TPflicht und schöne Plätze: Wo Gemeinden in Nordkehdingen noch investieren

Die Samtgemeinde lässt das neue Feuerwehrgerätehaus in Balje bauen. Foto: Klempow
Wofür müssen die Nordkehdinger Geld ausgeben? Was leisten sich die Gemeinden noch - zwei Jahre bevor sie zur großen Gemeinde Nordkehdingen verschmelzen?
Nordkehdingen. Schritt für Schritt steuern Balje, Freiburg, Krummendeich, Oederquart und Wischhafen auf die letzten größeren Entscheidungen zu. Auch die Samtgemeinde Nordkehdingen hat jüngst ihren vorletzten Haushalt verabschiedet. Zum 1. Januar 2027 sollen Samtgemeinde und Gemeinde eine große Einheit werden.
„Wir müssen weiter Maß halten und noch zwei Jahre durchhalten“, sagt Kämmerer Christian von Holt mit Blick auf die Finanzlage. Noch liege die Entscheidungshoheit bei den Räten - und das solle auch bis zum Inkrafttreten der neuen Gemeinde so bleiben.
Umbau der Aula in Wischhafen
Für das Jahr 2025 konzentriert sich die Samtgemeinde auf ihre Pflichtaufgaben wie Schulen, Feuerwehren und den Neubau des Bauhofs. Viel mehr ist nicht drin. In Wischhafen steht der Umbau der Aula an. Für den Ganztagsbetrieb soll es eine Essensausgabe geben (rund 350.000 Euro). Die Geräte dafür kosten etwa 120.000 Euro. Eine neue Kühlzellen-Kombination muss auch für die Mensa-Küche der Grund- und Oberschule GOBS Freiburg angeschafft werden (120.000 Euro).
Obwohl „kein Luxuspalast“, so Holst, schlägt der neue Bauhof in Freiburg als Zweckbau mit neuer Polizeistation doch mit Gesamtkosten von 3,7 Millionen Euro im Etat der Samtgemeinde zu Buche und bleibt das teuerste Projekt. Ende des Jahres soll er fertig sein.

In Freiburg investiert die Samtgemeinde für den neuen Bauhof, die Arbeiten haben begonnen. Foto: Klempow
Einweihung im Spätherbst
Schon im Spätherbst könnte in Balje Einweihung gefeiert werden - der Rohbau des neuen Feuerwehrgerätehauses steht, eine Investition von knapp 1,4 Millionen Euro. Die Freiwillige Feuerwehr Hörne soll ein neues Fahrzeug bekommen (225.000 Euro), zwei Einsatzleitwagen für jeweils rund 100.000 Euro sind für die Feuerwehren in Wischhafen und Oederquart vorgesehen.

Die Samtgemeinde lässt das neue Feuerwehrgerätehaus in Balje bauen. Foto: Klempow
Dennoch übernimmt die Samtgemeinde auch zusätzliche Aufgaben: Sie unterstützt bei der Ärzteversorgung und fördert das Projekt Landgang, ebenso wie die Telemedizin (20.000 Euro) und das Soziomed-Mobil (20.000 Euro), weil sie den Bedarf sieht.
Wohnmobile am Naturfreibad
Die Mitgliedsgemeinden verfügen über ein unterschiedlich dickes Finanzpolster. Krummendeich will, unterstützt durch Zuschüsse, trotz knapper Kasse den Wohnmobilplatz am Naturfreibad bauen und sichert vorsorglich ein Grundstück für ein neues Feuerwehrgerätehaus.
In Balje steht der Endausbau im Baugebiet Op de Worth an (350.000 Euro). Der Dorfplatz zwischen Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehr soll schöner werden, aber ein Tiefbauprojekt wird schnell teuer. Eine Million Euro sind dafür veranschlagt, die Hälfte könnte über die Dorferneuerung als Zuschuss fließen.
Fördermittel für Freizeitplätze
Auch Freiburg investiert in einen Platz: Der neue Freizeit- und Begegnungsplatz am Bassin mit Spielgeräten, Wasserfläche und Terrasse verspricht ein echter Anziehungspunkt zu werden. Das Projekt (rund 350.000 Euro) bekommt Zuschüsse durch die Städtebauförderung. Das gilt auch für entsprechende Plätze in Balje und Oederquart.

Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus in Oederquart soll anderweitig durch einen neuen Eigentümer genutzt werden. Die Gemeinde will das finanziell unterstützen. Foto: Klempow
Die Liste der Vorhaben ist in Oederquart etwas länger: Neben dem Freizeitplatz steht die Entwässerung im Baugebiet an; die Straßen Fuchsgang und Alter Sportplatz sollen eine neue Deckschicht bekommen (500.000 Euro). Einen Investitionszuschuss von rund 80.000 Euro will die Gemeinde geben, wenn das alte Feuerwehrgerätehaus vom neuen Besitzer auf Vordermann gebracht wird. Das Nutzungskonzept ist am Mittwoch, 9. April, ab 20 Uhr Thema im Gemeinderat (Gasthaus Zur Post).
Wischhafen will neue Steganlage bauen
Wischhafen kauft Spielgeräte für den Außenbereich der neuen Kita an der Stader Straße (28.000 Euro), gibt Zuschüsse für einen neuen Fußboden in der Mehrzweckhalle (15.000 Euro) und für eine digitale Schießanlage des SV Eichel Wolfsbruch (6700 Euro).
Auf zwei Jahre, 2024 und 2025, ist ohnehin das Projekt neuer Parkplatz am Bildungshaus angelegt (850.000 Euro). Hinzu kommen der Freizeitplatz und eine neue Schlengelanlage für Sportboote im Hafen Wischhafen. Die alte Anlage des Wischhafener Yachtclubs ist marode. Die Gemeinde will für 600.000 Euro eine neue in Auftrag geben und rechnet mit Zuschüssen in Höhe von 570.000 Euro. Der Steg soll später an den Verein verpachtet werden.