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Fachkräfte von morgen

TNeues Ausbildungslabor: Dow investiert 2,1 Millionen in Stade

Im für 2,5 Millionen US-Dollar modernisierten Labor der Dow in Stade werden Chemikanten und Chemielaboranten aus der Region ausgebildet und geprüft.

Im für 2,5 Millionen US-Dollar modernisierten Labor der Dow in Stade werden Chemikanten und Chemielaboranten aus der Region ausgebildet und geprüft. Foto: Dow Stade

Seit 1975 bildet die Dow in Stade aus und unterrichtet im neuen Labor auch externe Azubis. Was Auszubildende bei dem Chemieunternehmen lernen können und was sie verdienen.

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Von Lena Stehr
Montag, 21.07.2025, 05:55 Uhr

Stade. Am 1. August starten 30 neue Auszubildende im Dow-Werk am Standort Stade. Das Chemieunternehmen mit 1300 Beschäftigten bildet Chemikanten, Chemielaboranten, Elektroniker für Betriebstechnik und Automatisierungstechnik sowie Industriemechaniker aus - und das seit 50 Jahren.

Heute bietet Dow Chemical außerdem duale Studiengänge in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Verfahrenstechnik an. Das duale Ausbildungsprogramm der Stader wurde sogar nach Nordamerika exportiert, wo die Dow ihren Hauptsitz hat.

Neues Labor für 2,1 Millionen Euro

Keimzelle für die Ausbildung ist das Ausbildungszentrum auf dem 550 Hektar großen Betriebsgelände im Chemie-Park auf Bützflethersand, das auch von vielen externen Firmen genutzt wird. „Wir sind ein zuverlässiger Partner und ein Leuchtturm für die Ausbildung in der Region“, sagt Reinhard Dill, Leiter der Berufsausbildung bei der Dow Stade und Schulungskoordinator für die Region Europa.

Reinhard Dill, Leiter der Berufsausbildung bei der Dow Stade, zeigt ein Modell aus dem 3D-Drucker, das von Azubis angefertigt wurde.

Reinhard Dill, Leiter der Berufsausbildung bei der Dow Stade, zeigt ein Modell aus dem 3D-Drucker, das von Azubis angefertigt wurde. Foto: Stehr

Das Dow-Ausbildungslabor ist das einzige seiner Art in der Region Stade. Gerade wurde es für 2,5 Millionen US-Dollar (entspricht gut 2,1 Millionen Euro) komplett erneuert. Davon profitiere die ganze Region massiv, sagt Dill. Außerdem sei es ein Zeichen dafür, dass das US-amerikanische Unternehmen mit knapp 35.000 Beschäftigten in 31 Ländern in den Standort Stade und die nächste Generation investiere.

Bei der Dow in Stade werden Chemikanten, Chemielaboranten, Elektroniker für Betriebstechnik und Automatisierungstechnik sowie Industriemechaniker ausgebildet.

Bei der Dow in Stade werden Chemikanten, Chemielaboranten, Elektroniker für Betriebstechnik und Automatisierungstechnik sowie Industriemechaniker ausgebildet. Foto: Christian Hager

Das vollklimatisierte Labor sei auf dem neuesten Stand der Technik. Hier lernen angehende Chemikanten und Chemielaboranten von den Ausbildern Annika Sanders und Karl Kirn unter anderem den Umgang mit empfindlichen Glasapparaturen sowie die Analyse und Synthese von unterschiedlichsten Stoffen. Das Labor dient auch als Prüfungslabor für Auszubildende der Partnerfirmen im Industriepark sowie für mehr als 20 externe Partnerfirmen in der Region.

Für die Ausbildung bei der Dow steht auch eine Werkstatt zur Verfügung. Sie soll 2026 komplett saniert werden. Hier bildet Julian Zimmermann die Azubis im Bereich Elektrotechnik aus. Ausbilder Torben Stelling kümmert sich um den Bereich Metalltechnik. Dabei kommen neue Methoden wie bespielsweise 3D-Druck zum Einsatz. Der sei besonders beliebt und würde zu Übungszwecken gern zum Herstellen von Fantasiefiguren und ähnlichem genutzt, sagt Dill.

1500 Auszubildende in 50 Jahren

Seit 1975 wurden etwa 1500 Menschen bei der Dow in Stade ausgebildet. Die vier Vollzeitausbilder unterrichten die angehenden Fachkräfte interaktiv. Um dem Fachkräftemangel vorzubeugen und neue Auszubildende zu gewinnen, wurde vor zwei Jahren eine neue Stelle geschaffen. Lena König kümmert sich als MINT-Koordinatorin um das Ausbildungs- und Hochschulmarketing. Ihr Ziel ist es auch, den Frauenanteil bei den Auszubildenden zu erhöhen. Er liegt derzeit bei gerade einmal zehn Prozent.

Seit 50 Jahren bildet die Dow an ihrem Standort in Stade aus. Dieses Foto von neuen Auszubildenden stammt aus den 1970er Jahren.

Seit 50 Jahren bildet die Dow an ihrem Standort in Stade aus. Dieses Foto von neuen Auszubildenden stammt aus den 1970er Jahren. Foto: Dow Stade

Nelly Holst aus dem Ausbildungszentrum ist erste Ansprechpartnerin für angehende Azubis und Praktikanten. Wer bei der Dow eine Ausbildung beginnt, werde von Anfang an ins Team integriert und sei sofort ein Teil der Gemeinschaft, betont Dill. So arbeiten die Azubis direkt an internen Projekten mit und stellen zum Beispiel spezielle Teile für Anlagen her.

Es gibt auch externe Projekte wie vor zwei Jahren auf der Fähre in Gräpel. Hier reparierten Dow-Azubis die Zugrollen. Außerdem haben Dow-Auszubildende die Möglichkeit, für zwei bis sechs Wochen ins Ausland zu gehen und andere Dow-Standorte, beispielsweise in Spanien oder den Niederlanden, kennenzulernen. Zehn bis 15 Prozent der Auszubildenden kommen - meist nach einem Studium - als Führungskräfte zurück zur Dow.

Ausgewählt werden neue Azubis anhand eines Eignungstestes. Das soll sicherstellen, dass niemand nur aufgrund guter Schulnoten, sondern anhand von tatsächlichen Fähigkeiten eine Chance bekommt. Im ersten Jahr verdient ein Dow-Azubi etwa 1200 Euro im Monat und bekommt zusätzlich unter anderem Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Nähere Informationen gibt es beim ersten Tag der Ausbildung bei der Dow am Freitag, 26. September, der nun jährlich stattfinden soll. Die Anmeldung dafür ist in Kürze möglich.

Aktuell werden im Dow-Werk in Stade 105 Menschen ausgebildet.

Aktuell werden im Dow-Werk in Stade 105 Menschen ausgebildet. Foto: Christian Hager

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