TOspalski-Urteil: Zeit für einen Schlussstrich
Es ist Zeit für einen Schlussstrich, meint TAGEBLATT-Redakteurin Miriam Fehlbus in ihrem Kommentar zum Ospalski-Urteil. Foto: Archiv/TAGEBLATT
Bebaut oder nicht bebaut? Den Vertrag erfüllt oder nicht? Die Harsefelder Politik wollte eine juristische Entscheidung zur Rückübertragung des Gewerbegrundstücks am Handelsweg. Diese liegt jetzt vor, und der Sieger vor Gericht heißt Ospalski.
Harsefeld. Justitia hat gesprochen. Das Urteil steht fest. Es wird kein anderes kommen. Die Politik hat es akzeptiert. Dem Vorbild sollten nun alle folgen, die den Rechtsstreit in Harsefeld zum Teil emotional begleitet haben.
Haken drunter, gut jetzt.
Nüchtern betrachtet ist es ein Gewerbegrundstück, das jahrelang kaum Beachtung fand. Als Wert und Nachfrage massiv stiegen, wurde es zum Politikum. Die Brisanz bestand darin, dass Michael Ospalski zum Beginn des Streits Harsefelds Flecken-Bürgermeister war. Verweise auf den Namen der Ehefrau im Kaufvertrag waren wenig hilfreich. Vielleicht haben sie die Situation im Gegenteil angeheizt.
Harsefeld steht vor neuen Herausforderungen
Es gab mindestens zwei Momente, in denen früher ein Schlussstrich möglich gewesen wäre. Das waren Hinweise vom Gericht, die jedenfalls im Nachhinein als eindeutig einzustufen sind. Der eine Hinweis fiel in den Wahlkampf 2021.
Wurde Steuergeld verpulvert, weil der Rat trotzdem weiter bis vor das Oberlandesgericht ging? Diese Frage wollen einige Harsefelder noch geklärt wissen. Doch bevor erneut monetäre und moralische Defizite gegeneinander aufgewogen werden, sollten sich alle fragen, was es am Ende bewirkt.
Harsefeld wird, wie fast alle Kommunen, im Zuge des Konjunktureinbruchs schnell vor neuen Herausforderungen stehen. Der Streit um das Grundstück am Handelsweg hatte die Politik gespalten. Inzwischen ist die Stimmung im Ratssaal wieder positiv und konstruktiv. Geeint werden wichtige Beschlüsse gefasst. Das tut Harsefeld gut. Jetzt.
