T„Stümpertor“ rettet Apensen einen Punkt

O/O-Torjäger Janosch Lüders feiert das 1:0. Foto: Scholz
Auftakt in der Bezirksliga: Apensen hadert mit der Chancenausbeute, O/O kann sich auf seinen Torjäger verlassen. Und ein Harsefelder Rückkehrer wird zur tragischen Figur.
Apensen. TSV Apensen - FC Oste/Oldendorf 1:1. Marco Dierks nimmt einen Schluck Cola, lehnt sich entspannt im Plastikstuhl zurück. Der neue Trainer des TSV Apensen ist zufrieden, zeigt den Daumen nach oben. Es steht 0:0, die zweite Halbzeit hat gerade begonnen - und Apensen wirkt spielbestimmend.
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Doch es kommt anders. Wenige Minuten später drängt Aufsteiger Oste/Oldendorf nach vorn: Zunächst schießt Nico Wiegmann aus der Distanz knapp vorbei, dann ist der FC-Angriff zu zögerlich im Abschluss. Und in der 56. Minute schlägt Torjäger Janosch Lüders aus dem Gewühl zu.
Apensen macht hinten zu wenig Druck
Trotz Überzahl im eigenen Strafraum bekommt Apensen den 43-Tore-Mann der Vorsaison nicht verteidigt. „Den schenken wir uns selbst ein“, ärgert sich Dierks. Der Treffer war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.
O/O wird sicherer und mutiger. Dierks sitzt auf dem Plastikstuhl, beißt auf einen Kugelschreiber, schaut auf seinen Block. In ihm scheint es zu arbeiten. Apensen, im Vorjahr Tabellendritter, war bisher zu harmlos und ließ zu Beginn beste Chancen liegen.

Niklas Greifenberg ärgert sich über eine vergebene Chance. Foto: Scholz
Erst in der 74. Minute fällt der Ausgleich - ein Zufallsprodukt: Jonah Behnke trifft den Ball nicht richtig, dieser landet bei Julius Tillmann, der zum 1:1 einschiebt. „Ein Stümpertor, Wahnsinn!“, kommentiert Dierks.
Trainer ärgert sich über schwache Ausbeute
Am Ende bleibt es beim Remis. „In der ersten Halbzeit hätten wir mehr aus unseren Chancen machen müssen - ärgerlich“, sagt Dierks nach seinem Bezirksliga-Debüt für Apensen. Der 33-Jährige übernahm den TSV im Sommer nach vier erfolgreichen Spielzeiten unter Sönke Ungeheuer.

Der neue TSV-Trainer Marco Dierks. Foto: Scholz
„Ich bin optimistisch, dass wir keine schlechtere Saison spielen werden als im Vorjahr“, sagte Dierks vor Saisonbeginn. Einige Führungsspieler fehlen noch, andere sind erst am Vortag aus dem Urlaub zurückgekommen, haben also kaum trainiert. „Wir müssen jetzt unsere Abläufe verfeinern.“
Torjäger spürt Hitze, Schmerzen, Adrenalin
Aufsteiger O/O will vor allem eines: eine sorgenfreie Saison, so Trainer Arne Hees. Torjäger Lüders sieht das genauso. Der 24-Jährige humpelt nach dem Abpfiff leicht, spürt die Hitze und die Nachwirkungen eines harten Zweikampfs - „das Adrenalin wirkt aber noch“, sagt er und lacht.
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Mit seiner eigenen Leistung ist Lüders nicht ganz zufrieden, mit der Mannschaftsleistung hingegen schon: „Wir hatten nichts zu verlieren, haben diszipliniert gespielt.“ O/O verteidigte leidenschaftlich, nutzte seine körperlichen Vorteile und wurde immer wieder gefährlich.

Ausgepowert: Gerechtes Unentschieden zwischen Apensen und O/O. Foto: Scholz
In der Nachspielzeit hätte Lüders fast noch den Siegtreffer erzielt, vergab jedoch aus guter Position und blieb einen Moment lang auf dem Kunstrasen liegen. „Wie kann man den so blank stehen lassen?“, schimpfte Dierks anschließend. Tore: 0:1 (56.) Lüders, 1:1 (74.) Tillmann.
Die weiteren Bezirksliga-Spiele
TuS Harsefeld II – Deinster SV 2:2. Patrick Reis gab sein Debüt an der TuS-Seitenlinie, Moritz Dodenhoff nach vier Meniskusrissen und dreieinhalb Jahren sein Comeback. Der 24-Jährige glich einmal für Harsefeld und spät versehentlich für die Gäste aus und war der tragische Held. Tore: 0:1 (6.) Glodeck, 1:1 (45.+2) Dodenhoff, 2:1 (52.) Thesen, 2:2 (85., ET) Dodenhoff.
MTV Hammah – FC Geestland 3:2. Hammah musste gegen den Aufsteiger gleich zwei Rückstände verkraften, feierte dank Doppelpacker Mike Pye aber einen Auftaktsieg. Tore: 0:1 (41.) Vogelsänger, 1:1 (45.+1) Pye, 1:2 (53.) Tulke, 2:2 (61.) Duwe, 3:2 (78.) Pye.

Vor Spielbeginn gab es eine Gedenkminute für Michael Koch. Der NFV-Kreisfunktionär war am 30. Juni verstorben. Foto: Scholz
VSV Hedendorf/Neukloster – SV Drochtersen/Assel III 1:1. Nachdem Niklas Ehrenberg für eine Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sah (56.), verhindert Mohammad Goodarzi aus elf Metern für zehn Hedendorfer eine Heimpleite (65.). Tatsächlich fiel es den VSV in Unterzahl sogar einfacher, zu Torchancen zu kommen. Tore: 0:1 (12.) Grooten, 1:1 (65.) Goodarzi.
Geschrumpftes Teilnehmerfeld
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MTV Bokel - SV Ahlerstedt/Ottendorf II 4:3. Die kleine Achterbahnfahrt war A/O zu turbulent: Die Gäste dominierten das Geschehen, verloren aber vor und nach der Pause jeweils den Faden, sodass Bokel den wilden Schlagabtausch entschied. Tore: 0:1 (30.) Allers, 0:2 (40.) Abdel-Hadi, 1:2 (43.) Weihrich, 2:2 (45.+1) und 3:2 (48.) beide Westphale, 3:3 (49.) Allers, 4:3 (69.) Tienken.
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