Halepaghen-Schule ist eine Baustelle

Blick in die Säulenhalle: Aus Brandschutzgründen wird das Treppenhaus zu den naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen im B-Trakt eingehaust.
Die Hansestadt Buxtehude investiert in die Halepaghen-Schule: 420 000 Euro steckt die Kommune in den Brandschutz und in eine moderne LED-Beleuchtung. Letztere spart Kosten und Energie.
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Dafür hat Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Bopp erfolgreich Fördermittel des Bundes an Land gezogen. Bei einem Vor-Ort-Termin hat sich die Klimaschutzmanagerin mit ihrer Kollegin Annalena Hahl vom städtischen Bauamt über den Fortschritt der Arbeiten informiert. Elektriker und Maler arbeiten mit Hochdruck an der Sanierung des B-Trakts, damit zum neuen Schuljahresbeginn am Donnerstag, 4. August, alles – bis auf kleinere Restarbeiten – fertig wird. Das alte Treppenhaus zu den naturwissenschaftlichen Unterrichtsräumen im B-Trakt wird aus Brandschutzgründen komplett eingehaust, erklärt Hahl. Die Säulenhalle der im Jahr 1963 eingeweihten Halepaghen-Schule wird im Bereich des Treppenhauses umgebaut, neue Wände werden eingezogen. Im Bereich des Daches haben Handwerker die neuen Entrauchungsklappen installiert. Diese Fenster öffnen sich – gesteuert durch die Rauchmelder – im Brandfall, zeitgleich schließen sich die Türen des Treppenhauses automatisch.
Im Zuge der Baumaßnahme wird auch die Elektrik im Bereich der Decken ausgetauscht. Rund 400 000 Euro investiert die Stadt in den Brandschutz – und in die Sicherheit der mehr als 1200 Schüler und 135 Lehrer.
Damit nicht genug: Im Zuge der Brandschutzsanierung hat die Stadt Buxtehude die Chance genutzt, die Energiekosten zu senken. Die städtische Klimaschutzmanagerin Ann-Kathrin Bopp hat beim Bundesumweltministerium eine 40-ProzentFörderung für eine energieeffiziente LED-Innenbeleuchtung in der Halepaghen-Schule im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative erreicht.
Die neuen Leuchtmittel mit den Licht-emittierenden Dioden (LED) werden zu einer deutlichen Reduzierung des Stromverbrauchs führen. Auch Wartungskosten reduzierten sich, denn die LED-Leuchten halten mit mehr als 50 000 Stunden länger als die herkömmlichen Leuchtmittel. Die Gruppenarbeitsplätze in der Säulenhallen werden besser – sprich heller – ausgeleuchtet. „Auch das war ein Wunsch der Schule“, sagt Annalena Hahle, die im Bauamt für die HPS zuständig ist. Ein weiterer Vorteil: LEDs flackern nicht. Das schont die Augen und fördert die Konzentration.
„Durch die Verwendung der Leuchten erreichen wir eine jährliche Stromeinsparung von 4664 Kilowattstunden“, rechnet Bopp vor. Das entspreche dem Jahresverbrauch eines Vier- bis Fünfpersonenhaushalts. Unter dem Strich rechnet die Klimaschutzmanagerin mit einer Energieeinsparung von 69 Prozent und einer jährlichen CO2–Einsparung von 2752 Kilogramm. Und: Die Amortisationszeit beträgt knapp 16 Jahre. Der Clou: Mit Hilfe eines Tageslicht- und Präsenzmelders leuchten die neuen LED-Lichten nur bei Bedarf. Rein theoretisch könnten sich LEDs schon ab zwei bis drei Jahren amortisieren. Im B-Trakt werden aufgrund der geforderten Vorgaben spezifische Leuchten verwendet, weshalb sich die Investition in Höhe von 17 000 Euro finanziell später auszahlt. Für Bopp ist das Projekt ein Baustein des städtischen Klimaschutz-Konzepts. Weitere Anreizprogramme für Bürger und Unternehmen (Klimapaket 2016) sollen bereits in Kürze vorgestellt werden – unter anderem will die Stadt den Austausch alter Haushaltsgeräte mit je 100 Euro pro Haushalt belohnen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. 100 000 Euro kann Bopp bis 2018 jährlich verteilen. Bis 2020 soll der Kohlendioxidausstoß – auf Basis des Jahres 2012 – in der Stadt Buxtehude um 20 Prozent gesenkt werden.
Doch nicht nur das Licht wird besser: In der Decke werden Akustikplatten eingebaut, damit es in der Säulenhalle „ruhiger“ wird. Außerdem erhält die Schule weitere interaktive Whiteboards.
Es wird nicht die letzte Großinvestition sein. 2017 soll die Planung für weitere Umbauten beginnen: Die HPS hat vorgeschlagen, die heutigen, veralteten Bio-, Chemie- und Physikräume in Klassenräume umzuwandeln. Im Bereich der alten Hausmeisterwohnung könnte nach dem Abriss ein naturwissenschaftlicher Trakt entstehen, übergreifend für den MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften wie Bio, Physik und Chemie sowie Technik), verbunden mit einem Schülerforschungszentrum für Mechatronik und Robotik und multifunktionalen Fachräume. Und: Nach dem Abschied vom Turboabitur und der Rückkehr zum Abi nach 13 Jahren (G9) werden ab 2018/2019 laut einer Prognose der Fachgruppe Schulen der Stadt Buxtehude neun allgemeine Unterrichtsräume an der 1390 gegründeten Halepaghen-Schule fehlen.

Das neue Treppenhaus im B-Trakt bekommt eine Glasfassade .