TÜberraschung beim VfL Fredenbeck: Rückkehrer korrigiert Irrtum

Neuzugang Nils Schröder und Lars Müller vom VfL Fredenbeck. Foto: Verein (nomo)
Nils Schröder spielte in der ersten schwedischen Liga, saß zuletzt aber nur auf der Bank. Jetzt kehrt der Handballer aus Himmelpforten zu seinem Jugendverein zurück.
Fredenbeck. Schröder verstärkt ab sofort die Regionalliga-Handballer des VfL Fredenbeck, für den er schon bis zur B-Jugend aktiv war. Mit diesem Paukenschlag startet der VfL Fredenbeck in Rückrunde und in den Kampf um die Aufstiegsplätze zur Dritten Liga.
Schröder, den Geschäftsführer Lars Müller einst als „eines unserer größten Talente, einer der Begabtesten seines Jahrgangs in Niedersachsen“ bezeichnete, ist trotz seines jungen Alters (22 Jahre) schon ein erfahrener Spieler.
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Schröder wechselte mit 16 Jahren ins Internat des Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf, spielte Jugendbundesliga, in Auswahlmannschaften und wurde Mannschaftskapitän der dortigen A-Jugend, trainierte unter namhaften Trainern wie Iker Romero und Carlos Ortega.
Ihm machte der Handball immer weniger Spaß
Eine ganze Reihe von Verletzungen musste Schröder in dieser Zeit verkraften, die ihn aber nicht aus der Bahn warfen. 2021 zeichnete ihn der Club zum „Nachwuchsrecken der Saison“ aus. Seinen Start im Seniorenbereich absolvierte Schröder beim TuS Vinnhorst, mit dem er in die 2. Bundesliga aufstieg.
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Nach einer erfolgreichen Saison kam im Frühjahr 2024 das Angebot des südschwedischen Erstligisten Amo HK. Schröder, schon immer Fan der skandinavischen Handballschule, schlug ein. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, so Schröder damals.
Doch diese Entscheidung stellte sich bald als Irrtum heraus. „Ich spielte anfangs nur Abwehr, dann immer seltener.“ Ihm machte der Handball immer weniger Spaß. Und nach einem Trainerwechsel habe er nur noch auf der Bank gesessen.
Schröder fragte beim VfL Fredenbeck an
Der neue Trainer habe kaum mit ihm gesprochen. Er habe das Gefühl gehabt, dass die Mannschaft nicht nach den gezeigten Leistungen aufgestellt worden sei, sondern „äußere Einflüsse“ bestimmend gewesen seien. Er habe bei Amo HK keine Chance mehr gesehen, sich durchzusetzen und es sei der Entschluss gereift, den Verein vorzeitig zu verlassen.
Darum habe er um Vertragsauflösung gebeten und beim VfL Fredenbeck angefragt. „Dort weiß ich, was mich erwartet. Ich freue mich auf die volle Halle und die Fans.“
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Die Verantwortlichen beim VfL mussten nicht lange überlegen. Geschäftsführer Müller, der Schröder bereits in der Jugend trainierte: „Eine glückliche Fügung.“ Schröder sei in jedem Fall eine Verstärkung für das Team - auf dem Spielfeld wie in der Kabine.
Auch Trainer Jörg Rademacher ist von Schröder überzeugt: „Er ist eine absolute Verstärkung, untermauert unsere Ambitionen.“
VfL erwartet noch keine „Wunderdinge“
Der 1,95 Meter große Schröder gilt als wurfgewaltiger Rückraumlinker und zentraler Abwehrspieler. Man müsse Schröder die Zeit lassen, sich mit der Mannschaft einzuspielen, dürfe keine „Wunderdinge“ erwarten. Das Wichtigste sei jetzt, dass er wieder Freude am Handball gewinne. „Das gelingt in einer funktionierenden Truppe und bekannter Umgebung vielleicht leichter“, so Müller.
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Auch für Schröder geht es zunächst darum, wieder „Spaß am Handball“ zu gewinnen. Er hoffe, er könne die Mannschaft auf und neben dem Feld beim Kampf um den Drittliga-Aufstieg unterstützen. Er geht davon aus, schnell in der Mannschaft Fuß zu fassen, da er einige Spieler noch aus der Jugendzeit kenne.
Schröder sieht seinen Wechsel zum VfL nicht als Zwischenstation. Er könne sich auch ein längerfristiges Engagement in Fredenbeck vorstellen. „Die letzte Zeit war nicht so einfach.“ Neben dem Handball will Schröder sein Studium der Wirtschaftswissenschaften wieder aufnehmen, dass durch den Schwedenaufenthalt unterbrochen wurde.
Premiere am Samstag in der Geestlandhalle
Der Wunsch der befreundeten Eltern Schröder und Müller, die Söhne Nils und Jesper vor ihren 30. Lebensjahr gemeinsam in einer Mannschaft auflaufen zu sehen, scheint nun früher als gedacht Wirklichkeit zu werden.
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Schröders Premiere ist das Heimspiel am Samstag (19.30 Uhr) gegen den TV Schiffdorf. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten, der für seine äußerst robuste Abwehr bekannt ist, ist für die Fredenbecker Pflicht.
Gerade deshalb warnt Trainer Rademacher. „Der Tabellenplatz ist nicht aussagekräftig. Das wird kein Zuckerschlecken.“ Nach seinem mehrfachen Nasenbeinbruch im November ist erstmals auch Jesper Müller wieder im Aufgebot.