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Elmloher Reitertage

TReitsport von A bis Z: Diese Begriffe sollten Pferdefans kennen

Reitertage Elmlohe: Die Zuschauer genießen bei der Dressurprüfung die Schattenplätze im Strandkorb mit Blick auf den Dressurplatz. (Archivbild)

Reitertage Elmlohe: Die Zuschauer genießen bei der Dressurprüfung die Schattenplätze im Strandkorb mit Blick auf den Dressurplatz. (Archivbild) Foto: Arnd Hartmann

Vor dem Start der Elmloher Reitertage: Diese Begriffe aus der Welt des Reitsports sollten Zuschauer kennen

Von Redaktion Donnerstag, 31.07.2025, 07:50 Uhr

Von Donnerstag, 31. Juli bis Sonntag, 3. August, finden in Elmlohe zum 74. Mal die Reitertage statt. Damit bei dem Event auch Laien mitreden können, hier ein Guide mit Begriffen von A bis Z.

Abreiten beschreibt das „Aufwärmen“ von Pferd und Reiter vor einem Wettkampf auf dem Abreiteplatz oder der Abreitehalle. Dort wird das Pferd locker geritten, um unter anderem die Muskulatur zu lockern.

Bereiter planen im Rahmen der Pferdebetreuung das Bewegungsprogramm ihrer Tiere, organisieren den Tagesablauf und arbeiten mit den Pferden in der Reithalle oder auf dem Sandplatz. Darüber hinaus erteilen Bereiter Reitunterricht, versorgen die Pferde, misten die Boxen aus, warten und säubern Sattel und Zaumzeug.

Cavaletti sind niedrige Trainingshindernisse, die auf speziellen Blöcken oder kleinen Auflegern in einer Höhe von 20 bis 40 cm liegen. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und bedeutet „kleine Pferde“.

Durchlässigkeit bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit des Pferdes, die Hilfen des Reiters willig, unverkrampft und korrekt umzusetzen. Ein durchlässiges Pferd reagiert fein auf Hilfen, ist locker und aufmerksam, lässt sich zurücknehmen oder vorwärts reiten.

E-Klasse im Reitsport steht für „Einsteigerklasse“ und ist die niedrigste Leistungsklasse auf Turnieren. Die Prüfungen richten sich an Reiter, die neu im Turniersport sind oder junge Pferde vorstellen möchten.

Führzügelklasse ist der Einstieg für Kinder in den Reitsport, meist im Alter von vier bis acht Jahren. Das Kind reitet ein Pony oder Pferd, wird dabei aber an der Führzügelleine von einem erfahrenen Begleiter geführt.

Gamaschen sind Beinschützer für Pferde, die verwendet werden, um vor allem Sehnen und Gelenke vor Verletzungen, Stößen oder Überdehnung zu schützen. Beim Springen etwa dienen sie zum Schutz vor dem Anschlagen an Hindernissen, im Gelände bieten sie Schutz vor Ästen und Steinen.

Halbe Parade ist ein Hilfsmittel – ein feines, kurzes Zusammenspiel von Schenkel, Gewicht und Zügelhilfen. Eine halbe Parade ist ein kurzer Impuls, durch den das Pferd die Hinterhand mehr untersetzt, aufmerksamer wird und sich besser ins Gleichgewicht bringt.

In-and-Out ist ein Begriff aus dem Springreiten und beschreibt eine spezielle Art von Kombination aus zwei Hindernissen, bei der die Sprünge direkt nacheinander folgen – mit nur einem Galoppsprung dazwischen.

Jungpferdeprüfungen werden oft als „JUPF“ bezeichnet und sind spezielle Wettbewerbe für vier- bis sechsjährige Pferde, die dazu dienen, diese schonend an den Turniersport heranzuführen.

Kandare ist ein spezielles Stangengebiss mit Hebelwirkung, das vor allem in den höheren Dressuren verwendet wird. Die Kandare ist ein einarmiges oder zweiarmiges Hebelgebiss, das in Kombination mit einem zweiten Gebiss verwendet wird.

L-Klasse ist eine Leistungsklasse, die für das Niveau „Leicht“ steht – sie ist die dritte Stufe nach E (Einsteiger) und A (Anfänger), aber vor M (Mittelschwer) und S (Schwer). Es gibt sie sowohl in der Dressur, im Springen als auch in der Vielseitigkeit.

Ein Martingal ist ein Hilfszügel und soll verhindern, dass das Pferd den Kopf zu hoch trägt. Ein Martingal besteht aus einem Brustgurt, der am Sattelgurt befestigt wird, einem Zwischenstück, das zwischen den Vorderbeinen nach oben verläuft und Ringen, durch die die Zügel geführt werden. Wenn das Pferd den Kopf zu hoch nimmt, drücken die Zügel leicht auf die Maulwinkel.

Nachgiebigkeit bedeutet, dass das Pferd auf die Hilfen des Reiters weich, fein und ohne Widerstand reagiert. Das Pferd gibt sanft auf Druck nach und zeigt keine Widerstände. Die Muskeln sind locker und das Pferd bleibt entspannt und aufmerksam.

Oxer ist ein spezieller Sprung, bei dem zwei hintereinander stehende Stangen oder Hindernisse so aufgebaut sind, dass das Pferd breiter springen muss als bei einem normalen Einzelsprung. Das Pferd muss also nicht nur hoch, sondern auch weit springen.

Parade ist eine Feinhilfe des Reiters, mit der er das Pferd anhalten, verlangsamen oder aufmerksamer machen möchte. Man benutzt dabei meistens den Zügel, manchmal auch Gewicht oder Schenkel.

Qualifikation bedeutet, dass ein Reiter oder Pferd bestimmte Voraussetzungen erfüllt, um an einer höheren Prüfung oder einem besonderen Turnier teilnehmen zu dürfen. Sie müssen in niedrigeren Prüfungen bestimmte Platzierungen erreichen, damit sie in der nächsten Klasse starten dürfen.

Reitabzeichen (RA) sind offizielle Prüfungen und Auszeichnungen, die Können und Kenntnisse des Reiters nachweisen. Für den RA 10 (Basispass) ist Grundwissen erforderlich, die höchsten Abzeichen sind RA 4 bis RA 1 und bescheinigen, dass der Reiter sehr hohe Anforderungen meistern kann.

S-Klasse ist die höchste der Anforderungsklassen. In der S-Klasse werden technisch schwierige Lektionen in der Dressur oder hohe Hindernisse im Springen verlangt. L, M und S-Prüfungen sind oft mit zusätzlichen Sternen versehen – je mehr, desto höher die Anforderungen. Eine S*-Prüfung bedeutet in etwa „leichtes schwer“, S*****-Prüfungen bestreiten Reiter mit Weltklasse, etwa bei Olympia.

Traversale ist eine seitwärts gerichtete Lektion in der Dressur, bei der das Pferd schräg zur Reitbahnlinie vorwärts und seitwärts geht, Vorder- und Hinterbeine kreuzen sich. Sie wird in höheren Dressurklassen geritten.

Umlauf ist eine vollständige Runde (beziehungsweise ein Ritt) über einen festgelegten Springparcours. Der Reiter absolviert dabei nacheinander alle Hindernisse in der vorgeschriebenen Reihenfolge. Je nach Prüfungsart wird der Umlauf nach Zeit und/oder Fehlerpunkten bewertet.

Verweigerung beim Springreiten liegt vor, wenn ein Pferd nicht über ein Hindernis springen will, sondern davor stehen bleibt oder dran vorbeiläuft. Da die Ursache nicht nur auf das Pferd zurückzuführen ist, spricht man seit 2024 im Turniersport allerdings von einem Stehenbleiben oder Ausweichen. Beim erstmaligen Ausweichen gibt es vier Strafpunkte, beim zweiten erfolgt der Ausschluss.

Warmblut ist ein Pferdetyp, der für Dressur, Springen und Vielseitigkeit gezüchtet wird. Warmblüter verbinden Ausdauer und Eleganz von Vollblütern mit Kraft und Gelassenheit von Kaltblütern. Vollblutpferde können nervös/temperamentvoll sein und werden eher für Rennen eingesetzt. Kaltblüter zeichnen sich durch ihr ruhiges Wesen und ihre Belastbarkeit aus, weshalb sie gerne als Zug- oder Therapiepferde eingesetzt werden.

X - Auf dem Dressurplatz, dem sogenannten Dressurviereck, bezeichnet das „X“ den Punkt in der Mitte der kurzen Seite. Das Viereck ist 20 Meter mal 60 Meter groß (Standardgröße für Dressurprüfungen der Klasse L und höher). Die kurzen Seiten sind 20 m lang, X liegt genau in der Mitte, also 10 Meter vom Eckpunkt entfernt.

Youngster ist die gängige Bezeichnung für ein junges Pferd, meist im Alter von 4 bis 7 Jahren, das sich noch in der Ausbildung befindet. Diese jungen Pferde starten typischerweise in altersgerecht aufgebauten Prüfungen. Dabei werden zukünftige Dressurpferde gesichtet und gefördert.

Zirkel ist eine kreisförmige Bahnfigur, die in der Reitbahn oder auf dem Reitplatz geritten wird – in der Regel mit einem Durchmesser von 20 Metern. Er gehört zu den Grundfiguren in der Reitausbildung und wird links- oder rechtsherum geritten. (meb, piw, re, iw, mb, mca)

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