TVerdi-Streik erreicht Stade: Behörden betroffen – Protestzug

Zuletzt streikten die Feuerwehrleute des Stader Airbus-Werks. Am Mittwoch gibt es einen Protestzug durch Stade. Foto: Anping Richter
Der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst wird ausgeweitet und verlagert sich auch im Landkreis auf die Straße. In diesen Behörden drohen am Mittwoch Ausfälle. In Hamburg ist mit Stau zu rechnen.
Stade. Die Feuerwehrleute des Stader Airbus-Werks haben schon fünf Warnstreiks hinter sich. Bisher bewegt sich trotzdem wenig, berichtet Verdi-Gewerkschaftssekretär Nils Wolpmann. Das sei aber nichts Ungewöhnliches, wenn um einen Tarifvertrag gestreikt werde, den es bisher nicht gibt. Wie berichtet, hat Airbus etwa 40 Feuerwehrleute am Standort Stade nicht selbst angestellt, sondern die Firma Falck Fire Services als Dienstleister beauftragt. Die zahlt ihnen nur etwa die Hälfte von dem, was bei Airbus angestellte Feuerwehrleute bei gleicher Tätigkeit verdienen. Zuletzt drohte Falck mit der Aufgabe des Standorts.
Weil der Termin gut passte, haben sich die Feuerwehrleute für den nächsten Warnstreik mit den Beschäftigten im öffentlichen Dienst zusammengetan, die ohnehin am Mittwoch streiken wollten. Weshalb im öffentlichen Dienst schon wieder gestreikt wird? Die Beschäftigten von Bund und Kommunen haben nach hartem Kampf im April einen guten Abschluss erzielt. Davon haben die 850.000 Beschäftigten bei den Ländern bisher aber nicht profitiert. Die Tarifrunde läuft: Sie fordern ein Gehaltsplus von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro. Zum Warnstreik aufgerufen sind unter anderem Beschäftigte von NPorts, der Straßenbauverwaltung, von NLWKN (Betriebsstelle Stade) und Katasteramt.
Demonstrationszug durch die Innenstadt geplant
In Stade rechnet Verdi mit etwa 100 Teilnehmern. Sie treffen sich ab 9.30 Uhr auf dem Platz am Sande. Um 10 Uhr ist ein Demo-Zug durch die Innenstadt geplant, der mit einer Abschlusskundgebung auf dem Platz am Sande endet. Verdi hat parallel für Mittwoch in Bremen, Hamburg und Berlin zu einem Stadtstaaten-Streiktag aufgerufen. Dort werden Tausende von Beschäftigten aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes erwartet.
Wegen eines „Stadtstaatenstreiks“ müssen sich die Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch auch in Hamburg auf Behinderungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi erwartet nach eigenen Angaben bei Kundgebungen in Hamburg und Berlin Tausende Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes der Länder. Die Kundgebungen würden jeweils wechselseitig live an den anderen Kundgebungsort übertragen, teilte Verdi am Dienstag mit. In Hamburg sollen auch Bremer und Berliner Beschäftigte an der Kundgebung teilnehmen, die mit zahlreichen Bussen zur Demonstration in die Hansestadt kommen wollen.
Nur einen Tag später, am Donnerstag, sind dann laut Verdi in Hamburg erneut Beschäftigte unter anderem der Landesbetriebe, der Fachbehörden, der Feuerwehr, der Schulen und der Bezirksämter sowie der Senatskanzlei und des Rechnungshofs aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Im Zentrum dieses Streiktags stünden der Umwelt- und Klimaschutz in der Hansestadt. Nach Angaben des dbb Beamtenbunds werden zur Demonstration und zur Kundgebung unter anderem mit dem dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach und dem Bundesvorsitzenden der DPolG Bundespolizeigewerkschaft Heiko Teggatz etwa 5000 Teilnehmer erwartet.