Tod wegen Kälte? Obdachloser im Rollstuhl stirbt
Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild
In der Winterkälte ist in Hannover ein wohnungsloser Rollstuhlfahrer hilflos aufgefunden worden und anschließend im Krankenhaus gestorben. „Der Mann befand sich in einem schlechten Allgemeinzustand und war zuletzt offenbar obdachlos“, teilte die Polizei auf dpa-Anfrage mit. Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) hatte zuerst berichtet, dass die eisigen Temperaturen offenbar ihr erstes Todesopfer gefordert hätten. Passanten hatten den 51-Jährigen bereits am späten Montagabend in der Nähe des Hauptbahnhofes entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Hannover. Der Mann starb laut Polizei am frühen Dienstagmorgen im Krankenhaus trotz Wiederbelebungsversuchen, Hinweise auf ein Fremdverschulden an seinem Tod hätten sich nicht ergeben. Der Rollstuhlfahrer hatte sich in der Nähe des Kontakt- und Konsumraums Stellwerk aufgehalten, der zu diesem Zeitpunkt schon geschlossen hatte. In der Einrichtung können Menschen illegale Substanzen - in der Regel Heroin, Opiate oder Kokain - konsumieren.
Es handele sich um die landesweit einzige Einrichtung dieser Art, sagte eine Sprecherin des Trägers, der Paritätischen Suchthilfe Niedersachsen. Zu dem 51-Jährigen konnte sie nichts sagen. „Generell besteht jeden Winter ein großes Risiko, dass Menschen ohne festen Wohnraum ums Leben kommen“, sagte sie mit Blick auf die aktuellen Minustemperaturen.