TTierschutz: Ministerin kündigt Millionen-Investition in Stade an
Ministerin Miriam Staudte informiert sich bei der Tierärztin Tina Eggers über die Arbeit des Futtermittelinstituts in Stade (von rechts). Foto: Vasel
Das Land will Millionen in Stade investieren. Das hat Verbraucherministerin Miriam Staudte (Grüne) bei ihrem Besuch im landeseigenen Futtermittelinstitut angekündigt. Niedersachsen plant einen Neubau. Die Grundstückssuche läuft.
Der notwendige Neubau in Stade werde in deutlich weniger als zehn Jahren stehen, hieß es bei dem Besuch von Miriam Staudte (Grüne) in Stade. Die niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz informierte sich über die Arbeit und die Aufgaben der sieben Institute des Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit - kurz Laves.
Aktuell investiert das Land kräftig. Im Juni legte die Ministerin den Grundstein für den 45 Millionen Euro teuren Neubau des Lebensmittel- und Veterinärinstituts in Braunschweig. Das gehört - wie das Stader Futtermittelinstitut - zum Laves.
Staatliches Baumanagement führt Regie beim Neubau
Bauherr wird das Landesamt für Bau und Liegenschaften sein. „Da wir noch vor der eigentlichen Planungsphase stehen, können wir noch keine Angaben zu Kosten und Terminen machen“, sagte die Sprecherin des staatlichen Baumanagements, Ute Stallmeister, dem TAGEBLATT. Der Bau aus den 1960er Jahren am Heckenweg soll im Anschluss inklusive Grundstück veräußert werden.
Das Institut war 2003 infolge des Rinderwahn-Skandals (BSE) eigenständig geworden. BSE war durch verseuchtes Tiermehl hervorgerufen worden. 50 Mitarbeiter gibt es. Sie überwachen unter anderem die Produktion und den Import von Futtermitteln. Etwa 4000 Futtermittelproben werden im Jahr beispielsweise auf verbotene Stoffe oder ihre Zusammensetzung untersucht. Auch auf Pilze im Getreide - wie Mutterkorn - haben die Mitarbeiter ein Auge. Um die Gesundheit der Tiere zu schützen, gibt es Höchstgehalte. Dabei kommen hochmoderne Analysegeräte zum Einsatz.
Auf Mikroplastik haben die Kontrolleure ebenfalls ein Auge, denn in Futtermitteln dürfen auch Restbestände aus der Brot- und Backwarenindustrie verwendet werden. Bis zu fünf Prozent der Proben werden beanstandet. Unter Umständen werde das Futter dann aus dem Verkehr gezogen. Firmen werden regelmäßig kontrolliert. Das gilt auch für die Getreideschiffe in Brake. Die Kontrolle findet unangemeldet statt. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, werden keine Untersuchungen für private Auftraggeber durchgeführt.
Bei Kontrolleuren gilt das Rotationsprinzip
Bei den Kontrolleuren im Außendienst gilt das Rotationsprinzip, alle vier Jahre sind sie für andere Unternehmen zuständig. Die deutsche Mischfuttermittelproduktion findet zu mehr als 40 Prozent in Niedersachsen statt. Professor Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des Laves, betonte: Der Besuch der Ministerin Miriam Staudte unterstreiche die Bedeutung der Futtermitteluntersuchungen.
Gesucht werden Labormitarbeiter. Außerdem bilden die Stader aktuell auch Chemielaboranten aus. Institutsleiter Dr. Stefan Effkemann begrüßte die Ankündigung zum Neubau.