Online-Shopping: So entlarven Sie diese miesen Tricks

Beim Online-Shopping arbeiten manche Händler mit Tricks. Foto: Christin Klose/dpa
Die Website sieht professionell aus, die Ware ist günstig, geworben wird mit einem Standort in Deutschland. Hört sich gut an? Wer böse Überraschungen vermeiden will, sollte beim Online-Shopping dennoch genau hinschauen und diese Hilfsmittel nutzen.
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Hannover. „Shops verstecken Herkunft oft im Kleingedruckten“, bemängelt die Verbraucherzentrale Niedersachsen und nennt Beispiele:
- „Wir haben ein Büro in Hamburg, von dem aus unsere Modedesigner, die Hauptentwickler unserer Website und unser Marketingteam arbeiten“, heißt es etwa auf deine-mode.shop.
- Und auch bei heatsy-hamburg.de deuten Name und Aufmachung der Website auf einen Shop in Hamburg hin.
Wer hier bestellt, kann leicht übersehen, dass die Ware direkt aus China kommt. „Bemerkt wird der Firmensitz in China meist erst beim Widerruf oder wenn plötzlich Gebühren hinzukommen“, erklärt Kathrin Bartsch, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Sie empfiehlt daher, vor der Bestellung die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Impressum oder die Rubrik „Über uns“ zu prüfen. „Hier wird klar, mit wem man es zu tun hat. Fehlt diese Angabe, ist ohnehin Misstrauen angebracht“, so Bartsch. Das Gleiche gilt, wenn der Kontakt zum Shop-Betreiber nur über ein Formular möglich ist.
Preise und Qualität meist anders als erwartet
Die Shops locken mit hochwertigen Produktfotos und niedrigen Preisen. Die Realität sieht oft anders aus: Die Ware wird in der falschen Größe geliefert, ist nicht wie abgebildet oder die Qualität lässt zu wünschen übrig.
Aber damit nicht genug: Die anfangs niedrigen Preise können bei Waren aus dem Nicht-EU-Ausland schnell in die Höhe klettern – etwa durch anfallende Zollkosten oder eine Einfuhrumsatzsteuer.
So heißt es auf deine-mode.shop: „Die Preise für Produkte, die auf unserer Website angegeben sind, beinhalten die Lieferkosten, schließen jedoch alle Gebühren, Steuern, Zölle, Abgaben oder ähnliche staatliche Abgaben aus.“ Verantwortlich für die ordnungsgemäße Zahlung von Einfuhrsteuern seien die Käufer.
Erschwerter Widerruf
Gefällt die Ware nicht und soll zurück, steht oft die nächste, böse Überraschung bevor: die Retour-Adresse liegt in Fernost. Im Fall von deine-mode in der Provinz Zhejiang in China. Und auch bei heatsy-hamburg gehen Retouren an das Zentrallager in China.
Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale bietet Hilfestellung
„Kundinnen und Kunden müssen sich auf längere Wartezeiten und hohe Rücksendekosten einstellen – denn die tragen sie laut AGB der Shops selbst“, stellt die Expertin fest.
- Wer online ein vermeintliches Schnäppchen findet, sollte genau hinschauen und klären:
- Wer ist der Vertragspartner und wohin soll die Ware zurückgeschickt werden?
- Sind die Bedingungen zum Widerruf und zur Reklamation verbraucherfreundlich?
- Was sagt der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale zum Shop?
Letztgenanntes Tool prüft Online-Shops auf Echtheit. deine-mode.shop und heatsy-hamburg.de entlarvt der Fakeshop-Finder etwa als unseriöse Angebote.

Der Fakeshop-Finder findet unseriöse Angebote. Foto: verbraucherzentrale.de