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Handball-Bundesliga

TSehr junge Mannschaft: Umbruch ist eine Chance für den BSV

Das ist der neue Kader des Buxtehuder SV. Trainer Dirk Leun (rechts) geht optimistisch in die Saison.

Das ist der neue Kader des Buxtehuder SV. Trainer Dirk Leun (rechts) geht optimistisch in die Saison. Foto: Schlikis

Der Buxtehuder SV ist am Montag in die Saisonvorbereitung gestartet. Der Play-off-Modus wird eine Herausforderung. Die Mannschaft hat sich neu aufgestellt und ist sehr jung. Trainer Dirk Leun sieht aber vor allem die Chancen und ist optimistisch.

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Von Jan Bröhan
Montag, 08.07.2024, 19:27 Uhr

Buxtehude. Auf die Frage, ob er in all seinen BSV-Jahren einen der größten Umbrüche meistern muss, antwortet Dirk Leun mit „Jein“. Es gibt sehr viele Veränderungen - im Team sowie in der kommenden Bundesligasaison. Doch Leun freut sich auf die Vorbereitung, die andere Möglichkeiten bietet als in den vergangenen Jahren. „Ich bin optimistisch, dass wir eine gute Rolle spielen können“, sagt Leun.

Dabei haben es die namhaften Abgänge auf den ersten Blick in sich, und wollen erst mal kompensiert werden. Die Leistungsträgerinnen Maxi Mühlner (HSG Blomberg-Lippe), Marie Andresen (Karriereende), Sinah Hagen (Sport-Union Neckarsulm) und Magda Kašpárková (Heimat) reißen Lücken. „Außer Frage“, so Leun. Schwierig an den Veränderungen im Team, so Leun, sei vor allem, dass sie auf zentralen Positionen stattgefunden haben.

Er ist aber ebenso von den Neuen überzeugt. Anika Hampel (HSG Bad Wildungen), Jolina Huhnstock (HSG Bad Wildungen), Levke Kretschmann (HL Buchholz 08-Rosengarten), Sophie Fasold (VfL Oldenburg), Isa Ternede (Füchse Berlin) und Lin Lück (Frankfurter Handball Club) bringen das nötige Potenzial mit und, das betont Leun, sie bieten ganz neue Chancen für das BSV-Spiel.

Das erhofft sich Leun von den Neuen

In der vergangenen Saison musste die neue Spielmacherin Kalia Klomp frühzeitig ihre Karriere aufgrund einer Rückenverletzung beenden. Sinah Hagen musste sich erst nach einer Verletzung wieder herankämpfen. So fehlte dem BSV lange „die Schaltstelle in der Offensive“, und nur mit Hagen auch die Variabilität.

Mit Anika Hampel und Isa Ternede habe der BSV nun „zwei starke, schnelle Spielerinnen“. Zwei Spielerinnen mit unterschiedlichen Charakteren und Stärken, die dem Spiel Impulse und Tiefe geben können. Leun erhofft sich wesentlich mehr Dynamik. „Die Qualität ist da - das ist eine neue Chance“, sagt Leun.

Die sechs externen Zugänge: Lin Lück, Jolina Huhnstock, Sophie Fasold, Levke Kretschmann, Anika Hampel und Isa Ternede (von links).

Die sechs externen Zugänge: Lin Lück, Jolina Huhnstock, Sophie Fasold, Levke Kretschmann, Anika Hampel und Isa Ternede (von links). Foto: Schlikis

Mit Jolina Huhnstock kommt eine „gut ausgebildete“ Kreisläuferin, die in ihrem Verein die Nummer eins war. Zudem habe sie ihre Stärke beim Verteidigen im Mittelblock. Noch ein Plus für den BSV: Huhnstock und Hampel kommen als „funktionierendes Duo“ von der HSG Bad Wildungen. „Sie verstehen sich auf dem Feld“, sagt Leun.

Auch dass Sophie Fasold den Abgang der starken Torhüterin Andresen auffangen kann, glaubt Leun. „Sie kann eine tragende Rolle in der Mannschaft einnehmen.“ Die US-amerikanische Nationaltorhüterin sei sehr erfahren und eine starke Persönlichkeit. Ihre Leistungen in Oldenburg waren überzeugend gut.

Sehr junge Mannschaft mit bisherigen Zweitligaspielerinnen

Neben Isa Ternede kommt auch Levke Kretschmann von einem Zweitligisten. Leun hat keine Zweifel, dass sie sich in der Bundesliga schnell akklimatisieren werden. „Sie werden sicherlich mal auf mehr Widerstände treffen als gewohnt - aber sie müssen nur ihre Qualität abrufen“, sagt Leun. Beide hätten schon gegen Erstligisten gezeigt, dass sie auf dem Niveau mithalten können.

Die 23-jährige Rückraumspielerin Kretschmann wurde zur besten Spielerin der Zweitligasaison gewählt, Ternede landete in dem Ranking auf Platz drei.

Mit Lin Lück komplettiert eine „sehr talentierte Spielerin“ die Zugänge. Sie habe ihre Stärken in der Abwehr und spielt im Rückraum links. Lück werde zwar die Rookie-Rolle einnehmen, so Leun, sei aber sehr selbstbewusst und habe gute Voraussetzungen.

Der BSV geht mit einem Durchschnittsalter von 21,6 Jahren an den Start. Die junge Mannschaft verfüge aber trotzdem über genügend Erfahrung, so Leun.

Play-offs ab kommender Saison

Nach der Reduzierung der Bundesliga von 14 auf 12 Mannschaften wird es ab der kommenden Saison einen neuen Modus geben. Nach einer Runde mit Hin- und Rückspielen ermitteln die ersten acht Mannschaften in den Play-offs den Meister; die letzten vier spielen in den Play-downs gegen den Abstieg.

In die Play-offs zu kommen, werde in dem anspruchsvollen Teilnehmerfeld schwierig genug, so Leun. „Für die sportliche Bewertung einer ganzen Saison ist der Modus schlecht“, sagt Leun. „Was zählt, ist die Leistung am Tag X.“ Auch das sieht er als Chance. Die Mannschaft kann sich einspielen, und ab den Play-offs eventuell überraschen.

Saisonvorbereitung wieder mit Reizpunkten

Erstmals seit Corona wird der BSV wieder im dänischen Ringköbing ein Trainingslager (31.7. - 4.8.) absolvieren. Die Testspiele gegen starke dänische Gegner seien wichtig, weil sie dem BSV-Team „Grenzen aber auch Möglichkeiten aufzeigen“, so Leun. Am Ende der Vorbereitung wird der BSV dann auch noch zwei Testspiele in Schweden machen.

Anspruchsvolle Testspielgegner hat der BSV auch in Blomberg (16.8. - 18.8.) mit Bensheim, Metzigen und Blomberg. Zudem spielt der BSV gegen HL Buchholz 08-Rosengarten (11.8.) und in Fredenbeck gegen Oldenburg (22.8.). Am 30.8. steht dann das erste Pflichtspiel im DHB-Pokal an.

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