TSporthalle Süd in Buxtehude plötzlich für Vereine gesperrt

Die Halle Süd ist inzwischen mehr als 40 Jahre alt. Sie soll für rund neun Millionen Euro saniert und erweitert werden. Foto: Wisser
In Buxtehude ist die Sporthalle am Schulzentrum Süd gesperrt. Hunderte Vereinssportler sind unerwartet heimatlos. Auch für die Halpaghen-Schule gibt es schlechte Nachrichten.
Buxtehude. Sanieren im Wettlauf mit der Zeit: Buxtehude will bis 2027 mehr als 80 Millionen Euro in Schulen und Sportanlagen investieren. Wie dringend notwendig das ist, belegen aktuell mehrere besorgniserregende Beispiele. Die größte Außenwirkung hat die Sperrung der Sporthalle am Schulzentrum Süd für Vereinssportler.
Die Halle kann seit zwei Wochen nicht genutzt werden. Grund dafür ist der Ausfall der Notbeleuchtung. Diese Sicherheitsbeleuchtung wird gebraucht, wenn die normale Beleuchtung ausfällt. In der Verwaltung hat man sich darauf festgelegt, dass die drei Schulen die Dreifeldhalle mit dem Baujahr 1980 von 8 bis 16 Uhr nutzen dürfen - wenn draußen noch Tageslicht vorhanden ist. So könnten Schüler und Lehrer beim Ausfall der regulären Beleuchtung den Weg nach draußen finden. Nach 16 Uhr ist es in dieser Jahreszeit dunkel.
Hunderte von Vereinssportlern sind plötzlich heimatlos
Das wird jetzt Hunderten von Vereinssportlern zum Verhängnis. Sie dürfen die Halle nicht nutzen - und das auf unbestimmte Zeit. Die Notfallbeleuchtung ist so alt wie die Halle selbst, über 40 Jahre. Das Problem ist, jetzt Ersatzteile zu finden. „Die Sperrung kann bis nächste Woche, bis nächsten Monat oder bis nächstes Jahr dauern“, schildert Susanne von Arciszewski, Vorsitzende der SG Buxtehude-Altkloster, dem zweitgrößten Sportverein der Stadt, ihren Kenntnisstand. Viele Sparten sind betroffen. Beispielhaft nennt Susanne von Arciszewski die Basketballmannschaften des Vereins.
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Mannschaften können mitten in Saison nicht trainieren
Das sind drei Erwachsenen- und zwei Jugendmannschaften. „Wir haben in der Halle Süd zehn Trainingszeiten in der Woche, jetzt haben unsere Basketballer noch zwei Stunden, und das bei laufenden Pflichtspielen.“ Auch der Buxtehuder SV als größter Verein ist massiv betroffen.
„Das ist für uns bitter. Besonders die Mannschaftssportarten sind betroffen“, sagt Nina Djafari, BSV-Vorstandssprecherin. Durch eigene Räume wie das Kraftwerk könne der Verein einige Zeiten retten, aber für die Mannschaften reiche der Platz einfach nicht aus. Nina Djafari hat aber auch Verständnis für die Verwaltung. Sie habe aufgrund der Vorschriften keine Alternative zur Sperrung der Halle für die Vereinssportler.
Bitter: Ersatzteile gibt es nur noch gebraucht
Die Antwort auf die Frage, wie lange die Sperrung dauert, hängt davon ab, wie schnell die Ersatzteile für die Sicherheitsbeleuchtung zu bekommen sind. Aufgrund des Alters geht es hier um gebrauchte Teile. So war zumindest der letzte Sachstand Ende der vergangenen Woche. Auf eine erneute Nachfrage am gestrigen Mittwoch gab es keine Reaktion.
Dass die Halle Süd marode und zu klein ist, ist dabei seit Jahren bekannt. Eine geplante Sanierung und Erweiterung der Halle ist auch vorgesehen. Bis dort tatsächlich eine moderne Halle steht, werden aber noch Jahre vergehen.
Die Planungen für Sanierung und Erweiterung der Sporthalle sollen Mitte 2024 abgeschlossen sein. Bei einem positiven politischem Beschluss würden die Ausschreibungen und dann irgendwann der Bau folgen. Einen Termin für die Fertigstellung traut sich niemand zu nennen. Allerdings gibt es schon ein Preisschild: Der 2022 beschlossene Investitionsrahmen für die Sporthalle Süd ist gerade von 5,4 Millionen auf 9,3 Millionen Euro erhöht worden.
Halepaghen-Schule wird deutlich später fertig
Schlechte Nachrichten gibt es auch für die Schüler und Lehrer der Halepaghen-Schule. Das Gymnasium bekommt ein neues Gesicht. Der viergeschossige Neubau an der Konopkastraße verändert das Ortsbild in diesem Teil von Buxtehude. Aber die Stadt hat jetzt eingestanden, was bereits länger befürchtet worden war: Der Neubau kann erst nach den Sommerferien 2024 und einer dreijährigen Bauphase genutzt werden.
Die Gründe für die Verzögerung der Bauarbeiten sind vielfältig. Neben den Problemen, die alle haben - Corona, Fachkräftemangel und Lieferengpässe - gibt es auch Buxtehuder Besonderheiten. So wurde zum Beispiel während des Baus festgestellt, dass die Lüftungsanlage für die Aula erneuert werden muss. Auch ein Wassereinbruch mit Schimmelpilz-Bildung stoppte die Bauarbeiten. Ursprünglich sollen die rund 1000 Schüler schon jetzt im Neubau unterrichtet werden, später wurde der Termin auf Ende dieses Jahres verschoben.
Der Neubau soll als Ausweichquartier für die Gebäude zur Verfügung stehen, die anschließend saniert werden. Der E-Trakt soll 2025 oder 2026 abgerissen werden. Auch die Kosten für die HPS sind nach oben revidiert worden - von 18 auf 21 Millionen Euro.
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