TSchützenfest in Brest: 100 Jahre Tradition und Schießsport

Beim Schützenfest in Brest geht bekannterweise die Post ab Foto: SV Brest
Ein ganzes Dorf steht Kopf, wenn der Schützenverein Brest vom 28. bis 30. Juni sein hundertjähriges Bestehen feiert. Dass die Brester noch mehr als gut schießen und feiern können, zeigt ein Rückblick in die lange Geschichte.
Brest. Rund 800 Einwohner zählt die kleine Gemeinde, die 1972 aus den drei zuvor selbstständigen Orten Brest, Reith und Wohlerst gebildet wurde und die kleinste Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Harsefeld ist. Über hundert Einwohner sind hier seit vielen Jahren im Schützenverein Brest aktiv, der vom 28. bis 30. Juni sein Jubiläums-Schützenfest zum hundertjährigen Bestehen feiert. Allen voran die Familie Stelling, die das Schützen-Gen trägt.
1983 erhielt Fritz Stelling das bronzene Ehrenkreuz für 30-jährige Tätigkeit im Vorstand. Nach 35 Jahren schied er aus und Wilhelm Stelling übernahm. Nach 21 Jahren übergab dieser den Vorsitz an Irene Stelling, Schwiegertochter von Fritz Stelling, die für zehn Jahre den Vorsitz leitete. Ihr Nachfolger und derzeitiger Vorsitzender ist Maik Stelling, Sohn von Wilhelm Stelling, der zudem amtierender Kaiser ist und Ehefrau Rike die Vogelkönigin.
Würdenträger
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Etliche Würdenträger bei Familie Stelling
In der Vereins-Historie taucht der Name Stelling noch öfters auf. Schon 1987 nahm die Schützenkarriere von Maik Stelling als Kinderkönig seinen Lauf. Irmtraut und Irene Stelling waren im Wechsel mehrfach Beste Dame, ebenso auch Rike Stelling.

Der neue Schießstand wurde1982 in Eigenleistung von den Brester Schützen gebaut. Foto: SV Brest
Als Jungschützenkönig überzeugten ebenfalls mehrere Familienmitglieder wie Erwin Stelling als mehrfacher Bestmann, sowie Willi Stelling, Johann Stelling und Maik Stelling. Auch Schützenkönig können die Stellings: Fritz Stelling 1956 und 1965. Johann Stelling 1960 und 1981. Hein Stelling Junior 1967, Erwin Stelling 1975 und 2004, Wilhelm Stelling 1980, Ernst-Herbert Stelling 1982 und 2007 und Maik Stelling 2010.
Aufbau und Erhaltung in Eigenleistung
„Für die Zukunft zählen vor allem Geselligkeit und Gemeinschaft, die zu den wichtigsten Bestandteilen unseres Vereins gehören, sowie eine Dorfbevölkerung, die die umfangreiche Arbeit zu würdigen weiß und an den Aktivitäten teilnimmt. Dies sollte weiterhin Priorität haben, denn dann braucht man sich für den Fortbestand des Vereins weniger Sorgen machen“, sagt Maik Stelling.
Vor einhundert Jahren waren es lediglich zehn Mitglieder aus dem Junglandbund, die den Schützenverein Brest gründeten. Vier Jahre später wurde der Kleinkaliber-Schießverein Brest dem Kreisschießsportverein Stade zugewiesen, auf dem Fliegenberg an vier Kleinkaliber-Ständen geschossen und schon damals eine Holzbaracke für den Bierausschank gebaut.
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Schießübungen der SA
1933 folgten düstere Jahre: Der Schützenverein Brest wurde der Deutschen Legion-GAU Nordsee unterstellt. Neben den üblichen Schießübungen des Vereins fanden auch Übungen der SA, die uniformierte Sturmabteilung der NSDAP, statt. Die Fahne des Schützenvereins Brest musste abgegeben werden. 1939 war der Tischler Hinrich Schmidt der letzte Schützenkönig vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Durch Krieg und Nachkriegszeit wurden die Aktivitäten des Vereins eingestellt.

Luftaufnahme von dem Schießstand.
1951 nahm der Verein seine Aktivitäten wieder auf. Der erste Schützenkönig nach dem Krieg hieß 1953 Wilhelm Bösch. Damals wurde auf dem Asper Schießstand geschossen, da der Stand auf dem Fliegenberg im Krieg zerstört wurde. Der erste massive Schießstand wurde 1954 gebaut.
Schießsportanlage entstand in Eigenleistung
1982 wurde der Schießstand abgerissen und die heutige Schießsportanlage in viermonatiger Eigenleistung aufgebaut. 1998 folgte ein neuer Luftgewehrstand sowie der Umbau der sanitären Anlagen und die Verschönerung der Aufenthaltsräume. Nach einem Schwelbrand war 2009 eine Renovierung notwendig. Zwei Jahre später wurde die Kleinkaliber-Anlage modernisiert und 2018 im Aufenthaltsraum ein Tanzboden verlegt.
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Highlights zum Jubiläums-Schützenfest
Nach zweijähriger Corona-Pause wurde 2023 wieder wie in alten Zeiten fröhlich gefeiert. Den Auftakt beim Jubiläums-Schützenfest macht dieses Jahr am Freitag, 29. Juni, um 15.30 Uhr das Kinderfest. Ab 18 Uhr findet das Club- und Straßenschießen statt - und bei der Disco ab 21 Uhr sorgt das Plattenfietzen-Team für Stimmung. Samstag findet um 13.15 Uhr das gemeinsame Erbsensuppe-Essen im Festzelt statt. Um 20 Uhr beginnt der Festball mit der K & K Band. Sonntag um 11 Uhr startet dann der Sternmarsch durch den geschmückten Ort.