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Stadtentwicklung

TSurfpark und neuer Aldi: Das sind die Perspektiven im Stader Süden

Nach den ersten vorbereitenden Arbeiten lassen sich die Umrisse des Surfbeckens erahnen. Seit April 2024 ruht der Bau - und das wird vorerst auch so bleiben.

Nach den ersten vorbereitenden Arbeiten lassen sich die Umrisse des Surfbeckens erahnen. Seit April 2024 ruht der Bau - und das wird vorerst auch so bleiben. Foto: Martin Elsen

Die Stadt Stade legt die Surfpark-Pläne neu auf - dennoch steht das Projekt weiter auf der Kippe. Im Süden sind derweil noch weitere Ansiedlungen geplant.

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Von Lars Strüning
Montag, 16.06.2025, 19:10 Uhr

Stade. Gut ein Jahr, nachdem das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Planungsgrundlagen für den Bau eines Surfparks in Stade für nichtig erklärt hat, versucht die Stadt einen neuen Anlauf.

Die Vorlagen zur Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans mit dem jeweils gleichen Namen „Surf- und Gewerbepark Stade“ liegt jetzt der Politik vor. Die unterstützt weiterhin mehrheitlich das Projekt, das südlich des Flugplatzes angesiedelt werden soll.

Vorbereitende Baumaßnahmen sind bis heute zu sehen auf der Fläche an der K30neu, der Umgehung entlang des Airbus-Werkes. Seit gut einem Jahr ruht hier aber still der See. Das lag an der juristischen Auseinandersetzung zwischen der Naturschutzorganisation BUND und der Stadt. Vor Gericht unterlag sie aus mehreren Gründen und versuchte, das Verfahren jetzt zu heilen.

Stadt muss Surfparkpläne an drei Punkten ändern

So wurden die geforderten Änderungen unternommen zur ungewünschten Ansiedlung von Bordellen im Gewerbepark, der an den Surfpark grenzt. Ein redaktioneller Fehler, der schnell ausgebügelt werden konnte. Zudem muss die gesamte Fläche deutlich besser eingegrünt werden, um den Eingriff in das Landschaftsbild harmonischer abzupuffern. Der dritte Punkt ist der heikelste.

Die Ausweisung eines Gewerbegebietes an dieser Stelle funktioniere nicht, so die Richter in Lüneburg, weil die Flächen, einst für den Bau eines BMW-Werkes vorgesehen, im Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises für Industrie reserviert sind. Das ist auch für die Stadt bindend. Jetzt soll ein Zielabweichungsverfahren den Surfpark retten.

Einen entsprechenden Antrag beim Landkreis hat die Stadt gestellt, so Erster Stadtrat Lars Kolk. Er sprach von einer „ergänzenden Schleife“. Kolk gab sich optimistisch, dass das beantragte Verfahren zum Ziel führt - dem Bau des Surfparks.

Der Ausschuss für Stadtplanung stimmte den ergänzten Planungsunterlagen der Verwaltung einstimmig zu - bei mehreren Enthaltungen. Während Tristan Jorde von den Linken Zweifel am Erfolg des Zielabweichungsverfahrens hat, signalisierte Bernhard Augustin von der SPD Zustimmung.

Das Thema sei sehr ausführlich diskutiert worden, die SPD bleibe bei ihrem Ja. Die ehrenamtlichen Ratspolitiker seien nicht in der Lage, die umfangreichen Unterlagen rechtlich zu beurteilen, verließen sich aber auf das Urteil der Stadtverwaltung.

Stadt zahlt viel Geld für Gericht und neue Pläne

Dass der Kampf um die Surfpark-Pläne für die Stadt nicht ganz billig ist, das hat bereits der Linken-Politiker Michael Quelle herausgearbeitet. Während der Einwohnersprechstunde stellte er weitere Fragen. So musste die Stadt 184.000 Euro aufbringen, um die Anwälte vor dem Oberverwaltungsgericht zu bezahlen.

Weitere 48.000 Euro wurden fällig für externe Berater für die neuen Planungsunterlagen. 12.000 Euro kostet die Stadt die Vorbereitung durch ein Planungsbüro für das Zielabweichungsverfahren. Vergleichsweise gering fallen anderen Zahlungen aus. Diverse Gerichts- und Anwaltskosten summieren sich auf etwa 3900 Euro.

Unterstützung aus der Politik im Rat erhalten auch die Pläne, in Riensförde zwischen dem Famila-Markt und dem Bildungscampus einen Aldi-Discounter und einen Drogeriemarkt anzusiedeln.

Einstimmig winkte der Ausschuss das Vorhaben durch. Geplant ist der Aldi mit einer Verkaufsfläche von 1300 Quadratmetern und der Drogeriemarkt mit 750 Quadratmetern.

100 neue Parkplätze im Einkaufszentrum Riensförde

In Verlängerung des Famila-Parkplatzes sollen dafür 100 Stellplätze geschaffen werden. Dazwischen verläuft ein Geh- und Radweg, der die vorhandene Bebauung im westlichen Teil der Heidesiedlung mit dem zukünftigen Teil östlich der Harsefelder Straße verbinden soll. Wo genau diese Verbindung die viel befahrene Straße queren soll, werde noch geprüft, so Lars Kolk auf Nachfrage von Kai Koeser (SPD).

Die neuen Einzelhandelsobjekte werden auch gebaut, um die Versorgung im wachsenden Stadtteil sicherzustellen und Verkehre zu minimieren. Über dem Drogeriemarkt sollen noch 12 Wohnungen eingerichtet werden in dem dreigeschossigen Bau. Das fand Zustimmung.

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