TSchimmel: Bald wieder Unterricht in gesperrter Buxtehuder Hauptschule

In der Buxtehuder Hauptschule unterrichten 26 Lehrkräfte rund 190 Schüler. Viele Lehrer sind von anderen Schulen abgeordnet. Foto: Wisser
Teile des gesperrten Hauptschulgebäudes sollen Anfang des Jahres wieder genutzt werden können. Das ist dringend notwendig, denn das Homeschooling-Modell ist gescheitert. Das sind die Gründe.
Buxtehude. Es sind die ersten positiven Signale für die Hauptschule Süd in Buxtehude: Nach Wochen der Suche nach Ursachen und Belastungsquellen für den Schimmelbefall gibt es eine erste Entwarnung. „Wir werden einen Teil der Räume wieder für den Unterricht nutzen können“, sagt Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt.
Hauptschule Süd seit einem Monat gesperrt
Die Schule ist seit einem Monat gesperrt. Die 190 Hauptschüler werden in den Containern des Gymnasiums Süd unterrichtet. Sechs der zwölf Klassen sind im Wechsel im Homeschooling.
Da bei einem Großteil der Räume keine auffällige Schimmelsporen-Belastung mehr vorliegt, soll eine Nutzung dieser Räume bereits vor Ende Januar 2025 möglich sein. Derzeit ist die Schließung auf die Dauer des Halbjahrs angelegt.

Die Warnhinweise in der Schule sind nicht zu übersehen. Diese Räume dürfen nicht betreten werden. Foto: Wisser
In einigen Räumen gebe es weiter Auffälligkeiten, die untersucht werden müssten, so Oldenburg-Schmidt. Diese Räume bleiben gesperrt. Dieser Bereich soll zudem kurzfristig vom „grünen Bereich“ abgeschottet werden. So könnten Untersuchungen oder Sanierungen parallel zum regulären Schulbetrieb stattfinden.

Hoffnungsvoll: Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt Foto: Wisser
Eine Quelle für den Schimmelbefall konnte noch nicht ausgemacht werden. Derzeit wird vermutet, dass im betroffenen Bereich des Gebäudes mehrere Ursachen zum Schaden beigetragen haben.
Schwierige Suche nach Schimmel-Quelle geht weiter
„Daher sind nach derzeitigem Stand weitere großflächige Bauteilöffnungen erforderlich, um zuverlässige Aussagen hinsichtlich des Schadenbildes treffen zu können“, sagt die Bürgermeisterin. Gerade bei „versteckten“ Quellen sei eine verlässliche Einschätzung erst danach möglich. Die Ergebnisse sollen Ende Januar vorliegen.

Mit diesem ziemlich unscheinbaren Gerät macht sich der Gutachter Martin Wesselmann auf die Suche nach Schimmelpilz-Sporen. Foto: Wisser
Wann die Schule wieder geöffnet wird, soll sich noch in dieser Woche entscheiden. Für die Schüler ist jeder Tag früher ein Gewinn. Das legt ein alarmierendes Schreiben der Schulleitung an die Eltern nahe.
Viele Schüler sind beim Homeschooling überfordert
„Nach nun fast vier Wochen Homeschooling und Wechselmodell müssen wir leider erkennen, dass die Situation für viele Schülerinnen und Schüler sehr, sehr unbefriedigend ist und viele mit der langen Zeit des Homeschoolings überfordert waren und sind“, heißt es in dem Elternbrief.
„Wir merken in der Schule sehr, dass es für sehr viele Schülerinnen und Schüler nicht möglich ist, morgens aufzustehen, zu Hause in Ruhe zu arbeiten, an Videokonferenzen teilzunehmen, Termine in der Schule wahrzunehmen, Verabredungen einzuhalten und grundsätzlich Aufgaben zu Hause zu bearbeiten“, so die Schule.
Schulische Folgeschäden sind schwer auffangbar
Die Schule habe große Bedenken, dass der enge Kontakt zu den Schülern aufgrund der äußeren Situation verloren geht. Sie befürchte, dass die schulischen Folgeschäden im neuen Jahr schwer auffangbar wären, wenn am jetzigen Wechsel-Unterrichtsmodell festgehalten werde. Deshalb werden die Schüler seit Montag im täglichen Wechsel unterrichtet. Bisher wurde wöchentlich gewechselt.
An der Hauptschule gibt es viele Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf oder mit Migrationshintergrund. 55 Kinder sind inklusiv, 86 Kinder sind nicht muttersprachlich Deutsch. Das alles mit einer schlechten Unterrichtsversorgung von unter 80 Prozent.
Stadtelternrat hat mehrere Räume besorgt
Der Buxtehuder Stadtelternrat hatte das Scheitern des Wechsel-Unterrichts befürchtet und das auch offen kommuniziert. Die Elternvertreter haben mehrere Räume organisiert, um die Schüler aus dem Homeschooling zu bekommen.

Marc Höper ist seit vier Jahren Vorsitzender des Buxtehuder Schulelternrats. Foto: privat
„Das heutige Schreiben der Bürgermeisterin lässt uns nun voller Hoffnung und Zuversicht in das neue Jahr blicken, denn die Anzahl der Räume im grünen Bereich, die schon vor dem 31. Januar wieder nutzbar sind, sollte dazu führen, dass die sechs Klassen, die derzeit im Homeschooling unterrichtet werden, ab Anfang Januar wieder in Präsenz beschult werden können“, reagiert der Stadtelternratsvorsitzende Marc Höper auf die neue Entwicklung.
Eltern: Alles ist besser als Homeschooling
„Sollte dieses nicht der Fall sein, gilt weiterhin unser Standpunkt: Alles ist besser als Homeschooling“, so Marc Höper. Räume mit nicht adäquater Ausstattung sollten kein K.-o.-Kriterium sein.
Zwei Räume in der 400 Meter entfernten St. Paulus Gemeinde seien eine gute Möglichkeit. Schule und Stadt hatten sich gegen den dezentralen Unterricht ausgesprochen. Die Räume seien nicht geeignet, die Wege zu weit.