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Deichbau

TUferschnepfen-Gipfel: So lief das Krisentreffen

Im EU-Vogelschutzgebiet leben neben der Uferschnepfe etwa 40 weitere Vogelarten.

Im EU-Vogelschutzgebiet leben neben der Uferschnepfe etwa 40 weitere Vogelarten. Foto: Sina Schuldt/dpa

Der Landrat hatte geladen - und das Treffen liefert erste Ergebnisse. Es geht um den Deichbau und Millionen Euro im Landkreis Stade.

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Von Grit Klempow
Freitag, 21.02.2025, 12:45 Uhr

Balje. Deichbau im Vogelschutzgebiet - ein Thema mit Konfliktpotenzial. Aber Umweltverbände und Deichbauer wollen sich zusammensetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Das ist das Ergebnis eines Treffens, zu dem Landrat Kai Seefried Vertreter von Umweltverbänden, Deichverbänden und des zuständigen Niedersächsischen Landesbetriebs NLWKN eingeladen hatte.

„Das war ein erstes sehr gutes Gespräch, es war Konsens, dass Küstenschutz und Naturschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen“, bilanzierte Landrat Kai Seefried.

Um eine verlässliche Diskussionsgrundlage zu haben, beauftragt der NLWKN ein unabhängiges Büro für ein Vogelschutz-Gutachten. Das soll klären, wie sich der Deichbau auf die Vogelwelt auswirkt.

„Ist doch klar“: Deicherhöhung notwendig

Das Gutachten ist eine Bestandsaufnahme und die Basis, um die Möglichkeiten für Ausgleichsmaßnahmen abzustimmen, bestätigt Heiner Baumgarten, Kreisvorsitzender des BUND, auf Nachfrage. Dabei geht es nicht nur um die Brutpaare der bereits diskutierten Uferschnepfe.

Im EU-Vogelschutzgebiet im Außendeichbereich leben etwa 40 bis 50 Vogelarten, auf deren Bedürfnisse Ausgleichsmaßnahmen abgestimmt werden. Baumgarten sieht gute Chancen für gemeinsame Lösungen.

Dass die Deicherhöhung notwendig sei, „ist doch klar“. Und auch die Tatsache, dass ein höherer Deich auch einen breiteren Deichfuß braucht und damit mehr Fläche. Wie dieser Eingriff ausgeglichen werden kann, soll in engem Austausch geklärt werden, so Baumgarten.

Wenn das Gutachten vorliegt, ist ein weiteres Treffen geplant, voraussichtlich im März oder April. Ziel sei eine einvernehmliche Lösung vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens zum Deichbau bei Balje, so Seefried.

In diesem Jahr soll das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt vom Ostesperrwerk bis zum Fähranleger Wischhafen beginnen. Das sind 25 Kilometer. Klimawandelbedingt muss der Deich um zwei Meter erhöht werden.

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