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Kinderbetreuung

TPersonalmangel in der Kita: Worauf sich Eltern in Hammah jetzt einstellen müssen

Reduzierte Öffnungszeiten stehen für die Kita Abenteuerinsel in Hammah zur Debatte.

Reduzierte Öffnungszeiten stehen für die Kita Abenteuerinsel in Hammah zur Debatte. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

Der Personalmangel macht auch der Kita Abenteuerinsel in Hammah zu schaffen. Um die Lücken für die Eltern verlässlich zu überbrücken, sehen das DRK als Träger und die Gemeinde vor allem eine Lösung.

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Von Grit Klempow
Montag, 15.04.2024, 15:00 Uhr

Hammah. Acht Stunden, von 8 bis 16 Uhr, das war bislang ein regulärer Ganztagsplatz in der Hammaher Kita Abenteuerinsel. Das könnte sich ändern. Grund ist der allgegenwärtige Personalmangel. Eine Stelle in der Kita Abenteuerinsel ist seit längerem unbesetzt. „Wir arbeiten daran, Stellen zu besetzen“, sagt Inge Kratzenberg, Fachberaterin der Kindertageseinrichtungen beim DRK-Kreisverband. Fraglich sei, ob der Arbeitsmarkt das hergebe.

DRK setzt Prioritäten

Bereits im März war die Betreuungszeit am Nachmittag um eine Stunde für eine Krippen- und eine Elementargruppe im Ganztagsbetrieb reduziert worden. Auch für April und Mai kann die Betreuung nur bis 14 Uhr angeboten werden. Jetzt gilt es, Prioritäten zu setzen. Das DRK setzt beim Betrieb auf Kontinuität. „Wir finden es wichtig, dass Kinder jeden Tag kommen können“, so Kratzenberg im zuständigen Sozialausschuss der Gemeinde Hammah. Jedem Kind sollen damit sechs Stunden verlässliche Betreuungszeit angeboten werden. Eltern, die auf längere Betreuung angewiesen sind, können Randzeiten dazu buchen.

Für den Träger ist dieses Konzept in Zeiten des Personalmangels leichter zu händeln und kann auch jene entlasten, die bei Langzeiterkrankungen von Kollegen weiter durchhalten und dadurch im Arbeitsalltag noch mehr Aufgaben schultern müssen. „Der Druck auf die Kollegen wird größer“, so Kratzenberg. Diese müssten zusätzlich auch die Kritik der Eltern aushalten, wenn sie den Ausfall von Angeboten bemängeln, die aufgrund der personellen Besetzung gar nicht mehr leistbar sind - auch das ist frustrierend für die Teams aus Erzieherinnen und Sozialassistenten.

Lob an die Mitarbeiterinnen

Anne Wolff-Meuter (SPD) dankte den Kita-Mitarbeitern. „Die haben sich ein Bein in den letzten Wochen ausgerissen.“ Sie würde sich zwar wünschen, den vollen Ganztag anbieten zu können, aber die Lage werde sich kurzfristig nicht ändern. Auch Stefan Holst (OLH) sah angesichts der Lage keine Alternative und setzt auf Verlässlichkeit: „Wenn wir das langfristig halten können, können wir uns freuen.“

Auch in der Hammaher Kita Abenteuerinsel (Gebäude links) fehlt Personal. Der Träger will nun reagieren.

Auch in der Hammaher Kita Abenteuerinsel (Gebäude links) fehlt Personal. Der Träger will nun reagieren. Foto: Klempow

Auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Jan Breuer (CDU), ob es Ideen und Konzepte gebe, wie mehr Personal für die Kitas gewonnen werden kann und ob der unterstützende Einsatz von Ehrenamtlichen möglich sei, verwies Kratzenberg auf die bislang geltenden gesetzlichen Vorgaben: Eine Erzieherin und ein Sozialassistent pro Gruppe sind das Grundgerüst. „Das muss da sein“, so Kratzenberg. Inwiefern die aktuell am Freitag vom Land angekündigten Änderungen des niedersächsischen Kita-Gesetzes zum August auch spürbare Entlastung in Hammah bringen können, wird sich zeigen.

Erstattung von Gebühren

Abhängig von den Betreuungszeiten sollen auch die Elternbeiträge für die Krippe angepasst werden. Fällt die Betreuung aus, sollen Beiträge erstattet werden. „Wir müssen das Signal an die Eltern geben, aber einen Schwellenwert einbauen, damit Verwaltungsaufwand und Nutzen im Verhältnis stehen“, so Jörn-Hinnerk Abbe (OLH). Der Schwellenwert könnte bei einem Ausfall von zehn Stunden pro Woche liegen.

Ende April soll das zuständige Kuratorium tagen und über verkürzte Öffnungszeiten beraten.

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