TÜberschwemmungen durch neue B3? Landwirte sorgen sich um Felder und Höfe

Die Landwirte Heinz Martens (links) und Frank Peper stehen in der Gemarkung Elstorf vor einem Feld, auf dem die Planer der B3 neu ein Regenrückhaltebecken vorsehen. Die beiden gehören dem Arbeitskreis der betroffenen Landwirte im Flurbereinigungsgebiet der Ortsumgehung Elstorf an. Foto: Sulzyc
Vom Bau der B3 neu betroffene Betriebe haben Zweifel, ob die Entwässerung bei dem Projekt gelingt. Und bei der B73 stehen jetzt neue Baustellen fest.
Buxtehude. Einwendungen haben betroffene landwirtschaftliche Betriebe im Flurbereinigungsgebiet der geplanten Ortsumgehung Elstorf bereits angekündigt. 25 aktiv wirtschaftende Landwirte haben sich in einem Arbeitskreis zusammengeschlossen. Sein Sprecher ist Frank Peper, Landwirt aus Ardestorf. Er bewirtschaftet 120 Hektar im Plangebiet. In der Öffentlichkeit bekannt ist sein Hof für die Milchraststätte.
In einem Schreiben an die Gemeinde Neu Wulmstorf, die Stadt Buxtehude sowie die Landkreise Harburg und Stade hatte der Arbeitskreis betroffener Landwirte bereits im März Bedenken zum Bau der B3 neu geäußert. Das Schreiben liegt dem TAGEBLATT vor. Darin äußern die Hofbetreiber Zweifel, dass die geplante Oberflächenentwässerung im Zusammenhang mit der Bundesstraße gelingen werde.
Nach Starkregen sei es bereits in den vergangenen Jahren zu Überschwemmungen im Plangebiet gekommen. Mit dem Bau der B3 neu verschärfe sich das, warnen die Landwirte. Geplante Versickerungsbrunnen an der neuen Straße und ein in der Gemarkung Elstorf vorgesehenes Regenrückhaltebecken böten ihrer Meinung nach nicht ausreichend Schutz vor Überschwemmungen.
Das schlagen die Landwirte vor
„Dann haben Moisburg und Buxtehude ein Problem“, sagt Heinz Martens. Der Landwirt aus Wulmstorf gehört dem Arbeitskreis an. Die Landwirte berufen sich auf ihre Erfahrung. „Wir wirtschaften seit Generationen im Plangebiet und wissen, wo das Wasser langläuft“, sagt Frank Peper.
Die Landwirte appellieren, die Planung zu korrigieren. Sie schlagen vor, zur Entwässerung die stillgelegte Kiesgrube in Grauen zu nutzen. Diese Lösung habe die Landesbehörde ursprünglich auch vorgesehen, aber später verworfen.
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Die Landwirte schlagen ein gemeinsames Gespräch mit Vertretern der Gemeinde Neu Wulmstorf, der Stadt Buxtehude sowie der Landkreise Harburg und Stade vor - vor Abschluss der Einwendungsfrist im Planfeststellungsverfahren. „Damit wir das Wasserproblem sinnvoll lösen“, sagt Frank Peper.
Hintergrund der von den Landwirten angekündigten Einwendungen: Die geplante Ortsumgehung Elstorf, B3 neu genannt, ist auf dem Weg der Genehmigung. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV, Geschäftsbereich Lüneburg) hat das Planfeststellungsverfahren beantragt. Das geht aus einer amtlichen Bekanntmachung hervor. Die Planunterlagen liegen ab dem heutigen Dienstag, 29. April, bis einschließlich 28. Mai öffentlich aus.
In diesem Zeitraum haben Bürger die Gelegenheit, die Planunterlagen auf der Internetseite der NLStBV zu sehen. In Papierfassung liegen die Unterlagen zudem im Rathaus der Gemeinde Neu Wulmstorf während der Öffnungszeiten zur Einsicht aus.
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Betroffene haben das Recht, Einwendungen bei der NLStBV zu erheben. Bis einschließlich 9. Juli haben sie dazu Zeit. Entweder im Internet auf der Seite der NLStBV oder schriftlich per Post an die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Dezernat 41 Planfeststellung, Göttinger Chaussee 76 A, 30453 Hannover.
Das passiert auf der alten B3 und der B73
Die jetzige B3 gehört besonders im Bereich der Kreuzung mit der Bundesstraße B73 zu den meistbefahrenen Straßen in der Region. Dort sind täglich wochentags um die 30.000 Fahrzeuge unterwegs. Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass es dort Risse und Schäden gibt. Sie sind aber gerade im Vergleich mit anderen Bundes- und Landesstraßen noch nicht dramatisch.

Die Bundesstraße B3 im Bereich der Kreuzung mit der B73 in Ketzendorf: Hier sind am Tag mit die meisten Autos in der Region unterwegs. Foto: Wisser
„Die Straße ist nicht in einem idealen Zustand, aber ist noch in einem brauchbaren Zustand“, sagt Friederike Wöbse, Leiterin des Geschäftsbereichs Stade der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Dort seien in diesem Jahr keine Bauarbeiten geplant.
Hier wird die B73 in den nächsten drei Jahren saniert
Auf der B73 ist das anders: Neben den bereits kommunizierten Bauarbeiten in Düdenbüttel in diesem Jahr und in Himmelpforten im kommenden Jahr stehen Straßenabschnitte in Neukloster Richtung Buxtehude, in Dollern Richtung Horneburg und in Horneburg Richtung Schragenberg im Fokus der Straßenbauer.
„Hier wissen wir, dass wir etwas machen müssen“, sagt Wöbse. Die drei potenziellen Baustellen befänden sich in den ersten Abstimmungsgesprächen. Zeitlich ließen sie sich noch nicht genau einordnen. „Es geht um ein Programm für die nächsten drei Jahre, und wir werden die Baustellen nacheinander abarbeiten“, sagt Wöbse.