TStade: Neue Wohnungen mit Blick auf den Gasometer

An der Einfahrt zur Harschenflether Vorstadt steht - noch - das alte DLRG-Gebäude gegenüber dem Gasometer. Hier soll sich in Zukunft baulich einiges tun. Foto: Strüning
Die Umwandlung der Stader Innenstadt geht weiter: Am Harschenflether Weg sollen gegenüber dem Gasometer zwei alte Gebäude abgerissen und durch neue Wohnhäuser ersetzt werden. Die Politik gab dafür grünes Licht.
Stade. Aus alt mach‘ neu: Nach diesem Motto sollen in Stade diverse Neubauprojekte angeschoben werden. Zum einen soll das Stadtbild dadurch aufgewertet, zum anderen soll Wohnraum geschaffen werden. Nachverdichtung im Innenbereich heißt die Zauberformel der Stadtplaner.
Hier sollen in Stade neue Wohnungen entstehen
Bestes Beispiel: das ehemalige Fabrikgelände von Gummi-Schmidt gegenüber von Kaufland, wo das Stader Bauunternehmen Lindemann 200 Wohnungen plant. Oder perspektivisch die Umwandlung des Finanzamtsgeländes an der Harburger Straße zum „Camper Park“ mit 160 Wohnungen, das Lindemann zusammen mit dem Buxtehuder Immobilienunternehmen HBI stemmen will.
Unklar ist derweil noch, wie es auf den sanierten Flächen des Mineralölwerks an der Bahn in Campe weitergeht. Die federführende HIT ist in die Insolvenz gegangen.
Die veränderte Lage am Bau mit hohen Preisen und gestiegenen Zinsen hemmt auch die Bautätigkeit auf dem Festplatz, wo eigentlich von der Stadt vergebene Baufelder immer noch brach liegen.
Harschenfleth: Wohnungen statt Baustoff-Schlichting
Ganz konkret geht es am Harschenflether Weg zur Sache. Das Baustoff-Unternehmen Schlichting hat seine Flächen an HBI verkauft, das einst auch für die Nachbarbebauung am Schwingedeich mit Gasometer und Mehrfamilienhäusern verantwortlich zeichnete. Direkt am Deich und auf einer zweiten Fläche auf der anderen Seite des Harschenflether Wegs werden die Bauvorhaben bereits vorbereitet.
Die Städtebausanierung der Harschenflether Vorstadt, zu der auch das Klärwerk gehört, ist im vollen Gange. Das Viertel bekommt ein völlig neues Gesicht.
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Das fängt mit der neuen Verkehrsführung an. Geplant ist ein weiterer Kreisel im Stadtgebiet, dort wo in Kaufland-Nähe Hansestraße und Freiburger Straße aufeinanderstoßen. Der Bau ist für die Jahre 2028/29 terminiert. Von hier aus wird dann die neue Wischhafener Straße entwickelt, die parallel zur Freiburger Straße einmal gen Autobahn A26 führen soll, wenn diese Richtung Elbtunnel bei Drochtersen weitergebaut wird.
Die Wischhafener Straße erschließt zudem die Harschenflether Vorstadt auf der einen und das Fachmarktzentrum Schölisch mit Aldi und Toom auf der anderen Seite.
Abriss für neuen Kreisel und Städtebau-Wettbewerb
Um Platz für den Bau des Kreisels zu schaffen, war bereits die Alte Färberei an der Hansestraße von der Stadt gekauft und abgerissen worden. Die Fläche liegt derzeit brach. Direkt nebenan ist noch die DLRG im Haus Harschenflether Weg 1 untergebracht. Ihr neues Domizil mitsamt Einsatzzentrale soll nahezu gleich nebenan auf dem Gelände der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) liegen.
Wieder ein Haus weiter liegt am Harschenflether Weg 3 ein ebenfalls eher heruntergekommenes Gebäude, das noch zur beruflichen Weiterbildung genutzt wird. Zwischenzeitlich war hier auch mal die Kult-Disco „Mülltonne“ untergebracht.
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Nummer 1 und 3 sollen 2025 abgerissen werden, wie es in einer Vorlage der Stadtverwaltung heißt, die von der Politik abgesegnet worden ist. Die „freigeräumten Flächen sollen eine urban geprägte Neubebauung mit gemischten Nutzungen ermöglichen“. Dazu soll der Bebauungsplan Nr. 234 „Südliche Harschenflether Vorstadt“ aufgestellt werden.
Grundstück am Gasometer kostet eine Millionen Euro
Über einen städtebaulichen, architektonischen Realisierungswettbewerb sollen das bestmögliche Konzept für das Grundstück und eine hochwertige Architektur in Nachbarschaft zum Baudenkmal Gasometer entwickelt werden. Potenzielle Investorinnen und Investoren können sich gemeinsam mit einem Architekturbüro anhand eines städtebaulichen Konzeptes für den Erwerb des Grundstücks bewerben. Der Verkaufspreis für das Grundstück wird im Vorfeld des Wettbewerbs festgelegt und beträgt gut eine Million Euro. Allein über die Qualität der vorgelegten Entwürfe soll entschieden werden, wer das Grundstück erhält.
Schließlich handele es sich um „eine städtebaulich markante Lage im Stadtgebiet“, die „ein Einfallstor in die Innenstadt“ darstelle. Zudem soll hier dem Ziel der innerstädtischen Nachverdichtung entsprochen werden. Dies seien hohe Herausforderungen, die nur über einen Wettbewerb adäquat gelöst werden können, so die Stadt.
Die Kosten für den Wettbewerb beziffert sie auf 60.000 Euro. Zwei Drittel übernähmen Bund und Land über die Städtebauförderung. Baustart soll 2026 sein. Die Politik stimmte den Ideen zu.

Hinterhof-Charakter auf der Rückseite des DLRG-Gebäudes mit Blick auf das moderne Gebäude der Stadtwerke. Foto: Strüning