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Buxtehude

TStillstand überwunden: Unternehmen will 140 Wohnungen in Buxtehude bauen

So könnten die fünf Gebäude an der Bahnstraße aussehen.

So könnten die fünf Gebäude an der Bahnstraße aussehen. Foto: Schenk + Waiblinger Architekten

Es ist neben der Giselbertstraße das zweite große Wohnbauprojekt in Buxtehude: Südlich der Bahnlinien will die AVW 140 Wohnungen schaffen. Und dazu gibt es Neuigkeiten.

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Von Karsten Wisser
Donnerstag, 20.03.2025, 12:20 Uhr

Buxtehude. Nach 20 Monaten Funkstille gibt es Neuigkeiten von einem großen Buxtehuder Neubauvorhaben. Das Hamburger Unternehmen AVW Immobilien will zwischen der Bahnstraße in Altkloster und den Gleisen der Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven 140 Wohnungen bauen.

Der Buxtehuder Rat hatte dem für den Bau notwendigen Bebauungsplan im Oktober 2022 zugestimmt. Seitdem ist es um das große Bauvorhaben still geworden. Die AVW hatte den Baustart ursprünglich für das erste oder zweite Quartal 2024 angekündigt und dann auf Anfragen nicht mehr reagiert. Die letzte Information der AVW stammt aus dem Juni 2023.

Hamburger Unternehmen hat Bauantrag gestellt

Das hat sich jetzt geändert. „Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass der Bauantrag erfolgreich eingereicht wurde. In den kommenden Monaten erwarten wir die Genehmigung für die Bauarbeiten“, antwortet eine AVW-Sprecherin auf eine TAGEBLATT-Anfrage. Das Interesse in Buxtehude am großen Projekt ist durch die Rodungsarbeiten auf dem Gelände wiedererweckt worden.

So sieht das AVW-Grundstück an der Bahnstraße nach der Rodung aus. Im Hintergrund sind die Lärmschutzwände der Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven zu erkennen.

So sieht das AVW-Grundstück an der Bahnstraße nach der Rodung aus. Im Hintergrund sind die Lärmschutzwände der Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven zu erkennen. Foto: Felsch

„Die Ausschreibungen der Baumaßnahme sind versandt, und sollten die Ergebnisse im wirtschaftlichen Rahmen liegen, werden wir nach Erteilung einer Genehmigung mit den Baumaßnahmen beginnen“, heißt es weiter von der AVW. Mit dieser Antwort lässt sich das Unternehmen aber eine Hintertür offen: Sollten die Ergebnisse nicht im wirtschaftlichen Rahmen liegen, könnte es das Projekt verzögern.

Weniger Auto-Stellplätze als ursprünglich geplant

Im Gegensatz zu den bisher bekannten Plänen gibt es eine wesentliche Veränderung. Im Bebauungsplan war ein Pkw-Stellplatzschlüssel von 1,45 pro Wohnung vorgesehen. Jetzt ist dieses Verhältnis auf ein Auto pro Wohnung reduziert worden. In der Tiefgarage unter den Gebäuden waren bis zu 172 Parkplätze vorgesehen. Jetzt sind es nur noch 140. Das macht den Bau günstiger.

Möglich ist das geworden, weil das Land Niedersachsen im vergangenen Jahr die Pflicht zur Schaffung notwendiger Kraftfahrzeug-Einstellplätze bei neuen baulichen Anlagen aufgehoben hat. Das gibt den örtlichen Behörden mehr Spielraum. Tatsächlich zeigen aber auch die Erfahrungen aus dem benachbarten Neubaugebiet Giselbertstraße, dass in bahnhofsnaher Lage die Tiefgaragen-Plätze nicht mehr alle benötigt werden.

Neue Wohnungen für fast 300 Menschen

AVW will auf dem 15.000 Quadratmeter großen Baugebiet an der Bahnstraße fünf Mehrfamilienhäuser mit 140 Wohnungen errichten. Mindestens 25 Prozent der Wohnungen davon sollen nach dem Buxtehuder Modell preisgebundene Mietwohnungen sein. Je nach Berechnungsart sollen 280 bis 320 Menschen im neuen Baugebiet ein Zuhause finden.

Während die Nachfrage besonders nach bezahlbaren Wohnungen groß ist, gab es von Anwohnern aus dem Bereich der Stader Straße lange Widerstand gegen das Projekt. Diese Straßen sollen als Zufahrt für das Neubaugebiet dienen. Die Anwohner befürchten, dass die kleinen Straßen zwischen Stader Straße und Bahnstraße den zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen können und zugeparkt werden.

Quartier soll über eine Rampe erschlossen werden

Das Neubaugebiet wird über eine Rampe zwischen Ernst-August-Straße und Viktoria-Luise-Straße an die Bahnstraße angeschlossen werden. Als Alternative dazu wollten Anwohner, dass das Neubaugebiet über den Park+Ride-Platz südlich des Bahnhofs an das Straßennetz angeschlossen wird.

Über die Straße „Am Kleinbahnhof“ sollen der Baustellenverkehr laufen. Auch Rettungsfahrzeuge und Fahrzeuge zur Müllentsorgung sollen über die Straße „Am Kleinbahnhof“ in das neue Baugebiet fahren.

Nach langer Diskussion wurde die Idee, den ganzen Verkehr aus Richtung Bahnhofsparkplatz ins neue Quartier fahren zu lassen, aber verworfen. „Das Biototop hinter der Bahnstraße ist erst einmal zerstört“, sagt Jutta Böttcher. Sie ist eine der Anwohnerinnen, die sich gegen die Verkehrsführung gewehrt haben. Sie hoffe, dass analog zum neuen Stellplatzschlüssel wirklich weniger Autos das Neubaugebiet anfahren.

Areal wurde 2015 von der Bahn verkauft

Die AVW besitzt eine lange Buxtehuder Geschichte: Frank Albrecht hatte das Unternehmen 1978 in Buxtehude gegründet. 2011 ist der Projektentwickler von Buxtehude nach Hamburg-Rothenburgsort umgezogen. Das früher in der jetzigen Buxtehuder Polizeiwache ansässige Unternehmen hatte das Areal Ende 2015 von der Deutschen Bahn gekauft. Die ersten Pläne wurden Ende 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem sind mehr als sieben Jahre vergangen.

So sieht das AVW-Grundstück an der Bahnstraße nach der Rodung aus.

So sieht das AVW-Grundstück an der Bahnstraße nach der Rodung aus. Foto: Felsch

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