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Bildung

TÜberblick: So soll der Ganztag an den Schulen in Nordkehdingen laufen

Die Grund- und Oberschule in Freiburg.

Die Grund- und Oberschule in Freiburg. Foto: Helfferich

Ab kommendem Schuljahr gilt der Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung. Die Umsetzung in Nordkehdingen ist schwierig. So ist die Lage.

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Von Susanne Helfferich
Samstag, 22.11.2025, 05:50 Uhr

Nordkehdingen. Zum kommenden Schuljahr hat jedes Kind ab dem ersten Schuljahr Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung. Wie die meisten Kommunen will die Samtgemeinde Nordkehdingen dies mit dem Modell der offenen Ganztagsschule erfüllen. Doch so einfach ist das nicht, denn überall fehlen Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeiter und andere Kooperationspartner.

Offene Ganztagsschulen bieten den Schülerinnen und Schülern nach dem Unterricht ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm. Dafür muss die Samtgemeinde als Schulträger erklären, dass die „räumliche, sächliche und personelle Ausstattung der Schule und des Schulgebäudes sichergestellt wird“ - und dass die Kommune dafür anfallende Kosten trägt.

Kosten von 500.000 Euro jährlich

Der Bund fördert zwar den Ausbau des Ganztags. So erhält Nordkehdingen für die Investitionskosten einen Zuschuss von knapp 233.000 Euro für eine Ausgabeküche in Wischhafen. Ansonsten haben die Schulen ein geringes Budget: Sie können nicht-genutzte Lehrerstunden kapitalisieren und mit dem Geld Kooperationspartner bezahlen. Allerdings wird dieses Geld nicht eins zu eins weitergegeben.

Die Samtgemeinde ist Kooperationspartner und wird versuchen, mit dem kapitalisierten Geld ihrerseits pädagogische Mitarbeiter für die Betreuungszeiten anzuwerben. Der Ganztagsbetrieb wird künftig den Haushalt der Samtgemeinde mit 500.000 Euro pro Jahr belasten. So hoch schätzt Frank Griemsmann, stellvertretender Verwaltungschef, die Kosten für Personal, Ausstattung und Abschreibungen baulicher Maßnahmen ein.

So planen die Grundschulen in Nordkehdingen

Wie die drei Grundschulen in Nordkehdingen den Ganztag gestalten wollen, stellten die Schulleiter kürzlich im Schulausschuss vor.

Die Grundschule in Balje.

Die Grundschule in Balje. Foto: Helfferich

Die Grundschule Alter Leuchtturm in Balje will die Ganztagsbetreuung von Anfang an für alle Klassen anbieten: an fünf Tagen von 7.30 bis 14.30 Uhr. Von 8 bis 12.45 Uhr gibt es reinen Unterricht. Für die Zeit davor, ab 7.30 Uhr, und danach, bis 14.30 Uhr, können die Kinder aus vier Angeboten wählen: Middageten (Mittagessen) im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus, Foffthein (Pause) im Lampenzimmer, Lerntied (Lernzeit) im Klassenraum und Achteran (hinterher) Aktivitäten in der und um die Schule. Hausaufgaben sollen Ganztagskinder in der Lernzeit erledigen. Wer nicht in der Betreuung ist, muss sie zu Hause machen.

Die Grund- und Oberschule (GOBS) in Freiburg läuft seit dem Schuljahr 2015/16 ab Jahrgangsstufe 5 als teilgebundene Ganztagsschule, scheitert aber oftmals am Personalmangel. Auch hier werden alle Grundschüler mit der offenen Ganztagsschule beginnen. Unterrichtsbeginn künftig um 7.50 Uhr, die Kinder sind ab 7.40 Uhr betreut. Die Familien haben die Wahl, wann diese Betreuungszeit endet: um 12.40 Uhr, um 13.20 Uhr oder um 15.40 Uhr.

Gegessen wird in der schuleigenen Mensa. Die GOBS hat seit Jahren eine eigene Küche und beliefert auch die Grundschule in Wischhafen. Im jeweiligen Jahrgangsverbund essen die Klassen 1 (um 12 Uhr) und 2 (von 12.40 bis 13.20 Uhr). Die Schüler in den Jahrgängen 3 bis 10 können frei entscheiden, wann sie im Zeitfenster von 13.20 bis 14.20 Uhr mit wem essen.

Nach 14.20 Uhr gibt es hortähnliche Angebote: Lern- und Spielzeiten, Hausaufgabenhilfe und Leseförderung. Das könne bei vorhandenem Personal ausgeweitet werden, so Schulleiter Torben Zimpel. Dabei denkt er auch an die Einbindung der älteren Schüler, die sich bei „Schüler helfen Schüler“ engagieren.

In Wischhafen Betreuung bis 15.30 Uhr

Die Grundschule Wischhafen wird als einzige der drei Grundschulen den Ganztag nur mit Klasse 1 starten. Sie bietet Betreuungszeiten von 7 Uhr bis 15.30 Uhr an. Drei verschiedene Abholzeiten sind möglich: direkt nach der 5. Stunde um 12.50 Uhr, nach der Mittagspause um 13.35 Uhr oder nach der Lernzeit (von 13.35 bis 14 Uhr) und weiteren Angeboten des Ganztages (von 14 bis 15.30 Uhr). Aktuell nutzen 30 Kinder das von der GOBS gelieferte Mittagessen und werden danach abgeholt.

Die Grundschule in Wischhafen.

Die Grundschule in Wischhafen. Foto: Helfferich

Der Vorteil der Wischhafener: Schule, Kita, Hort und Bücherei sind gemeinsam im Bildungshaus untergebracht. Die ehemalige Schulaula ist Mensa. Der Nachteil: Alle Räume sind vergeben. Schulleiterin Verena Marx-Dieckmann setzt auf Kooperationen, nicht nur bei Nutzung der Räumlichkeiten, sondern auch mit der Hort-Betreuung.

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