TSchimmel an Buxtehuder Hauptschule: Stadt zieht Konsequenzen

Die Hauptschule hat rund 190 Schüler und 30 Lehrkräfte und Unterstützende. Foto: Wisser
Wo ist die Quelle der Schimmelpilz-Sporen an der Hauptschule in Buxtehude? Die Verwaltung ist mit der Suche beschäftigt - und gibt Neuigkeiten bekannt.
Buxtehude. Krisendiplomatie und die Suche nach dem Herd für den Schimmelbefall: Die Buxtehuder Stadtverwaltung übt sich an der Hauptschule am Schulzentrum Süd in Schadensbegrenzung. Aufgrund eines Hinweises einer Lehrkraft geht Stadtbaurätin Michaela Springhorn davon aus, dass es sich beim gesperrten Bereich um die ehemalige Hausmeisterwohnung handelt.
Suche nach der Quelle der Sporen läuft
Die Lehrkraft kennt die Schule seit Anfang der 2000er-Jahre. Sie konnte sich auch daran erinnern, dass es dort schon früher Schimmelbefall gab. „Wir suchen weiter die Quellen des Bösen“, sagt die Stadtbaurätin. Gefunden sei die Ursache noch nicht. Aktuell werden in den fünf gesperrten Räumen an der Südseite des Gebäudes die Deckenplatten abgenommen.

Die Warnhinweise in der Schule sind nicht zu übersehen. Diese Räume dürfen nicht betreten werden. Foto: Wisser
Die gute Nachricht: Bei den am vergangenen Freitag gewonnenen Proben sind erst einmal keine besorgniserregenden Belastungen gefunden worden. Es mussten keine zusätzlichen Räume gesperrt werden. Wie berichtet, sind am vergangenen Freitag alle Schüler zwei Stunden früher nach Hause geschickt worden.
Messungen ergeben keine hohen Konzentrationen
Die Zeit wurde genutzt. Alle Räume wurden von einem versierten Fachmann beprobt. Es gab laut Stadtbaurätin aber noch zusätzliche Messungen. Dafür gibt es noch keine Ergebnisse. Um den Schimmel zu bekämpfen, sind an der Hauptschule jetzt die Vorlauftemperaturen der Heizung erhöht worden. Das soll helfen, das Gebäude trockener zu halten. Die Hauptschule hat rund 190 Schüler und 30 Lehrkräfte und Unterstützende.
Sanierungsfall
T Schimmelpilz an der Hauptschule: Lehrerin findet deutliche Worte
Bei den gesperrten Räumen in der Hauptschule handelt es sich nicht um Klassenräume. Voll betroffen ist aber das Lehrerzimmer. Dafür gibt es seit Anfang der vergangenen Woche zwar einen Ausweichraum. Die Verunsicherung ist aber spürbar. Am Montag musste der ganze Unterricht abgesagt werden. Zu viele Lehrerinnen und Lehrer hatten sich krank gemeldet. Ein Zusammenhang zwischen beiden Ergebnissen ist nicht belegbar, aber auch nicht ausgeschlossen.
Lehrer bekommen Infos über die Hausärzte
Am Dienstag gab es eine erste Gesprächsrunde zwischen Lehrern, Schulleitung und Stadtverwaltung. Stadtbaurätin Springhorn hat den Lehrern zugesagt, dass sie darüber informiert werden, welche Schimmelpilzarten gefunden worden sind. Sie könnten dann diese Informationen mit ihren Hausärzten abklären, so die Stadtbaurätin.
Auch Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt bringt sich in die Krisen-Kommunikation ein. Es gab ein Gespräch mit ihr, der Stadtbaurätin, Schulamtsleiterin Claudia Blaß und den Schulleitungen von Gymnasium, Real- und Hauptschule. In der kommenden Woche soll es noch ein weiteres Gespräch geben.
Neuer Schimmelfund an der Halepaghen-Schule
Die Stadtverwaltung hat auch generelle Konsequenzen aus dem Schimmelbefall gezogen. Dank einer neuen Stelle zur Koordinierung der städtischen Hausmeister gibt es jetzt regelmäßig Kontrollgänge durch die Schulen. Hier stehen auch die Räume im Fokus, die selten betreten werden. Das gilt zum Beispiel für Abstellräume.
Dass dies notwendig ist, zeigt ein neuer Fund in der Halepaghen-Schule. Die Stadt bestätigte auf Nachfrage TAGEBLATT-Informationen zu einem neuen Vorfall. In einem Chemie-Raum im B-Trakt sind Schimmelpilze gefunden worden. Der Raum wurde gesperrt und es gab Messungen.
Schimmelpilze kommen überall in der Umwelt vor. Bei jedem Waldspaziergang zum Beispiel atmet man eine Menge Schimmelpilzsporen ein. Es gibt keine sporenfreie Luft. Kleinere Flächen - etwa einzelne Schimmelflecken - gelten als ungefährlich. Sie wirken sich kaum auf die Konzentration von Schimmelbestandteilen in der Raumluft aus. Für normalempfindliche Personen sind auch Schimmelflecken zum Beispiel auf Fugen kein gesundheitliches Problem. Aber: Je größer die Fläche, desto kritischer wird es.
Laut Bundes-Umweltamt kann von Schimmelpilzen eine Gesundheitsgefahr ausgehen, wenn die Sporen in großer Zahl eingeatmet werden. Schimmelpilze können allergische Reaktionen wie beim Heuschnupfen auslösen. Wer sich länger in feuchten, schimmligen Räumen aufhält, hat außerdem ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen.