Zähl Pixel
Szenario

TRettungskräfte trainieren in Windkraftanlage für den Offshore-Einsatz

Eine Einsatzkraft begleitet den „Verletzten“ beim Aufwinschen in den Hubschrauber der Bundespolizei.

Eine Einsatzkraft begleitet den „Verletzten“ beim Aufwinschen in den Hubschrauber der Bundespolizei. Foto: Havariekommando

Die Feuerwehr Cuxhaven, Northern HeliCopter und das Havariekommando trainieren gemeinsam für eine komplexe Rettungssituation.

Von Redaktion Donnerstag, 31.10.2024, 11:00 Uhr

Cuxhaven. Da Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen ähnliche bauliche Strukturen aufweisen, insbesondere in Bezug auf den Turm, das Maschinenhaus und die Gondel, fand die Übung an Land in einem Windpark bei Bremerhaven statt. Mit Rettungsübungen auf Landanlagen können die Einsatzkräfte viele der Techniken und Fertigkeiten abdecken, die sie auch auf einer Offshore-Windenergieanlagen benötigen würden.

Unter realitätsnahen Trainingsbedingungen erprobten die Teilnehmer der Übung die bestehenden Konzepte einer komplexen Rettungsstation im Rahmen der maritimen Notfallvorsorge. Vor allem trainierten sie das Zusammenwirken der Einsatzkräfte und -mittel von Feuerwehr, NHC und Bundespolizei unter der Leitung des Havariekommandos.

Szenario: Unfall in einem Windrad mit zwei Verletzten

Das Übungsszenario sah einen Unfall in einer Windenergieanlage (WEA) mit zwei Verletzten vor, die von Puppen dargestellt wurden. In einem solchen Fall würden die Techniker der Anlage zunächst die Gesellschaft für maritimes Notfallmanagement mbH (GMN) informieren, die zentrale Anlaufstelle für die Organisation, Koordination und Durchführung von Notfallmaßnahmen für Offshore-Windparkbetreiber.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Cuxhaven bereiten einen „Verletzten“ im Inneren der Windenergieanlage auf den Transport ins Krankenhaus vor.

Einsatzkräfte der Feuerwehr Cuxhaven bereiten einen „Verletzten“ im Inneren der Windenergieanlage auf den Transport ins Krankenhaus vor. Foto: Havariekommando

Die GMN alarmierte in dem Übungsszenario dann NHC, die ein Medical Team per Hubschrauber zum Unfallort schickte. Vor Ort traf das Medical Team erste Maßnahmen zur Versorgung und Rettung der Verletzten. GMN leitete den Notruf zudem an das Havariekommando weiter und bat um Übernahme.

Havariekommando schickt ein spezialisiertes Einsatzteam

Das Havariekommando übernahm die Gesamteinsatzleitung und entsandte eine sogenannte Maritime Incident Response Group (MIRG), ein spezialisiertes Einsatzteam der Berufsfeuerwehr Cuxhaven an die Einsatzstelle. Ein Bundespolizeihubschrauber des Typs „Super Puma“ setzte das Team mit der Seilwinde auf die obere Plattform der Anlage ab.

Für die Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen ausgebildet

Die Einsatzkräfte gehören zu einer MIRG „First Response“. Die Angehörigen dieser MIRGs sind nicht nur allesamt Feuerwehrleute und Notfallsanitäter, sondern zusätzlich auch speziell für die Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen ausgebildet.

Gemeinsam mit dem Medical Team von NHC versorgten und retteten sie die „Verletzten“ und transportierten diese mit Hubschraubern ab. Die Koordination in der Luft übernahm das Aeronautical Rescue Co-ordination Centre (ARCC) der Bundeswehr in Glücksburg.

Partner arbeiten hervorragend zusammen

Die Übungspartner zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden. Christian Braun vom Fachbereich Brandbekämpfung und Verletztenversorgung des Havariekommandos betonte die Bedeutung solcher Übungen: „Die heutige Übung war ein voller Erfolg. Die im Vorfeld durchgeführten Trainings haben sich eindeutig bewährt und die Teammitglieder gut auf komplexe Rettungssituationen auf Offshore-Windenergieanlagen vorbereitet.

Die Herausforderungen wurden souverän gemeistert, was auch darauf hindeutet, dass das zugrunde liegende Fachkonzept funktioniert. Außerdem war die Kommunikation zwischen den beteiligten Einheiten sehr positiv.“ Besonders gefreut habe ihn die hervorragende Zusammenarbeit der beteiligten Partner, so Braun nach der Übung. (pm/jab)

Weitere Artikel