TSturmböe am Jadebusen: Ausflugsschiff sitzt auf Sandbank fest

Die „Etta von Dangast", hier auf einem Archivbild bei der Einfahrt in den Vareler Hafen, ist am Sonntag auf einer Sandbank gestrandet. Foto: Archiv/cnv
Die „Etta von Dangast“ war zu einem gemütlichen Törn von Varel aus in See gestochen. Dann erwischte eine schwere Sturmböe das Schiff. Nicht weit entfernt tobte eine Windhose über den Strand.
Varel. Ihren Törn über den Jadebusen dürften sich die Passagiere, die am Sonntag an Bord der „Etta von Dangast“ gegangen waren, gänzlich anders vorgestellt haben. Das Ausflugsschiff, das in Varel seinen Heimathafen hat, lief auf eine Sandbank auf. Die Passagiere mussten bis weit nach Mitternacht auf dem Schiff ausharren.
Kapitän hat keine Chance, gegenzusteuern
Nach Auskunft von Georg Tramontin, Pressesprecher der Wasserschutzpolizeiinspektion Oldenburg, wurde die 26 Meter lange und sechs Meter breite „Etta von Dangast“ am Sonntagnachmittag um 15.27 Uhr von einer schweren Windböe erfasst. Das Schiff driftete ab. In der sehr schmalen, durch Pricken gekennzeichneten Fahrrinne habe der Schiffsführer keine Chance mehr gehabt, gegenzusteuern, so Georg Tramontin.
Die „Etta“ strandete mit 58 Fahrgästen und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord auf einer Sandbank - und hatte keine andere Möglichkeit, als auf das nächste Hochwasser zu warten. So kam es, dass Passagiere und Crew bis nach 1 Uhr nachts auf dem Schiff ausharren mussten, ehe die „Etta“ wieder freikam und Kurs Heimathafen nehmen konnte.
An Bord der „Etta“ trotz allem gute Stimmung
Nicht alle Passagiere hatten so viel Zeit. Einige der Fahrgäste, die offenbar dringende Anschlusstermine hatten, organisierten laut Georg Tramontin für sich einen Abtransport durch ein Sportboot, das gegen 16 Uhr bei der „Etta“ war. Alle anderen hielten bis in die Nacht durch - ohne Murren und bei guter Stimmung, wie es von der Wasserschutzpolizei heißt. Verletzt worden sei durch die Havarie niemand.
Der Schiffsführer der „Etta von Dangast“ habe keinen Fehler begangen, sagt Georg Tramontin. Mit einem Rüffel wird er wohl dennoch rechnen müssen. Der Kapitän hätte das Auflaufen seines Schiffes bei der Verkehrszentrale in Wilhelmshaven melden müssen, die aber erst durch Dritte von der Havarie erfahren habe, so die Wasserschutzpolizei.
Als das Ausflugsschiff zu später Stunde wieder im Hafen angekommen war, standen dort für alle Fahrgäste, die ansonsten nicht mehr weggekommen wären, Shuttlebusse bereit.
Windhose fegt über den Strand von Dangast
Unterdessen hatten nicht nur die „Etta“-Crew und ihre Fahrgäste mit zu viel Wind zu kämpfen. Über den Strand von Dangast fegte am Sonntagnachmittag eine Windhose, die sich aus einem starken Gewitter heraus gebildet hatte. Die DLRG musste rund 800 Badegäste evakuieren. Der Orkan ließ Strandkörbe wie Dominosteine umkippen. Verletzt wurde auch hier zum Glück niemand.