Mit einer durchschnittlichen Anschlussquote von 51,15 Prozent wurde die notwendige Schwelle für den Baustart erfolgreich überschritten.
Symbolischer erster Spatenstich in Deinste
Der symbolische erste öffentliche Spatenstich in Deinste erfolgt durch Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef und Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher. Damit beginnt offiziell der Bau der neuen Glasfaserinfrastruktur, die den Haushalten der Region Zugang zu Highspeed-Internet ermöglicht.
Die Bauarbeiten beginnen im Anschluss an den Spatenstich. Alle Haushalte, die sich bereits für einen Anschluss entschieden haben, werden direkt in den Bauprozess eingeplant. Interessierte Bürger haben weiterhin die Möglichkeit, sich anzuschließen und von den Vorteilen der Glasfaser-Technologie zu profitieren.
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„Der Glasfaserausbau stärkt nicht nur die Wohnqualität, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region“, wird Samtgemeindebürgermeister Matthias Hartlef in der Pressemitteilung zitiert. Schnelles Internet sei ein entscheidender Standortfaktor für Familien und Unternehmen, so Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher. „Der Glasfaserausbau ist eine Investition in die Zukunft und sichert langfristig die Attraktivität unserer Gemeinden.“ Auch die Verwaltung begrüßt das Projekt: Glasfaser sei „die Technologie der Zukunft - stabil, schnell und zuverlässig“.
Glasfaserausbau in Stade-Hagen geplant
Im Anschluss an Deinste, Helmste, Schwinge und Wedel erfolgt der Glasfaserausbau in Stade-Hagen. Für die Bürger aus Hagen wird eine Bürgerversammlung am Donnerstagabend (19 Uhr) veranstaltet. Informiert wird über den geplanten Ausbau und die Möglichkeiten eines Anschlusses.
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Baustart in der Gemeinde Apensen im ersten Quartal
Auch in der Gemeinde Apensen schreitet der Glasfaserausbau voran: Der Baustart für Sauensiek, Wiegersen, Revenahe und Kammerbusch soll im ersten Quartal erfolgen. Gleichzeitig beginnt die Vermarktung für Glasfaseranschlüsse in Goldbeck, Beckdorf und Nindorf.
Der Ausbau wird von Premium-Netz, einer Marke des Internet Service Providers Filiago, umgesetzt. „Unser Ziel ist es, den Menschen vor Ort einen zukunftssicheren Internetzugang zu bieten“, sagt Geschäftsführer Utz Wilke. „Mit Glasfaser ermöglichen wir eine stabile und ultraschnelle Verbindung für private Haushalte und Unternehmen.“
Wofür der Internet Service Provider Filiago steht
Die Filiago GmbH & Co. KG steht laut Pressemitteilung für „moderne und nachhaltige Telekommunikationslösungen, die allen Menschen einen fairen Zugang zu schnellem Internet ermöglichen“. Als Unternehmen mit einem klaren Fokus auf die Gemeinwohl-Ökonomie verbinde Filiago wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer und ökologischer Verantwortung. „Der Glasfaserausbau in ländlichen und strukturschwachen Regionen ist für uns nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftliches Anliegen. Denn digitale Teilhabe ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Daseinsvorsorge - für Bildung, Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit.“
Glasfaser-Ausbau: So geht’s voran
Immer mehr Bundesbürger können daheim im besonders schnellen und stabilen Glasfaser-Internet surfen. Die Deutsche Telekom gab bekannt, dass ihre Glasfaser-Kabel Ende 2024 bei rund 10,1 Millionen Haushalten lagen und damit bei 2,2 Millionen mehr als 2023.
Es geht um Glasfaser-Kabel, die sich in der Straße befinden und damit in Reichweite der Wohnungen („Homes Passed“). Nur ein Teil davon reicht bis in die Wohnungen hinein. Der andere Teil tut das nicht, weil die Bewohner das nicht wollen oder das Bauvorhaben bislang nicht umgesetzt wurde. Die Telekom hat hierzulande nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Glasfaser-Nutzer - der Aktivierungsanteil liegt also nur bei etwa 15 Prozent.
Man erwarte, dass sich immer mehr Neukunden auf „Fiber to the Home“ (FTTH) entscheiden, sagte Finanzvorstand Christian Illek. Tatsächlich stieg die Anzahl der Neuzugänge von Quartal zu Quartal: War es im vierten Quartal 2023 noch ein Plus von 88.000, so war es ein Jahr später ein Plus von 134.000.
Konkurrent Deutsche Glasfaser legte bei seinem Glasfaser-Ausbau in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr um 0,4 Millionen auf 2,4 Millionen Haushalte zu. 40 Prozent dieser Haushalte seien schon Kunden, sagte ein Sprecher von Deutsche Glasfaser.
Zum Preis-Vergleich:
Bei Vodafone liegt der Listenpreis für einen Fernsehkabel-Tarif mit bis zu einem Gigabit Download pro Sekunde bei rund 45 Euro, dies vor Abzug vor Rabatten. Bei der Telekom sind es rund 70 Euro Listenpreis für einen Gigabit-FTTH-Tarif.
Der Telekom-Glasfaser-Tarif ist also recht teuer. Auf die Frage, ob die Telekom den Preis nicht senken wolle, damit mehr Kunden zugreifen, sagte Finanzvorstand Illek: „Wir wollen das Thema nicht verschenken, wir müssen irgendwann auch mal eine Rendite auf eine Investition zurückverdienen.“ (dpa)