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Buxtehude

TNeuer Wohnraum und freie Flächen: Das ist der Stand im Baugebiet Giselbertstraße

Das Neubaugebiet Giselbertstraße ist knapp 100.000 Quadratmeter groß. Dort wird seit 2020 gebaut.

Das Neubaugebiet Giselbertstraße ist knapp 100.000 Quadratmeter groß. Dort wird seit 2020 gebaut. Foto: Martin Elsen

Es ist spektakulär und wächst rasant. Wie ist der Stand bei den laufenden Projekten im Buxtehuder Baugebiet? Und was passiert mit den noch freien Flächen?

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 08.10.2025, 17:34 Uhr

Buxtehude. Trotz dem Ende des Baubooms geht es im Baugebiet Giselbertstraße voran. Die Hansestadt Buxtehude konnte zwei große Grundstücke aus der Konkursmasse der Stader HIT zurückbekommen.

Das sind die Flächen direkt hinter dem Lärmschutzbereich. Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede bestätigt diese Informationen. Die Flächen sollen jetzt schnell wieder neu vergeben werden. Demnächst starten die politischen Beratungen dafür. Die Stadt rechnet in 2026 mit der Flächenvergabe.

Die beiden Ex-HIT-Flächen werden gemeinsam mit dem dritten Stück Land, das der Stadt in dem 100.000 Quadratmeter großen Areal noch gehört, ausgeschrieben. Das ist das Grundstück vor der Energiezentrale mit dem charakteristischen Schornstein im Norden des Baugebiets.

Auch dieses Grundstück war schon einmal vergeben. Der Investor hatte sich aber aus dem Vorhaben zurückgezogen. Auf den drei Flächen ist Geschosswohnungsbau vorgesehen. Laut Stadtverwaltung gibt es hier das Potenzial für Minimum 100 zusätzliche Wohnungen.

Viebrockhaus baut Reihenhäuser in Buxtehude

Dass in der Giselbertstraße trotz gestiegener Zinsen und explodierender Baukosten überhaupt gebaut wird, ist regionalen Unternehmen zu verdanken. Gebaut werden aktuell die sogenannten Powertown Houses des Harsefelder Unternehmens Viebrockhaus.

Das 4171 Quadratmeter große Grundstück an der Westseite des Baugebiets bietet mögliche Wohnungsgrößen von 61 bis 95 Quadratmetern. Die Mietpreise bleiben mit 8,10 Euro unter dem Buxtehuder Mietspiegel. Die ersten modernen Reihenhäuser sollen noch in diesem Jahr fertig werden. Es geht insgesamt um sechs Gebäude mit 22 Wohneinheiten.

Das Unternehmen Viebrockhaus aus Harsefeld baut sechs sogenannte Powertown Houses im Baugebiet Giselbertstraße in Buxtehude.

Das Unternehmen Viebrockhaus aus Harsefeld baut sechs sogenannte Powertown Houses im Baugebiet Giselbertstraße in Buxtehude. Foto: Wisser

Die Nummer eins in dem Baugebiet ist aber nach wie vor das Buxtehuder Unternehmen HBI, dem von Anfang an 30 Prozent der Flächen gehörten. Weitere hat die HBI in Ausschreibungen dazubekommen. HBI erstellte seither - einschließlich des Neubauvorhabens Giselbert 4 - 290 Wohnungen im Baugebiet Giselbertstraße.

Alle Wohnungen hier sind bereits vermietet

Giselbert 4, bestehend aus fünf Wohngebäuden, 76 Wohneinheiten und 84 Tiefgaragen-Stellplätzen, befindet sich in den letzten Zügen der Fertigstellung. Die ersten 44 Wohnungen der Häuser 1 bis 3 wurden bereits an die Mieter übergeben. Zum 16. Oktober werden weitere zwölf Wohneinheiten übergeben. Und zum 1. November folgt das letzte Haus mit 20 Wohneinheiten. Alle Wohnungen sind vermietet.

„Die Nachfrage an den HBI-Wohnungen im Wohngebiet Giselbertstraße ist generell sehr groß“, sagt HBI-Sprecher Niels Kohlhaase. Auch Bestandswohnungen ließen sich nach einer Kündigung und bei sehr geringer Fluktuation ohne Weiteres anschlussvermieten.

„Leerstand gab es noch nie“, sagt Kohlhaase. Die Mieter kommen laut HBI primär aus Buxtehude. Hierzu gehörten viele ältere Menschen, die ihr Eigenheim verkauft haben, um in eine barrierefreie Wohnung in Zentrumsnähe zu ziehen.

Azubi-Wohnheim und Seniorenwohnungen

Damit ist HBI im Baugebiet aber noch nicht fertig. Im Wettbewerb wurden auch die Flächen zwischen den Viebrockhäusern und den fertigen Geschossbauten gewonnen.

Dort sollen zwei Projekte umgesetzt werden: Das erste ist ein Wohnheim für Auszubildende und das zweite ein Projekt für gemeinschaftliches Wohnen im Alter. Es gibt dann noch eine kleinere Fläche zwischen den Viebrockhäusern und dem Geschossbau direkt am Lärmschutzwall an der Giselbertstraße. Dort sollen später Reihenhäuser gebaut werden.

Zu den lokalen Bauherren, die das Gebiet voranbringen, gehört auch der Buxtehuder Heiko Tornow. Sein Projekt Appelhoff mit 74 Wohnungen ist fertig und bezogen. Seine Idee, einen Geschossbau weitgehend mit dem Material Holz umzusetzen, musste er allerdings aufgeben. Die Kosten sind ihm damals davongelaufen. Es handelte sich um die bereits beschriebene Fläche hinter dem Energiezentrum.

Knapp 200 günstige Wohnungen entstehen

Die Stadt hat alle Bauherren in dem Wohngebiet verpflichtet, 25 bis 30 Prozent der Wohnungen im preisgedämpften Bereich zu bauen. Alleine bei der HBI sind 70 Wohnungen mietpreisgedämpft erstellt worden.

Mit dem Orchideenquartier am Buxtehuder Westmoor schafft die HBI gerade weitere 74. Der Appelhoff steuert noch einmal 24 dieser Wohnungen bei. In diesem Bereich werden gemeinsam knapp 200 günstige Wohnungen zur Verfügung stehen. Diese Wohnungen unterscheiden sich in der Ausstattung nicht von den normalpreisigen Wohnungen.

Im Neubaugebiet Westmoor entstehen gerade 250 neue Wohnungen.

Im Neubaugebiet Westmoor entstehen gerade 250 neue Wohnungen. Foto: Martin Elsen

Mit der Vermietung des Orchideenquartiers startet die HBI in der kommenden Woche. Bis heute meldeten sich für den ersten Orchideenquartier-Bauabschnitt (65 Wohneinheiten) mehr als 400 Interessierte für einen Newsletter an, der die herkömmliche Mietinteressentenliste ersetzt. Im Orchideenquartier entstehen insgesamt 250 Wohnungen.

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