TProtest gegen McDonald‘s-Filiale immer heftiger – Stader Ärzte mischen sich ein
Demonstranten in Hemmoor marschieren gegen den geplanten McDonald's am Heidestrandbadsee und fordern mehr Bürgerbeteiligung. Foto: Brettschneider
Diese Demo direkt an der B495 sorgte für Aufsehen. Eine Bürgerinitiative machte ihrem Ärger Luft und erhielt jetzt sogar Unterstützung von der Ärzteschaft.
Hemmoor. Rund 50 Leute hatten sich auf dem Rathausplatz in Hemmoor versammelt. Die „Bürgerinitiative McDonald‘s am Heidestrandbadsee / Nein Danke!“ hatte eine Demonstration angemeldet und zog durch das Zentrum Hemmoors zum Bahnhofsweg, wo der zukünftige McDonald‘s möglicherweise gebaut werden soll. Der Trupp zog mit Schildern und Gesang an der B495 entlang, begleitet von der Polizei. „Eigentlich wollten wir, dass der Bahnhofsweg weiter befahren werden kann“, erläuterte Johannes Schmidt. Nur am Rand wollte man Bierzeltgarnituren aufbauen, um zu verdeutlichen, wie diese schon den Verkehr stören. Dies habe die Polizei aber aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.
Bürgerinitiative gegen geplanten Standort
Die Bürgerinitiative betonte ausdrücklich, dass sie sich nicht gegen Fast-Food-Restaurants innerhalb einer Stadt ausspreche. „Wir sprechen McDonald‘s keineswegs seine Daseinsberechtigung ab, sondern fordern vielmehr von der Politik, weitere Standorte zu prüfen, da der momentan von Stadt und Konzern favorisierte Standort direkt am Heidestrandbadsee von uns als absolut ungeeignet angesehen wird“, erklärte Heidi Stamm.
Um ihrer Haltung Ausdruck zu verleihen, hatten sie zur „Aktion Erbsensuppe“ aufgerufen. Jan Nachtigall, Inhaber des Restaurants Altes Amtsgericht in Osten, lieferte die Erbsensuppe, auch als vegane Variante. Während der Demonstration kamen weitere Leute dazu, informierten sich oder holten sich einen Teller Erbsensuppe gegen eine kleine Spende ab. Bedürftige bekamen die Suppe gratis.
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Hoffen auf rege Beteiligung bei Ausschusssitzungen
Eine der Demonstrantinnen, die auch Anwohnerin ist, fragte sich, ob andere Bewohner Hemmoors wirklich neben ihrem Zuhause einen McDonald‘s stehen haben wollten. „Menschen, die hier unmittelbar leben, wurden nicht ausreichend einbezogen“, äußerte sich Johannes Schmidt. Es gebe noch keine konkrete Vorlage, diese sei aber in Arbeit, führte er aus. Er hoffe auf eine rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei den Ausschusssitzungen.
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Offener Brief der Kinder- und Jugendärzte
Auch 28 Kinder- und Jugendärzte aus der Region Hemmoor und dem Landkreis Stade hatten einen offenen Brief an die Bürgermeisterin Sabine Wist und den Stadtdirektor Jan Tiedemann wie auch die Ratsmitglieder des Stadtrats Hemmoor, des Samtgemeinderats, Landrat Thorsten Krüger und die Mitglieder des Kreistags in Cuxhaven und weitere Institutionen verfasst und sich gegen den Bau gestellt. Ihre Begründung ist das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“, welches Hemmoor bekommen hat. Damit verschreibe sich die Samtgemeinde in ihrem Aktionsplan der Gesundheit von Kindern, so die Verfasser des Briefes.

Es gab Erbsensuppe gegen eine kleine Spende. Foto: Brettschneider
Die Bürgerinitiative ist gesprächsbereit und hofft auf einen Dialog mit politischen Vertretern der Samtgemeinde. Dabei ist es ihnen wichtig, dass ein unabhängiger Schlichter eingesetzt wird, der neutral auf das Thema blickt.