TNeugestaltung in Buxtehude? So denkt Altkloster über den Schafmarktplatz

Die Nonne Mette zieht das Schaf Oskar: An der Skulptur auf dem Schafmarktplatz in Altkloster spenden Bäume Schatten. Im Hintergrund sind Verkaufsstände der Wochenmarktbeschicker zu sehen. Foto: Sulzyc
Auf dem Wochenmarkt umgehört: Ideen von Stadtplanern zum Umbau des Schafmarktplatzes beschäftigen die Einwohner von Altkloster. Das erwarten sie von den Experten.
Buxtehude. Bei einem öffentlichen Spaziergang in Altkloster haben Stadtplaner Ideen zu einer städtebaulichen Aufwertung des Buxtehuder Stadtteils vorgestellt. Im Fokus steht dabei auch der zentrale Platz im Quartier: der Schafmarktplatz. Mehr Schatten könnte die versiegelte Fläche gebrauchen, schlagen die Experten vor. Dazu Spielflächen und Sitzgelegenheiten. Parkplätze gingen verloren.

Die Visualisierung zeigt eine Idee des Büros Umbau Stadt zur Umgestaltung des Schafmarktplatzes in Altkloster. Sie sieht eine öffentliche Nutzung für Freizeitsport und Schatten spendende Bäume vor. Foto: UmbauStadt
Nach dem Bericht im TAGEBLATT begann die öffentliche Diskussion: „Lasst doch den Schafmarkt so, wie er ist: Markt-, Veranstaltungs- und Parkplatz“, schrieb Bärbel Vanselow in einem Leserbrief. Ihr Vorschlag: einige zusätzliche Sitzbänke, eventuell Wildblumenkübel und zur Abkühlung an heißen Tagen Feinsprühanlagen.
Immer dienstags und sonnabends ist Wochenmarkt auf dem Schafmarktplatz - die Gelegenheit, mit Leuten aus dem Stadtteil ins Gespräch zu kommen. Das sagten Marktbeschicker und Kunden zur Marktzeit am vergangenen Dienstag zu einem möglichen Umbau des Schafmarktplatzes.
Stadtentwicklung
T Teure Mieten, wenig Schatten: Experten wollen Altkloster attraktiver machen
Seit mehr als 30 Jahren verkauft Wilfried Wilkens an den Markttagen Schinken, Eier und Gemüse auf dem Wochenmarkt in Altkloster. „Blödsinn“, nennt der Marktbeschicker die Idee, den Schafmarktplatz umzunutzen. „Wer die grüne Lunge in Altkloster möchte, geht zum Mühlenteich.“

Wilfried Wilkens ist seit mehr als 30 Jahren Marktbeschicker auf dem Wochenmarkt in Altkloster. Foto: Sulzyc
Hintergrund: Der Schafmarktplatz ist Schauplatz des Schützenfestes, eines Flohmarktes (einmal im Jahr, dieses Mal am 31. August) und des vorweihnachtlichen Nachmittags. Bei Sportveranstaltungen im Jahnstadion nutzen ihn Besucher als Parkplatz. Der Wochenmarkt in Altkloster hat Tradition: Am Sonnabend, 6. September, feiert er das 75-jährige Bestehen. Dann ist Markttag mit Live-Musik.
Öffentliche Parkplätze abzubauen, wie es die Stadtplaner beabsichtigen, stößt bei Einwohnern in dem dicht besiedelten Stadtteil auf Skepsis. „Innenstädte sollen lebendig bleiben. Aber Parkplätze sollen nicht sein“, bemerkt eine Kundin am Obststand. Sie sieht darin offenbar einen Widerspruch.
Die Funktion des Schafmarktplatzes als Veranstaltungsfläche dürfe bei einem Umbau nicht verloren gehen. Das sagen fast alle der befragten Wochenmarktbesucher. Der Tenor: Wenn sich neue Nutzungsmöglichkeiten integrieren ließen, ohne die Veranstaltungen zu gefährden - warum nicht?
Diese Wünsche äußern Marktbesucher
Nicole Zien rät den Stadtplanern, sich an Beispielen in Dänemark zu orientieren. Den Dänen gelinge es ihrer Meinung nach gut, Plätze für mehrere Generationen attraktiv zu gestalten. Sie wünscht sich einen Kaffeeausschank, den es zeitweilig auf dem Wochenmarkt gegeben hat. „Damit der Platz wie früher wieder ein Begegnungsraum wird.“
„Wo es einen guten Spielplatz gibt, halten sich auch Leute auf“, macht Burkhard Kalwar einen Vorschlag. Er rät den Stadtplanern, den größten Teil des Schafmarktplatzes so zu belassen, wie er ist. Das Schützenfest benötige fast die gesamte Fläche.

Burkhard Kalwar kauft regelmäßig auf dem Wochenmarkt in Altkloster ein. Foto: Sulzyc
Offenbar bereiten die Stadtplaner mit der Absicht, den Schafmarktplatz klimagerecht umzubauen, jungen Familien Hoffnung auf Verbesserung. Jedenfalls sagen Jan und Christin Lohrengel: „Schatten wird Altkloster gut tun.“ Die jungen Eltern schlagen als zusätzliche Möglichkeit zur Begegnung Urban Gardening vor. Das ist das Gärtnern auf Gemeinschaftsflächen. Voraussetzung sei aber: Die Existenz des Wochenmarktes müsse gewährleistet sein.
Für den Buxtehuder Marathonläufer und Wochenmarktkunden Peter Smolinski ist es sinnvoll, den Schafmarktplatz städtebaulich aufzuwerten. Ein Freiluftkino im Sommer könnte ein zusätzliches Angebot sein, sagt er. Ein möglicher Umbau des Platzes müsse „angepasst“ geschehen, damit der Wochenmarkt weiter existieren kann.
Das sagt der Bürgerverein Altkloster
Der 1. Vorsitzende des Bürgervereins Altkloster (270 Mitglieder), Frank Jäschke, sagte am Telefon: „Wir haben nichts gegen eine Verschönerung des Schafmarktplatzes. Aber die Veranstaltungsfläche muss erhalten bleiben.“ Der Breitensport im Jahnstadion sei auf die Parkmöglichkeiten auf dem Schafmarktplatz angewiesen. „Wir sehen im Moment keine Alternative dazu.“
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