TSchockanrufe: So schlagen Sie Betrügern ein Schnippchen

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone (Symbolfoto) Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Enkeltricks oder gefälschte Whatsapp-Nachrichten: Der Rotenburger Polizeisprecher verrät, wie Sie sich am besten vor solchen Betrugsmaschen schützen.
Landkreis Rotenburg. Die Polizei in den Medien und in der Öffentlichkeit zu vertreten, ist seit Dezember vergangenen Jahres die Aufgabe von Marvin Teschke. Der 32-jährige Zevener ist seit 2018 als Polizist im Landkreis Rotenburg tätig und hat seitdem verschiedene Stationen wie Autobahnpolizei und Kripo durchlaufen.
Neuer Polizeisprecher in Rotenburg: Marvin Teschke im Einsatz gegen Betrüger
Eineinhalb Jahre hat er seinen Vorgänger Heiner van der Werp bei Abwesenheit vertreten. Nun hat er den Posten als Hauptamt inne.
Das bedeutet für ihn eine neue Struktur seines Arbeitsalltags, denn statt Streifendienst mit wechselnden Schichten stehen nun unter anderem die Betreuung der Social-Media-Kanäle, Pressekonferenzen und die einsatzbegleitende Öffentlichkeitsarbeit auf seinem Tagesplan.

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit liegt nun in seiner Hand: Marvin Teschke ist neuer Pressesprecher der Polizeiinspektion Rotenburg. Foto: Wenzel
Da es immer wieder zu Betrugsversuchen über Telefon oder Handy und sogar zu Überfällenim Supermarkt kommt, hat die Zevener Zeitung Marvin Teschke gefragt, welche Tipps und Ratschläge er zum Verhalten in so einer Ausnahmesituation gibt.
Gefahr durch Betrüger: Schockanrufe, Enkeltrick und Co.
Dabei ist dem Polizisten vor allem eins wichtig: „Ich kann nur immer wieder betonen, dass die Leute vorsichtig sein sollen, und nicht zu gutgläubig. Gleichzeitig möchte ich aber auch nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger ihr Sicherheitsgefühl verlieren.“
Jeder hat von Betrugsmaschen wie Schockanruf, Enkeltrick oder gefälschten Kurznachrichten gehört oder hat es vielleicht sogar schon selbst erlebt. Wie oft genau diese Versuche unternommen werden und scheitern, weiß die Polizei nicht, denn viel wird gar nicht an sie weitergeleitet. Sicher ist, dass die Chance, diese Betrüger zu erwischen, sehr gering ist.
„Wenn es dann einmal klappt, ist es vermutlich eher die Ausnahme. Bei diesen Betrugsversuchen macht es die Masse. Aber die Betrüger sind Profis. Sie wissen genau, wie sie mit den Gefühlen der Menschen spielen müssen, um bestimmte Reaktionen auszulösen.“
Das Wichtigste: Niemals den Forderungen nachkommen
Deshalb rät er, schon beim kleinsten Zweifel nicht zu reagieren und besonders skeptisch zu werden, sobald eine Forderung gestellt wird. Ihnen sollte niemals nachgegangen werden. „Verlangt jemand etwas, egal ob Geld zu überweisen, das Haus zu verlassen oder Schmuck herauszugeben, sollte das Gespräch sofort beendet werden.“
Wird behauptet, dass die Polizei am Telefon sei, rät Teschke, eigenständig einen Rückruf zu tätigen. „Heute ist es technisch möglich, jede Nummer auf dem Display anzeigen zu lassen, deshalb ist die Nummernanzeige nicht vertrauenswürdig. Es lohnt sich, selbst die Nummer der vermeintlichen Polizeidienststelle zu wählen und Rücksprache zu halten. Dann lässt sich das Problem oft sofort lösen.“
Die Rolle der Prävention: Sicherheit durch Aufklärung
Bei Überfällen steht laut Marvin Teschke der Schutz des eigenen Lebens und das anderer Personen an erster Stelle. „Wird jemand bedroht, sei es mit oder ohne Waffe, sollte er die Situation ernst nehmen und ruhig bleiben, aber auf keinen Fall den Helden spielen.“
Von Gegenwehr rät der Polizist ab, besser ist es, den Forderungen nachzukommen. „Wenn möglich, sollen die Opfer versuchen, sich die Beschreibung des Täters einzuprägen“, so Teschke weiter. Jeder Hinweis und jedes Detail können für die Ermittlungen der Polizei hilfreich sein.