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TNeubau: Bahn will Millionen in Buxtehudes Bahnhof investieren

Von der Giselbertstraße sollen die Radfahrer direkt in das teilweise unterirdische Parkhaus fahren können. Von dort gibt es eine direkte Verbindung zur Bahnsteig-Unterführung.

Von der Giselbertstraße sollen die Radfahrer direkt in das teilweise unterirdische Parkhaus fahren können. Von dort gibt es eine direkte Verbindung zur Bahnsteig-Unterführung. Foto: Wisser

Eigentlich war das Projekt Bahnhofserneuerung in Buxtehude tot, jetzt haucht die Bahn dem Vorhaben neues Leben ein. Der Preis für die klamme Stadt wäre allerdings hoch.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 26.03.2025, 18:45 Uhr

Buxtehude. Spektakuläre Wende beim Thema Buxtehuder Bahnhof: Die Deutsche Bahn (DB) will für ein neues Bahnhofsgebäude 20 Millionen Euro investieren, wenn Buxtehude die eigenen Pläne umsetzt. „Diese Chance gibt es jetzt und dann für sehr lange Zeit nicht mehr“, sagt Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt.

Seit Mitte 2023 gibt es einen Masterplan Bahnhof. Seitdem herrscht Funkstille - die Pläne fanden bei der DB keine Unterstützung. Jetzt gibt es die Wende. Der Bau einer abgespeckten Variante scheint möglich.

Diese Chance gibt es jetzt und dann für sehr lange Zeit nicht mehr.

Katja Oldenburg-Schmidt, Bürgermeisterin

Die Bahn will nicht nur in einen neuen Bahnhof investieren. Sie ist auch bereit, das Gebäude - im Bahn-Jargon als Servicegebäude betitelt - an der Bahnunterführung Richtung Altkloster zu opfern. Der Bahnhofsneubau soll so weit wie möglich an die Kreuzung Bahnhofstraße/Giselbertstraße/Gildestraße heranrücken.

Das Service-Gebäude an der Fußgänger-Unterführung am Bahnhof wird einem neuen Bahnhofsgebäude weichen müssen.

Das Servicegebäude an der Fußgänger-Unterführung am Bahnhof wird einem neuen Bahnhofsgebäude weichen müssen. Foto: Wisser

Beim Abriss des Servicegebäudes bliebe es nicht. Alle Gebäude einschließlich des historischen Bahnhofsgebäudes würden fallen. Die Befürchtung, dass der alte Rotklinkerbau nicht zu retten ist, gibt es schon länger.

Historischer Bahnhof ist nicht zu retten

Der hintere zweigeschossige Teil wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Der alte Bahnhof steht trotzdem nicht unter Denkmalschutz und die Bahn lässt das Gebäude seit Jahren vergammeln. Eine Sanierung würde wohl Millionen kosten. Ein privater Investor konnte nicht gefunden werden. Auch die jetzige Fahrrad-Abstellanlage würde verschwinden.

Der historische Buxtehuder Bahnhof wird seit Jahren nicht mehr genutzt und ist stark sanierungsbedürftig. Ein Abriss ist wahrscheinlich.

Der historische Buxtehuder Bahnhof wird seit Jahren nicht mehr genutzt und ist stark sanierungsbedürftig. Ein Abriss ist wahrscheinlich. Foto: Wisser

Der Knackpunkt sind die Kosten. Zwei Varianten für die Neugestaltung liegen auf dem Tisch. Die erste Variante: historisches Bahnhofsgebäude und Servicegebäude werden abgerissen. Es folgt der Neubau eines eingeschossigen Bahnhofs in der Blickachse der Bahnhofstraße und eines eingeschossigen Fahrrad-Parkhauses mit 750 Plätzen - dort, wo jetzt der alte Klinkerbau steht.

In die Jahre gekommen: der Buxtehuder Bahnhof

Foto: Wisser

Das Service-Gebäude an der Fußgänger-Unterführung am Bahnhof wird einem neuen Ba...
Das Service-Gebäude an der Fußgänger-Unterführung am Bahnhof wird einem neuen Bahnhofsgebäude weichen müssen. Foto: Wisser

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Der historische Buxtehuder Bahnhof wird seit Jahren nicht mehr genutzt und ist s...
Der historische Buxtehuder Bahnhof wird seit Jahren nicht mehr genutzt und ist stark sanierungsbedürftig. Ein Abriss ist wahrscheinlich. Foto: Wisser

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Die Fahrradanlage wird ebenfall abrissen. Hier würde der neue Bahnhof gebaut wer...
Die Fahrradanlage wird ebenfall abrissen. Hier würde der neue Bahnhof gebaut werden. Foto: Wisser

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Der Buxtehuder Bahnhof ist stark sanierungsbedürftig und verfällt langsam
Der Buxtehuder Bahnhof ist stark sanierungsbedürftig und verfällt langsam Foto: Wisser

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So teuer ist die erste Bahnhofs-Variante

Die Gesamtkosten lägen bei der ersten Variante bei 29 Millionen Euro. Der Anteil der Stadt läge gemäß DB-Kostenteilungsvorschlag bei 8,5 Millionen Euro. Davon könnten wohl 1,7 Millionen Euro über eine Förderung finanziert werden. Der Eigenanteil der Stadt läge somit bei 6,8 Millionen Euro.

So könnte eine mögliche Variante eins des Buxtehuder Bahnhofs in Zukunft aussehen. (Visualisierung)

So könnte eine mögliche Variante eins des Buxtehuder Bahnhofs in Zukunft aussehen. (Visualisierung) Foto: BahnStadt

Variante zwei unterscheidet sich von der ersten dadurch, dass ein zweigeschossiges Fahrrad-Parkhaus an gleicher Stelle gebaut werden würde. Bei Variante zwei entstehen fast 800 Plätze. Der Bedarf auf der Nordseite des Bahnhofs liegt gemäß Berechnung der DB bei 980 Fahrrad-Stellplätzen. Vorteil dieser Lösung: Der Zugang erfolgt ebenerdig von der Giselbertstraße aus. Ein Großteil des Gebäudes wäre von außen nicht sichtbar, weil es in die Hanglage gebaut wird.

So teuer ist die zweite Bahnhofs-Variante

Die zweite Variante kostet 35,3 Millionen Euro. Der städtische Anteil läge bei 17,4 Millionen Euro − davon könnten 9,8 Millionen Euro über das Stadt- und Land-Programm der N-Bank förderfähig sein. Bei der Stadt blieben somit 7,6 Millionen Euro. Bei dieser Variante würden um die 28 Millionen Euro über Fördergelder und DB in Buxtehudes Bahnhof investiert werden.

So könnte eine mögliche Variante zwei des Buxtehuder Bahnhofs in Zukunft aussehen. (Visualisierung)

So könnte eine mögliche Variante zwei des Buxtehuder Bahnhofs in Zukunft aussehen. (Visualisierung) Foto: BahnStadt

„Die Annahmen zur Förderung basieren auf Schätzungen und Gesprächen mit der N-Bank - nicht auf Förderzusagen oder -versprechen“, stellte Roland Neumann vom Büro Bahnstadt bei der Vorstellung der neuen Planungen klar. Neumann begleitet die Buxtehuder Diskussion seit 2021 und erklärte dem Stadtentwicklungsausschuss die neue Lage.

Entscheidung muss schon nächsten Dienstag fallen

Neben Bürgermeisterin Oldenburg-Schmidt waren aus der Verwaltung Stadtbaurätin Michaela Springhorn und Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede dabei. Auf der Seite der Politik waren Arnhild Biesenbach, CDU-Fraktionsvorsitzende, ihre SPD- und Grünen-Kollegen Nick Freudenthal und Ulrich Felgentreu, der Sprecher der Ratsgruppe Die Linke/Die Partei, Benjamin Koch-Böhnke (Linke) und der Ratsvorsitzende Christian Krüger (SPD) dabei.

Die Parteien müssen sich jetzt innerhalb weniger intensiv beraten, die Entscheidung fällt nächsten Dienstag nichtöffentlich im Verwaltungsausschuss. Die Variante zwei ist nur realisierbar, wenn die N-Bank-Förderung tatsächlich kommt. Dafür braucht es eine Vorplanung für den Antrag.

Windhundverfahren fordert Tempo bei Planungen

80.000 Euro werden als Planungskosten angesetzt. Das Tempo ist nötig, weil im Förderprogramm das Geld im Windhundverfahren ausgeschüttet wird. Wer zuerst kommt, kassiert, andere gehen leer aus. Sollte der Buxtehuder Förderantrag scheitern, sind die 80.000 Euro weg.

Bekommt Buxtehude die Förderung und kann die Stadt trotz der angespannten Haushaltssituation die Eigenmittel aufbringen, gibt es eine klare zeitliche Perspektive für den Neubau. Abriss des alten Bahnhofs und Bau des zweistöckigen Fahrrad-Parkhauses müssten nächstes Jahr beginnen und 2029 beendet sein. Die Bahn würde im Anschluss 2029 mit dem Neubau des Bahnhofs starten.

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